Die etwas sperrige Abkürzung WWOOF steht für „Worldwide Opportunities on Organic Farms“. Dabei haben sich weltweit Farmen und Bauernhöfe vernetzt und ermöglichen es Reisenden, das besuchte Land auf kostengünstige Weise hautnah kennenzulernen. Ein weiterer positiver Effekt dabei ist, dass man sein Sabbatical wirklich sinnvoll und gleichzeitig einmalig gestalten kann.

Große Nachfrage für kostenlose Farmarbeit

Wer auf eine Farm kommt, die sich am WWOOF-Programm beteiligt, kann dort ehrenamtlich mitarbeiten. So helfen die Aussteiger auf Zeit bei der Aussaat, Pflege der Pflanzen oder bei der Ernte. Es handelt sich also um nichts anderes als klassische Feld- und Gartenarbeit – und das kostenlos. Denn dafür bekommen die Reisenden keinen finanziellen Ausgleich, sondern „nur“ einen kostenlosen Schlafplatz und Essen.

Doch wer auf diese Weise unterwegs ist, dem geht es auch gar nicht ums Geld verdienen. Vielmehr steht im Vordergrund, Erfahrungen zu sammeln sowie Land und Leute noch besser und in ihrem direkten Umfeld kennenzulernen. Dafür ist die Nachfrage so groß, dass es teilweise sogar schwierig werden kann, noch einen freien Platz zu finden. Vor allem in Neuseeland ist WWOOFing sehr populär. „Manche Plätze sind so begehrt, dass Sie sich darum regelrecht bewerben müssen“, erklärt Frank Möller vom Portal www.sabbatjahr.org. „Da heißt es, Willensstärke beweisen und hartnäckig bleiben.“

Infos aus erster Quelle und endlich einen Baum pflanzen

Dass es sich lohnt, dranzubleiben und sich um einen guten WWOOFing-Platz zu kümmern, hat mehrere Gründe. Einer davon ist, dass man direkten Kontakt zu den Einheimischen bekommt. „Die Menschen, die sich WWOOFer auf die Farm holen, sind meist ausgesprochen gastfreundlich, offen und kommunikativ“, weiß Frank Möller. „Auf diese Weise erfahren Sie aus erster Quelle etwas über das Leben in der Gegend. Zudem bekommen Sie die besten Ausflugstipps, Restaurants, Fotospots oder Aktivitäten. Allerdings“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu, „können Sie diese Infos natürlich erst nach getaner Arbeit in die Tat umsetzen.“

Da viele Menschen ihr Sabbatjahr dazu nutzen möchten, etwas Sinnvolles und Neues zu tun, ist die Arbeit auf einer Farm genau das Richtige. Denn welcher Student oder Büromensch hat in seinem Leben bisher schon einmal einen Baum gepflanzt, ein Feld bestellt oder Kiwis geerntet. „Die Arbeit im Freien, in der Natur, in Kontakt mit der Erde und den Pflanzen ist ein besonderes Erlebnis. Bei der Feld- und Gartenarbeit sehen Sie unmittelbar, was Sie mit eigenen Händen geschaffen haben – das vermittelt ein tolles Gefühl“, schwärmt der Sabbaticalexperte.

WWOOFing mit kostenloser „Extraportion“ und Checkliste

Natürlich ist auch der Aspekt der kostenlosen Unterbringung und Verköstigung nicht zu verachten. „Sie zahlen dafür quasi mit Ihrer Arbeitskraft – das ist ein ganz natürlicher Austausch, der beiden Seiten nutzt“, betont Frank Möller. „Obendrauf bekommen Sie einen Extraportion persönliche Kontakte, Geselligkeit und Spaß.“ Gleichzeitig lerne man beim WWOOFing nicht nur Einheimische intensiv kennen, sondern könne auch viele andere internationale Freundschaften knüpfen.

Wer WWOOFen möchte, sollte vorher einiges überlegen. Beispielsweise den Ort, die Art der Feld- und Gartenarbeit und ähnliches. Auf der Website des Sabbatical-Portals findet sich ein spannender Beitrag mit zahlreichen Infos sowie einer Checkliste. „Ich kann nur empfehlen, es einmal auszuprobieren, denn WWOOFing macht Ihr Sabbatjahr noch unvergesslicher“, ist Frank Möller überzeugt.

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