Vom hoteleigenen E-Bike über Hackschnitzelheizungen bis zu regionalem Slow Food – die Wanderhotels „best alpine“ tun was gegen die Erderwärmung. Was genau, erfahren Sie hier:

Auch wenn es der US-Präsident nicht wahrhaben mag – 97 Prozent der Fachleute sind sicher: Klimawandel ist Fakt. Und er ist auch menschengemacht. Der Hitzesommer 2018 ist auch eine Folge des Klimawandels. Sturmchaos, Waldbrände und abschmelzende Polkappen sind alles Signale, dass es im wahrsten Sinne immer heißer für die Erde wird. Den Klimawandel zu stoppen ist eine der größten Herausforderungen der Jetztzeit. Sonnenklar, dass die Wanderhotels „best alpine“ den Klimawandel nicht stoppen können. Aber jedes der 73 Hotels tut sein Bestes. Denn jedes Bauwerk besteht aus vielen kleinen Bausteinen. Wir stellen Ihnen einige Gegenmaßnahmen für eine „enkeltaugliche Welt“ vor.

Weniger Dampf ablassen!
Kohlendioxid und Erderwärmung sind wie die Henne und das Ei – das eine bedingt das andere. Mehr CO2 in der Atmosphäre führt zu höheren Temperaturen. Und umgekehrt. Größte persönliche Dreckschleuder von Jedermann: das Auto. Jeder Deutsche fährt 39 Kilometer mit dem Auto. Täglich. Dem staugestressten Homo Metropolis beim Wandern das kleine Glück vermitteln – das ist die Vision von Eckart Mandler. Mit gleichgesinnten Hoteliers aus dem Alpenraum schuf der Kärntner die Idee der Wanderhotels. Alle verbindet ein gemeinsames Ziel: einzigartige, qualitativ hochwertige und nachhaltige Naturerlebnisse zu schaffen. Im Sommer wie im Winter. Apropos nachhaltig: Die meisten der 73 Hotels erreichen Urlaubsgäste nicht nur mit dem eigenen Auto, sondern auch umweltschonend mit der Bahn. Shuttledienst vom Bahnhof zum Hotel: Ehrensache!

In allen Mitgliedshäusern bringen hoteleigene Wandertaxis die Gäste zum Touren-Ausgangspunkt. Und holen sie am Ziel auch wieder ab. Mobilität 2.0: Wanderhotels wie z. B. der Lüsnerhof in den Südtiroler Dolomiten setzen voll auf E-Bikes, die sich ihre Gäste gratis ausleihen können. Für einen autofreien Urlaub. Und einen möglichst kleinen CO2-Fußabruck. Frei nach Laotses Motto: „Gut geht, wer ohne Spuren geht.“ Photovoltaik-Anlagen wie z. B. im Cyprianerhof sorgen für sauberen Strom. Was dem Hotel am Rosengarten unter anderem das Tiroler Umweltsiegel, das EU-Umweltsiegel und die Zertifizierung als Klimahotel einbrachte.

Stets auf Holz klopfen!
Die vielleicht einzig verlässliche Wunderwaffe gegen den Klimawandel? Der Wald! Denn er schafft dreierlei: Er bindet Kohlenstoff, speichert ihn und ersetzt fossile Energiequellen wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Auch die Wanderhotels nutzen den Wunderstoff Holz in vielfältiger Weise: Im Cyprianerhof beispielsweise hat der Architekt Hugo Demetz aus Schenna nur naturbelassenes Holz aus der Region verwendet. „Nachhaltigkeit bedeutet für uns Genuss für beide Seiten: für den Menschen und die Natur“, erklärt Hotelchef Martin Damian seine Philosophie. Ähnlich tickt Stefan Fauster vom Drumlerhof im Ahrntal. Sein Credo: Ressourcen sparsam und verantwortungsvoll nutzen!

„Ich komme von einem kleinen Bauernhof und bin so erzogen worden, dass man Ressourcen sparsam einsetzt“, sagt der Wanderhotelier. „100 Prozent klimaneutral leben – das ist unser Ziel.” Noch ein Beispiel? Die hoteleigene Hackschnitzelheizung im Leitlhof ist nur ein Teil des Konzepts, um sich auf innovativen Wegen aktiv am Klimaschutz zu beteiligen. Heute ist das Vier-Sterne-Superior-Hotel am Fuße der Sextner Dolomiten komplett klimaneutral – und als Europe’s Leading Green Hotel ausgezeichnet. Als eines der wenigen energieautarken Hotels der Welt belegte das Vier-Sterne-Superior Haus beim Green Tec Award 2016 in der Kategorie „Reise“ den zweiten Platz. Der CO2-Ausstoß konnte in den letzten Jahren von 85 Kilogramm auf rund 12 Kilogramm pro Gast und Übernachtung reduziert werden. Bravissimo!

Man ist, was man isst
Was kann ICH schon gegen den Klimawandel tun? Jede Menge! 49 Prozent an durch Ernährung verursachten CO2-Emissionen können eingespart werden, wenn jeder vegan essen würden. Im Biohotel der daberer im Gailtal kocht man nicht nur vegan, aber in jedem Fall biozertifiziert. „Wir sind Biohotel aus Überzeugung, seit Jahrzehnten, nicht weil der Zeitgeist es will“, so Chefin Marianne Daberer, die auch Gründungsmitglied der Slow Food Bewegung in Kärnten ist. Und der Müll? Wird erstens: vermieden, zweitens: recycelt und drittens: getrennt. Was noch? Das Naturhotel sitzt an der Quelle: Jeder Tropfen, ob aus dem Wasserhahn oder im Pool, ist eigenes Quellwasser. Auch das Slow Food Brot backen im Hotel Tuffbad im Lesachtal folgt dem gelebten Grundsatz: global denken, regional handeln.

Wandern gegen den Klimawandel
„Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit“, schrieb die englische Schriftstellerin Elizabeth von Arnim schon vor mehr als hundert Jahren. „Wandern ist aber auch die umweltfreundlichste Art der Fortbewegung“, ergänzt Eckart Mandler. Und die stillste. „Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler“, wusste schon Goethe. Für die Städter der Jetztzeit sind Reisen in die unberührte Natur ein neuer Luxus. Ein legaler Tranquilizer. Studien belegen, dass der Klimawandel den Menschen aggressiver macht. Extremes Wetter und extrem miese Stimmung hängen zusammen. Mit den Temperaturen steigt also auch das Konfliktniveau. Wandern – ob barfuß durchs Moor, duftwandernd durch alpine Kräutergärten oder selbstvergessen am Wildbach entlang – hebt die Stimmung automatisch.

Nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Sich im Winterurlaub mit der Magie des Gehens zu beschäftigen, die schönsten Zeiten in der kalten Jahreszeit draußen zu verbringen, immergrüne Wälder zu durchstreifen oder über zugefrorene Bergseen zu wandern, sorgt nicht nur für neue Energie, sondern auch für tiefe Glücksgefühle. Wandern wird damit auch im Winter zur natürlichsten Sport- und Bewegungsart, wobei die Wanderhotels mit ihren großzügigen Wellness- und Spa-Landschaften für angenehme Wärme und Wohlbefinden nach dem Winterausflug ins Freie sorgen. Und wenn keine dicke Schneedecke die Landschaft bedeckt? „Dann erst recht raus! “, sagt Wandervisionär Mandler. „Winterwandern am „nackten“ Berg hat seinen ganz eigenen Reiz!”

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