Der SC Neuenheim ist neuer Deutscher Meister im 7erRugby! Der Heidelberger Club feierte damit am Sonntagnachmittag seinen zweiten nationalen Titel in der olympischen Variante des Rugbysports und beendete damit zugleich die Siegesserie der gastgebenden RG Heidelberg, die zuletzt sechsmal in Folge den DM-Titel gewinnen konnte. Im Finale setzte sich der SC Neuenheim erst in der Verlängerung mit 13:10 (0:10) gegen die als erneuter Titelfavorit gestartete RGH durch. Matchwinner im Fritz-Grunebaum-Sportpark war Neuenheims 15er-Nationalspieler Oliver Paine, der nicht nur den Versuch zum Ausgleich gelegt hatte, sondern dann auch den entscheidenden Straftritt zum Titelgewinn verwandelte.

Die Orange Hearts von der RGH schienen zu Beginn des Finales auch ihrer Favoritenrolle gerecht werden zu können. Angeführt von den deutschen 7er-Stars Fabian Heimpel und Bastian van der Bosch hatten die DM-Gastgeber deutlich mehr Ballbesitz und schafften es durch Nick Hittel und Nationalspieler van der Bosch, auch gegen die gute Neuenheimer Verteidigung zwei Versuche zur 10:0-Pausenführung zu legen. Bis dahin hatte der SCN nur wenig Chancen, offensiv mal in Erscheinung zu treten.

Erst nach der Pause sollte sich das ändern. In Überzahl nach Gelb für Heimpel gelang Neuenheim der erste Versuch. Danach hatte der SCN insgesamt auch mehr vom Spiel und kam durch Oliver Paine, auch Spielmacher der 15er-Nationalmannschaft, zum 10:10-Ausgleich. Den womöglich schon siegbringenden Erhöhungskick vergab Paine allerdings, sodass die ersten Punkte in der Verlängerung die Entscheidung bringen mussten.

In die startete die RGH sogar in doppelter Unterzahl, war dennoch gleich auf dem Weg zum Versuch, doch kurz vor dem Malfeld ging es ins Aus. Wenig später hatte sich der SCN ebenfalls in aussichtsreiche Position gespielt, und als es scheinbar mit dem Versuch nicht klappte, setzte Paine stattdessen einen Straftritt zu den Stangen und kickte damit sein Team zum ersten deutschen 7er-Titel seit 1996.

Rang drei sicherte sich im kleinen Finale Vorjahres-Finalist SC Germania List mit einem 26:5 gegen die Lokalrivalen von Hannover 78. Die beiden niedersächsischen Vereine waren es, die in der Vorrunde die Ausrufezeichen gesetzt und ungeschlagen geblieben waren. Die Germanen hatten dabei sogar den SC Neuenheim mit 31:0 vom Platz geschickt. Hannover 78 war ein knappes 20:19 gegen die RGH gelungen. Und so waren die Hannoveraner jeweils als Gruppensieger ins Halbfinale eingezogen, wo allerdings die RGH den SC Germania mit 19:10 und der spätere Meister SCN die 78er mit 38:7 besiegen konnten.

Bei Temperaturen von über 30 Grad wären die meisten Spiele diesmal nicht von spielerischen Glanzleistungen, sondern eher von Kampf und Leidenschaft geprägt gewesen, hatte Nationaltrainer Clemens von Grumbkow vor Ort beobachtet. Zudem fehlten ihm einige durchaus stark einzuschätzende Teams wie der letztjährige Dritte aus Frankfurt, der TSV Handschuhsheim oder auch ein Team aus Berlin. „Es war deutlich zu sehen, dass erneut die Teams das Turnier dominiert haben, die sich explizit auch mit dem 7er-Rugby beschäftigen. So war die Besetzung der Halbfinals auch keine allzu große Überraschung, weil die Top-4 hier auch den stärksten Eindruck hinterlassen haben. In jedem Fall meinen herzlichen Glückwunsch an den neuen Meister SC Neuenheim.“

Abschlussranking Deutsche 7er-Rugbymeisterschaft 2022:
1. SC Neuenheim, 2. RG Heidelberg, 3. SC Germania List, 4. Hannover 78, 5. RK Heusenstamm, 6. RC Leipzig, 7. RSV Köln, 8. Beerbarians (Piratenteam), 9. Hamburger RC, 10. SV StuSta Freimann

 

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