Die H2Accelerate-Kooperation hat heute bestätigt, dass sich ihre Mitglieder die Finanzierung für zwei ihrer wichtigsten Initiativen gesichert haben: die Einrichtung von acht Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge im Rahmen der Connecting Europe Facility und ein Projekt mit 150 Brennstoffzellen-Lkw, das von der Clean Hydrogen Partnership gefördert wird. Diese Projekte ermöglichen es, Lkw und Betankungsanlagen unter realen Bedingungen zu testen, und dürften ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Massenvermarktung der Technologie sein.

H2Accelerate TRUCKS erhält den Zuschlag für die Förderung der Clean Hydrogen Partnership und signalisiert damit, dass Europa die Einführung von emissionsfreien wasserstoffbetriebenen Lkw weiterhin unterstützt

Das Projekt H2Accelerate TRUCKS ist eine innovative Zusammenarbeit zwischen drei der weltweit führenden OEMs (Daimler Truck, Volvo Group und Iveco Group), dem finnischen Forschungsinstitut VTT, der International Road Transport Union (IRU), dem rumänischen Verband der Straßentransporteure (UNTRR), dem italienischen (Federazione Italiana Autotrasportatori Professionali – FIAP) und dem österreichischen Verband (WKO) sowie Element Energy France (ein Unternehmen der ERM Group). Das Projekt wird von SINTEF, Norwegens führendem Forschungsinstitut für Wasserstofftechnologien, koordiniert. Zudem unterstützen Energieinfrastrukturanbieter wie Shell, TotalEnergies und Everfuel das H2Accelerate-TRUCKS-Projekt.

Im Rahmen dieses Projekts wird der Einsatz von 150 Brennstoffzellen-Lkw in ganz Europa bis Mitte/Ende der 2020er-Jahre gefördert, was die Entwicklung der Technologie im Hinblick auf die Serienfertigung der Fahrzeuge durch die drei großen OEMs in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ermöglicht. Die in der ersten Phase einzusetzenden Lkw werden voraussichtlich entweder 4×2 oder 6×2 sein, mit einer Kapazität von bis zu 44 Tonnen und einer großen Reichweite von mindestens 600 km.

Die von der Clean Hydrogen Partnership gewährte Förderung in Höhe von 30 Mio. EUR wird die koordinierte Einführung emissionsfreier, mit grünem Wasserstoff betriebener schwerer Nutzfahrzeuge ermöglichen und damit das Ziel der Emissionsfreiheit im Verkehr näher rücken lassen. Die Lkw kommen bei bekannten Kunden der OEMs zum Einsatz und werden über mehrere Jahre unter realen Bedingungen getestet, um ihre technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu demonstrieren und zu bewerten. Die Ergebnisse des Projekts werden als Grundlage für den groß angelegten Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen in den kommenden Jahren dienen. Bart Biebuyck, Exekutivdirektor der Clean Hydrogen Partnership, sagte zu dieser Ankündigung:

„Wir freuen uns, das Projekt H2Accelerate TRUCKS finanziell zu unterstützen, ein Vorzeigeprojekt, das den Weg für die Kommerzialisierung des europäischen Wasserstoff-Lkw-Systems ebnen wird. Besonders erfreulich ist, dass die 150 Fahrzeuge, die im Rahmen dieses Projekts eingesetzt werden, durch ein wachsendes Netz von Wasserstofftankstellen unterstützt werden, zu dem auch das Projekt H2Accelerate Inaugural Station Deployment gehört, das für eine EU-Förderung ausgewählt wurde. Anhand beider Projekte können wir aus erster Hand erfahren, wie verschiedene Förderprogramme zusammenarbeiten können, um die Verwirklichung eines Ökosystems für Wasserstoff-Lkw in Europa zu beschleunigen."

Giandomenico Fioretti, Head of Alternative Propulsion Business Development bei der IVECO Truck Business Unit, sagte über das Projekt H2Accelerate TRUCKS:

„Die Iveco Group gehört seit jeher zu den Ersten, die Neuland betreten, denn wir sind seit mehr als zwanzig Jahren Pioniere im Bereich alternativer Antriebe. Wasserstoff ist ein spannender Energievektor für die nachhaltige Zukunft schwerer Nutzfahrzeuge, da diese Technologie den besten Kompromiss zwischen Reichweite, Nutzlast und Betankungszeit bietet. Heute sind wir stolz auf die Arbeit, die wir gemeinsam mit unseren Partnern im Rahmen des bahnbrechenden Projekts H2Accelerate TRUCKS und mit Unterstützung der Clean Hydrogen Partnership leisten werden, um den Weg für die technische und kommerzielle Realisierbarkeit des Wasserstoff-Lkw für den Fernverkehr zu ebnen."

H2Accelerate Inaugural Station Deployment unterstützt Wasserstoff-Lkw mit einem vorläufigen Netz von acht Wasserstofftankstellen mit hoher Kapazität und hoher Zuverlässigkeit

Das Projekt H2Accelerate Inaugural Station Deployment (ISD) profitiert vom Erfolg des Projekts H2Accelerate TRUCKS. Wie im September angekündigt, war dieses Projekt bei der Ausschreibung der Connecting Europe Facility Förderung für alternative Kraftstoffe erfolgreich, um die Errichtung von acht Wasserstofftankstellen in Frankreich und den Niederlanden zu unterstützen. Jede Station wird über eine höhere Kapazität (>1 Tonne/Tag) verfügen als die derzeit in Betrieb befindlichen öffentlichen Stationen und durch die Verwendung von N+1-Redundanz bei der Tankstellenkonzipierung ein extrem hohes Maß an Verfügbarkeit gewährleisten (wichtige Ausrüstungsgegenstände werden bei der Planung der Tankstelle dupliziert, um die Zeiten im Falle des Ausfalls einer Komponente zu minimieren). Die Tankstellen entstehen entlang der wichtigsten TEN-V-Verkehrskorridore, sodass sie für Lkw-Fahrer in der Nähe der Autobahn einfach zugänglich sind.

Das H2Accelerate-ISD-Projekt ist das erste in einer Reihe weiterer geplanter Wasserstofftankstellen im Rahmen der ersten Phase der H2Accelerate-Kooperation. Die H2Accelerate-Infrastrukturmitglieder beabsichtigen, dieses erste Netz durch weitere Tankstellen entlang strategischer Knotenpunkte zwischen Skandinavien und Norditalien zu ergänzen. Die Tankstellen werden die wachsende Flotte wasserstoffbetriebener schwerer Nutzfahrzeuge versorgen, einschließlich der Fahrzeuge, die im Rahmen des H2Accelerate-TRUCKS-Projekts eingesetzt werden.

Synchronisierte Implementierungen führen zu einer besseren Endbenutzererfahrung und zu besseren Geschäftsmöglichkeiten für Infrastrukturanbieter und Lkw-Hersteller gleichermaßen

Die Genehmigung dieser Projekte durch die Förderungen der Clean Hydrogen Partnership und der Connecting Europe Facility zeigt den hohen Reifegrad der Pläne und die strategische Bedeutung der Entwicklung des Wasserstoff-Lkw-Sektors in Europa. Es wird erwartet, dass die Förderungen die synchrone Einführung sowohl von schweren Nutzfahrzeugen als auch von Betankungsinfrastrukturen ermöglicht und damit Hindernisse beseitigt, die normalerweise bei den ersten Schritten komplexer Projekten auftreten. Das wachsende Netz an geförderten Projekten wird dazu beitragen, die Wasserstoff-Wertschöpfungskette voranzutreiben.

Durch die Zusammenarbeit im Rahmen von H2Accelerate können die Technologie, die geografische Lage und der Zeitplan von Brennstoffzellenfahrzeugen und Wasserstoffbetankungsinfrastrukturen aufeinander abgestimmt werden, wodurch die Versorgungssicherheit für die Endkunden gewährleistet und das Risiko der erforderlichen Großinvestitionen für OEMs und Infrastrukturanbieter gleichermaßen verringert wird. Dies ermöglicht die Entwicklung einschlägiger Technologien und Normen und ebnet den Weg für eine breitere Einführung von Wasserstoff-Lkw in ganz Europa und die letztendliche Industrialisierung des Wasserstoff-Lkw-Sektors.

Über H2Accelerate
H2Accelerate ist eine zwischen den Teilnehmern unterzeichnete Kooperationsvereinbarung, in deren Rahmen die Teilnehmer zusammenarbeiten, um

  • öffentliche Unterstützung für die Förderung früher, vorkommerzieller Projekte zu suchen, um den Markt auf dem Weg zur Masseneinführung zu aktivieren,
  • die Kommunikation über die technische und kommerzielle Realisierbarkeit von wasserstoffbetriebenen Lastkraftwagen in großem Maßstab anzuregen, und
  • Gespräche mit Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zu führen, um politische Maßnahmen zu fördern, die eine nachhaltige und rasche Belebung des Marktes für emissionsfreie Langstrecken-Lkw unterstützen können. 
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