Den höchsten Anteil an Frauen im Top-Management erreichten abermals die Städte ostdeutscher Bundesländer: in Brandenburg (22,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (23,4 Prozent), Thüringen und Sachsen (je 24,7 Prozent). Während auch die Stadtstaaten Berlin (35,7 Prozent) und Bremen (24,7 Prozent) ihre Spitzenpositionen beibehalten, bilden die Städte in Niedersachsen (13,0 Prozent) vor Schleswig-Holstein (10,4 Prozent) und Rheinland-Pfalz (10,3 Prozent) die Schlusslichter.
„Besonders bemerkenswert ist, dass in einigen Städten Anstiege bei der Repräsentation erreicht wurden, in vielen weiteren die Repräsentation aber stagniert oder sogar zurückgegangen ist“, resümiert Professor Dr. Ulf Papenfuß, Inhaber des Lehrstuhls für Public Management & Public Policy an der ZU. „Das Bundeskabinett hat am 8. Juli 2020 eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie beschlossen.
Gerade für öffentliche Unternehmen ist die öffentliche Hand gehalten, durch konkrete Maßnahmen ihre gesellschaftspolitische Vorbildfunktion und ihre Einflussmöglichkeiten als Eigentümerin wahrzunehmen“, so Papenfuß. In der Studie der 69 untersuchten Städte belegt von den baden-württembergischen Städten wie in den Vorjahren Freiburg mit einem Anteil von 33,3 Prozent einen Platz an der Spitze und Karlsruhe mit 21,9 Prozent einen Platz in der oberen Hälfte.
Mannheim findet sich mit 18,4 Prozent im Mittelfeld wieder, wohingegen Stuttgart (8,8 Prozent) und Heidelberg (0 Prozent) mit unterdurchschnittlichen Anteilen im Vergleich deutlich abgeschlagen sind. Unverändert im Vergleich zum Vorjahr ist Offenbach am Main mit mehr als 50 Prozent die Stadt mit dem höchsten Anteil.
Insgesamt gestaltet sich die Entwicklung der Repräsentation von Frauen in Top-Managementorganen zwischen den Städten sehr unterschiedlich, mit einer zunehmenden Spreizung zwischen Gebietskörperschaften hoher und sehr niedriger Frauenrepräsentationen.
Edmund Mastiaux: „Die öffentliche Hand sollte geeignete Kandidatinnen aktiv ansprechen und ermutigen, ihre Managementfähigkeiten in den entsprechenden Auswahlverfahren unter Beweis zu stellen. Und: Die Arbeitgeber müssen attraktiver werden und in den Chefetagen öffentlicher Unternehmen zum Beispiel vermehrt flexible Arbeitszeitformen etablieren. Der Wettbewerb um talentierte Führungskr.fte ist groß. Mit attraktiven New Work-Angeboten können Unternehmen im Öffentlichen Sektor auch gegenüber der Privatwirtschaft punkten.“
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