Fast 100 Jahre alt geworden ist der deutsch-australische Journalist und Schriftsteller Walter Kaufmann, der am 19. Januar 1924 in Berlin geboren wurde – allerdings nicht unter diesem Namen, sondern als Jitzchak Schmeidler, uneheliches Kind der aus Polen nach Deutschland ausgewanderten Jüdin Rachela Schmeidler, die im großen Kaufhaus Tietz am Alexanderplatz arbeitete. Seine jüdische Herkunft brachte ihn in seinem Jahrhundert immer wieder in Schwierigkeiten und sogar in Lebensgefahr, die er nur mit viel Glück und der Unterstützung hilfreicher Menschen in Deutschland, England und Australien überstehen konnte. Auch darüber hat er mehrfach in verschiedenen Büchern mit autobiografischen Bezügen Auskunft gegeben, darunter in dem Roman „Wohin der Mensch gehört“ (1957), in den Erzählungen „Unter australischer Sonne“ (1965) und, „Stefan – Jenseits der Kindheit“ (1985/1966) sowie in „Die Welt des Markus Epstein“ (2004) und „Schade, dass du Jude bist. Kaleidoskop eines Lebens“ (2017). Zugleich zeigte sich Kaufmann als Meister der an Hemingway und William Saroyan geschulten Short Story wie zum Beispiel in „Unter dem wechselnden Mond“ (1968) und „Am Kai der Hoffnung“ (1974) und „Kauf mir doch ein Krokodil“ (1982). Außerdem lieferte Kaufmann spannende Reportagen aus aller Welt wie 1973 „Unterwegs zu Angela. Amerikanische Impressionen“ über den Prozess gegen Angela Davis. Insgesamt liegen bei EDITION digital knapp 40 Bücher von Walter Kaufmann in deutscher und englischer Sprache sowie das Autorenbuch „Begegnung mit einem Jahrhundertzeugen. Walter Kaufmann und seine Bücher“ von Jürgen Seidel vor. Alle E-Books sind unter edition-digital.de sowie im Online-Buchhandel zu haben.

Im Alter von drei Jahren war der kleine Junge von dem jüdischen Rechtsanwalt Dr. Sally Kaufmann und dessen Frau Johanna adoptiert und von Berlin nach Duisburg gebracht worden. Walter, wie er jetzt hieß, war acht Jahre alt, als in Deutschland die Nazis an die Macht kamen, was für seine Familie und für ihn furchtbare Folgen hatte. Seine leibliche Mutter und seine Adoptiveltern wurden ermordet. Er selbst hatte das Glück zu überleben, gelangte 1939 mit einem der letzten überhaupt möglichen Kindertransporte über die Niederlande nach England, wurde später als „enemy alien“ nach Australien deportiert und kehrte Mitte der 1950er nach Europa, Deutschland und in die DDR zurück. Mit seinem australischen Pass bereiste er von dort aus die Welt und brachte abenteuerlich und spannend, aber auch mit einer klaren politischen Haltung geschriebene Texte, Reportagen, Erzählungen und Romane mit. Seit Ende der 1950er Jahre war er freischaffender Schriftsteller. Ab 1955 gehörte er dem Deutschen Schriftstellerverband und ab 1975 der PEN-Zentrum der DDR an, dessen Generalsekretär er von 1985 bis 1993 war. Danach war er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Walter Kaufmann starb am 15. April 2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin. Für seine literarischen Leistungen war er mehrfach ausgezeichnet worden, so 1959 noch in Australien für seinen ersten Roman „Voices in the Storm“ (1953) mit dem Mary Gilmore Award, 1961 und 1964 mit dem Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam, 1967 mit dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR sowie 1993 mit dem Literaturpreis Ruhrgebiet.

Über die EDITION digital Pekrul & Sohn GbR

EDITION digital war vor 29 Jahren ursprünglich als Verlag für elektronische Publikationen gegründet worden. Der Verlag gibt Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) sowie Kinderbücher als barrierefreie E-Book heraus, einige auch als Hörbuch. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Bücher ehemaliger DDR-Autoren werden als E-Book neu aufgelegt. Insgesamt umfasst das Verlagsangebot, das unter www.edition-digital.de nachzulesen ist, mehr als 1.300 Titel. Die Printsparte des Verlages war Ende vergangenen Jahres von Ralf Jordan vom Geschichtlichen Büchertisch als Imprint übernommen worden.

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