Das Präsidium des Deutschen Kanu-Verbandes hatte sich bei seiner Sitzung am 27. August 2020 in Potsdam im Voraus auf die Tagesordnung geschrieben, über die „Zukunft des Stand-Up Paddlings“ zu diskutieren. DKV-Präsident Thomas Konietzko hatte zu diesem Zweck namhaften Besuch eingeladen.

„Wir haben heute gemeinsam mit dem Wellenreiterverband (DWV), dem Deutsche Stand Up Paddle Verband (GSUPA) und der Wasserschutzpolizei Westbrandenburg zum SUP-Boom auf unseren Gewässern und dem daraus resultierenden Konfliktpotential diskutiert“, meinte DKV-Präsident Thomas Konietzko. „Wir wollen zukünftig zusammen mit den beiden Verbänden unter der Dachmarke „SUP-Germany“ SUP-Aktivitäten unterstützen und Bildungsangebote neuen SUP-Paddlern unterbreiten. Wir hoffen, dass dadurch eine zukünftig konfliktfreiere gemeinsame Nutzung der Gewässer entsteht.“

Zahlreiche Meldungen in den Medien über den Boom des Stehpaddelns und den daraus resultierenden Problemen hatten dazu geführt, dass verbandsseitig eine erste Diskussion entstand, welche Schritte unternommen werden können, um Sicherheit und Umweltschutz beim Stehpaddeln nicht zu vernachlässigen. „Es gab im Corona-Sommer so viele Menschen, die zu Hause geblieben sind und mal etwas Neues wie SUP ausprobieren wollten“, so Konietzko weiter. „Natürlich freut uns das, aber es hat auch dazu geführt, dass viele auf den Gewässern paddelten ohne wirkliche Kenntnisse über die Sportart zu haben. Sie wurden zum Sicherheitsrisiko, missachteten Befahrungsregeln und nahmen keine Rücksicht auf die Natur. Das wirft leider ein schlechtes Bild auf alle Paddler.“

Die beteiligten Verbände haben sich zudem dafür ausgesprochen, dass Boards nachhaltig identifizierbar sein müssen. „Es gab viele Meldungen, dass Boards aufsichtslos über Gewässer getrieben sind“, so DKV-Ressortleiter im Stand-Up Paddling Steven Bredow. „Das führt meistens zu problematischen Situationen, auch was die Nachverfolgung betrifft. Daher empfehlen wir, dass Boards eindeutig identifizierbar sein sollten.“ 

„Das höchste Risiko geht aber von der Unvernunft der Wassersportler aus“, so Joachim Pötschke, Erster Polizeihauptkommissar in der Direktion West der Wasserschutzpolizei. „Paddeln im Dunklen ohne Beleuchtung und das Paddeln unter Alkoholeinfluss sind gefährlich und führen meistens zu Unfällen. Hier ist es wichtig, dass die beteiligten Verbände durch Aufklärungsmaßnahmen und eine gute Ausbildung weiterhin entgegen wirken.“

Den ersten Schritt in Sachen „gemeinsame Ausbildung“ haben die Verbände in Potsdam getan. Im Dialog einigte man sich darauf, dass die Ausbildungsinhalte für Stehpaddler aneinander angepasst werden sollten. „Das ist ein wichtiger Schritt, wenn alle Partner am gleichen Strang ziehen und eine hochwertige Ausbildung anbieten“, so Bredow. „Wir haben beispielsweise jetzt schon abstimmen können, dass in unseren Sicherheitsbestimmungen das Tragen einer Leash oder einer Schwimmweste verankert werden soll. Weitere Abstimmungen bis hin zur Vereinheitlichung der Ausbildungsinhalte bei allen Partnern werden in den nächsten Woche und Monaten umgesetzt.“

Im Rahmen der Präsidiumssitzung konnte Präsident Konietzko der Vizepräsidentin Freizeitsport Isa Winter-Brand die die Bayrische Ehrenamtskarte überreichen.

Interessensvertretung des Deutschen Kanu-Verbandes:
Der Deutsche Kanu-Verband hat für sich in Anspruch genommen, Interessensvertreter aller Kanusportler und Paddler zu sein.  Dabei ist es dem Verband wichtig, dass sich die organisierten Kanuten im DKV in Zusammenarbeit mit Kanu-Vereinen durch ein hohes Ausbildungsproblem und hohe Sicherheitsstandards auszeichnen. In Zusammenarbeit mit zahlreichen kommerziellen Anbietern und deren Verbänden ist es gemeinsam gelungen, auch bei nichtorganisierten „Gelegenheitskanuten“ Standards beim Paddeln durchzusetzen.

Über die GSUPA:
Der Deutsche Stand Up Paddle Verband GSUPA widmet sich der Förderung aller Arten des Stand Up Paddlings, wie SUP Wave, SUP Whitewater und SUP Race. Die GSUPA fördert den SUP Sport und seine verwandten Disziplinen und entwickelt bzw. koordiniert die dafür erforderliche Maßnahmen.
Die GSUPA bildet gemeinsam mit dem DKV und dem DWV die Stand Up Paddle Alliance Germany – SUP-AG. Ziel der SUP-AG ist es allen SUP Sport Interessierten und Aktiven eine einheitliche und verständliche Basis zu bieten, um den Sport im Wettkampf und der Jungendförderung ein qualitativ hochwertiges Wachstum zu ermöglichen.

Informationen zum DWV:
Der Deutsche Wellenreit Verband ist der Zusammenschluss aller an der Förderung und Ausübung von Brandungs-Surf-Sportarten interessierten Vereinigungen in Deutschland. Mehr Informationen auf der Homepage: https://wellenreitverband.de

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