Klimawandel, Energiekrise und steigende Preise in allen Lebensbereichen – das treibt nicht nur angehenden Hauseigentümern den Schweiß auf die Stirn. Das Einschalten der Klimaanlage überlegt man sich trotzdem besser zweimal: Schließlich ist Energiesparen das Gebot der Stunde. Da ist es doch eigentlich keine Frage, ob sich energieeffizientes Bauen lohnt. Oder doch?

Energiesparen ist wichtig, keine Frage. Aber ebenso klar ist: Energieeffizientes Bauen, etwa mit Wärmepumpe, Fenstern mit Wärmeschutz und Lüftungsanlage, führt zu höheren Baukosten – und das in einer Zeit, in der ohnehin alles teurer wird. Außerdem ist seit Anfang des Jahres nur noch ab Effizienz­haus-Stufe 40 mit Nachhaltig­keitsklasse eine KfW-Förderung möglich.    

Energieeffizienz ist Pflicht

Dabei ist die Entscheidung bezüglich der Energieeffizienz gar nicht den Bauherren allein überlassen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt die energetischen Anforderungen an Neubauten, so sind Energiesparhäuser jetzt schon verpflichtend. Nach den Plänen der Bundesregierung soll ab 2023 der Effizienzhaus-Standard 55 gesetzlich festgeschrieben sein. Davor kann man sich auch dann nicht schützen, wenn man ein Bestandsgebäude kauft: Sofern es vor 2002 gebaut wurde und danach der Besitzer wechselt, besteht die Pflicht zur energetischen Sanierung.

Rechnet sich das?

Doch es bleibt die Frage: Lohnt sich das finanziell – auch ohne die Förderung über die KfW? Ja, das tut es, denn die Förderung ist nur eine zusätzliche Unterstützung. Energieeffizientes Bauen ist auf langfristiges Sparen ausgelegt. Ein Haus, das weniger Energie verbraucht, kostet in der Regel einmal mehr, senkt aber nachhaltig die Energiekosten. Die eigentliche Frage ist nicht, ob sich das rechnet, sondern wann. Hier lautet die Antwort: Je schneller die Energiepreise steigen, desto eher macht sich die Investition bezahlt. Und wie schnell allein Öl- und Gaspreis plötzlich in die Höhe schnellen können, zeigt die aktuelle Energiekrise.

Alles wird immer teurer

Das betrifft auch das Bauen. Wer heute ein Haus baut – im besten Fall mit einer Festpreisgarantie – zahlt das, was es heute kostet, egal wie teuer es noch wird. Energie kann man nicht jetzt schon für die nächsten Jahrzehnte bevorraten. Für die muss auch später immer der aktuelle Preis gezahlt werden. Nur was man nicht verbraucht, spart in Zukunft. Zudem steigert sich der Wert des Hauses und je nach Energieeffizienzklasse sind zinsgünstigere Kredite im Rahmen der Baufinanzierung möglich.

Energie verkaufen statt kaufen

Wer beispielsweise über eine eigene Photovoltaikanlage mehr Energie erzeugt, als er selbst verbraucht, kann die überschüssige Energie in das Netz einspeisen. Dafür gibt es vom Netzbetreiber eine Energieeinspeisevergütung. Auch kann der Strom an der Strombörse über einen Anbieter direkt vermarktet oder an andere Verbraucher verkauft werden.   

Energiesparen schützt die Umwelt

Und schließlich ist das Thema Energiesparen nicht nur für den eigenen Geldbeutel wichtig: Vom Schutz der natürlichen Umwelt profitieren alle und jeder kann dazu einen Beitrag leisten. Wenn Energie eingespart wird, müssen weniger Rohstoffe gefördert, transportiert und zur Energiegewinnung verbrannt werden. Das spart Treibhausgase ein und kommt damit dem Klima und der Umwelt zugute.

Besseres Klima auch Zuhause

Apropos Klima: Wer energieeffizient baut, kann es sich zwar eher leisten, die Klimaanlage einzuschalten – muss es aber oft gar nicht, denn ein energieeffizientes Bauen sorgt für ein angenehmeres Wohnklima.   

Vorteile des energieeffizienten Bauens

  • günstigere Konditionen bei der Finanzierung
  • Förderungen möglich (abhängig von der Energieeffizienzklasse)
  • Wertsteigerung des Hauses
  • Einsparung bei den Energiekosten
  • größere Unabhängigkeit vom Energieversorger
  • später keine aufwendige und teure energetische Sanierung
  • Umwelt- und Klimaschutz
  • besseres Wohnklima

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