Ein Wohnzimmer im Freien: Davon träumen viele. Nicht unbedingt ist dafür ein großer Garten nötig – auch der Platz auf dem Balkon reicht meist schon für eine bequeme Sitzecke aus. Gemütlich und schick sollen die Outdoor-Möbel sein, um lange Abende im Freien zu verbringen. Welches Material für wen geeignet ist und worauf Kunden beim Kauf von Gartengarnituren achten sollten, weiß TÜV SÜD-Experte Michael Weber.

Gartenmöbel sollen gefallen, möglichst lange halten und natürlich sicher sein. Deshalb ist es vor dem Kauf wichtig, zu überlegen, ob die Outdoor-Möbel beispielsweise in der Sonne oder im Schatten stehen und ob sie im Winter trocken gelagert werden können. Denn auch davon hängt ab, welches Material Käufer bevorzugen sollten.

Holz – natürlich nachhaltig

Das Thema Nachhaltigkeit spielt für viele Menschen inzwischen ein wichtige Rolle: Käufer achten zunehmend darauf, dass das Holz ihrer Gartenmöbel aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt und mit dem FSC- oder PEFC-Prüfzeichen ausgezeichnet ist. Das ist besonders wichtig, wenn es sich um Tropenholz handelt. „Die verwendete Holzart sollte natürlich für den Außenbereich geeignet sein. Das sind zum Beispiel Lärche, Eiche, Douglasie, Akazie oder Teak“, erläutert Michael Weber. Inzwischen gibt es auch immer mehr Modelle aus recyceltem Holz. Darunter fallen auch coole Palettensofas – diese gibt es nun bereits fertig im Handel, so dass sich auch Nichtbastler diese Recyclingmöbel nach Hause holen können. Damit die Holzmöbel lange halten, sollte besonders bei heimischen Arten jedes Frühjahr eine entsprechende Pflege mit Abschliff, Lasur oder Öl erfolgen. Allerdings ergraut Holz auch bei der besten Pflege durch die Witterung, Temperaturschwankungen und der Wechsel von feuchtem zu trockenem Wetter führen zu Rissen. Holzmöbel bleiben also länger schön, wenn sie bei Nichtbenutzung abgedeckt und im Winter drinnen eingelagert werden.

Kunststoff – pflegeleicht und regenfest

Outdoor-Mobiliar aus Kunststoff ist pflegeleicht und in vielen verschiedenen Farben und Formen erhältlich. Gerade Loungemöbel aus Polyrattan-Geflecht sind sehr beliebt und können aus verschiedenen Modulen ganz nach Bedarf zusammengestellt werden. Allerdings gibt es große Qualitäts- und Preisunterschiede. Viele Kunststoffmöbel sind aus Polypropylen (PP) gefertigt. Dieses Material leidet nicht nur unter Hitze und UV-Strahlung, sondern kann auch bei Frost spröde werden. Deshalb werden dem Polypropylen UV-Stabilisatoren beigemischt. Dadurch halten die Möbel länger und werden weniger spröde. Allerdings können auch diese Stabilisatoren nicht gänzlich verhindern, dass das Material mit der Zeit an Festigkeit und Farbe verliert. Kunststoffmöbel müssen nicht gepflegt werden – eine regelmäßige Reinigung reicht aus.

Metall – Alu ist eine gute Wahl

Wer keinen Platz zum Überwintern der Gartenmöbel hat, für den sind Tisch und Stühle aus Aluminium oder Edelstahl die richtige Wahl, da diese nicht rosten. „Käufer sollten allerdings auf eine saubere Verarbeitung der Nietverbindungen achten – denn hier kann trotzdem Rost entstehen, wenn diese nachlässig verarbeitet wurden“, erklärt der TÜV SÜD-Experte. Im Gegensatz zu Alu- und Edelstahl-Möbeln sind mediterrane Gartenmöbel aus Guss- oder Schmiedeeisen nicht nur sehr schwer, sondern auch sehr pflegebedürftig. Eisenmöbel müssen regelmäßig mit Rostschutzmittel oder Farbe bearbeitet werden und unbedingt drinnen überwintern.

Wissenswertes für alle Materialarten

Generell gilt: Wer seine Möbel bei Nichtgebrauch mit einer Folie schützt, verlängert die Lebensdauer erheblich. Zum Thema Nachhaltigkeit gehört auch, Möbel lieber zu reparieren statt wegzuwerfen. Dafür gibt es immer mehr praktische Ersatzteile. Umweltbewusste sollten dies in ihre Kaufentscheidung einbeziehen. Und wer wenig Platz auf der Terrasse oder zum Überwintern hat, für den sind Klappmöbel praktisch, die sich platzsparend verstauen lassen.

Sicherheit

Kinder turnen gerne auf Möbeln herum. Eltern sollten daher darauf achten, dass die Möbel standsicher sind. Bewegliche Teile wie Arm- und Rückenlehnen dürfen keine Quetsch- und Scherstellen aufweisen. „Da Kleinkinder auch gerne alles ablecken und die Möbel in der warmen Jahreszeit oft Hautkontakt haben, sollten die Möbel auf Schadstoffe geprüft sein. Wer hierbei auf Nummer sicher gehen will, achtet auf das Zeichen `Schadstoffgeprüft´ von TÜV SÜD“, erläutert Michael Weber.

Eine weitere gute Orientierung bei der Wahl neuer Gartenmöbel bietet das GS-Prüfzeichen oder das Oktagon von TÜV SÜD. Außenmöbel sollten den europäischen Normen EN 581, Teil 1, 2 und 3 (Außenmöbel – Sitzmöbel und Tische für den Camping-, Wohn- und Objektbereich) entsprechen und damit Anforderungen wie zum Beispiel Standsicherheit, Festigkeit und Dauerhaltbarkeit, Hitze- und Kältebeständigkeit sowie das Vermeiden von scharfen Ecken und Kanten erfüllen.

Weitere Informationen gibt es unter https://www.tuev-sued.de/produktpruefung/branchen/konsumgueter/moebel.

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 24.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuev-sued.de

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