Zur 100-jährigen Präsenz der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Krakau/Polen, wurde am 25. September ein Platz in der Stadt nach Michał Belina-Czechowski benannt, dem ersten adventistischen Missionar in Polen. Die Namensgebung fand im Beisein des Bürgermeisters von Krakau, Jacek Majchrowski, von Parlamentsabgeordneten, dem Marschall der Provinz, Stadträten sowie Vertretern anderer Kirchen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sowie der Adventisten statt, berichtet EUD News, der Informationsdienst der Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung in West- und Südeuropa.
 
Religiöse Minderheiten sollen sich in Krakau wohl fühlen

„Wir freuen uns, dass die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seit über 100 Jahren protestantische, religiöse und soziale Bräuche in Krakau pflegt. Krakau ist eine offene Stadt, die allen Einwohnern freundlich gesinnt ist, und unsere Stärke ist die Vielfalt und Offenheit“, sagte der Bürgermeister von Krakau, Jacek Majchrowski, während der Feierstunde. „Wir tun unser Bestes, damit sich Menschen mit unterschiedlichen Weltanschauungen, Vertreter verschiedener Minderheiten, einschliesslich religiöser Minderheiten, hier wohlfühlen“, schloss er.
 
Während der Zeremonie wurde den Adventisten in Krakau vom Marschall der Woiwodschaft Kleinpolen auch das offizielle Ehrenzeichen – das Kleinpolnische Kreuz – verliehen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Adventisten in Krakau wurden ein Gottesdienst zur Erinnerung organisiert und mehrere hundert Sträucher in der Umgebung gepflanzt.

Michał Belina Czechowski

Michał Belina Czechowski wurde vor 203 Jahren, am 25. September 1818, in der Nähe von Krakau geboren. Er war der erste adventistische Missionar, der trotz fehlender offizieller Genehmigung durch die Kirchenleitung nach Europa ging.
 
Trotz seines beabsichtigten Einsatzes für das Wohl des Landes wurde ihm die Einreise nach Polen, die sein größter Traum war, verwehrt, sagte Pastor Marek Rakowski, Exekutivsekretär der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Polen. „Das hundertjährige Bestehen der Krakauer Gemeinde in diesem Jahr war ein schöner Vorwand für die symbolische Rückkehr von Belina Czechowski nach Krakau“, so Rakowski.
 
Adventisten in Krakau sind sozial engagiert

„Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten ausländische Vertreter der Adventisten mit den Krakauer Stadtbehörden zusammen, um die Identität von Waisen und Witwen aus dem Konzentrationslager Auschwitz festzustellen, und spendeten Lebensmittel und Kleidung für sie. Die adventistische Gemeinde war auch während des Kriegsrechts in den 1980er Jahren aktiv und versorgte die Einwohner mit Geschenken aus dem Ausland“, betonte Bürgermeister Majchrowski.
 
In der Zeit von 2006 bis 2014 verteilten die Adventisten 118 Tonnen Lebensmittel über die Krakauer Lebensmittelbank (vergleichbar mit den Tafeln in Deutschland).
 
In Polen, mit rund 38 Millionen Einwohnern, feiern 5.848 adventistische Christinnen und Christen in 116 Kirchengemeinden jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, ihren Gottesdienst.

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