Vorstandsmitglied der GFT, Birger T. Aasland, eröffnete gemeinsam mit Daniel Brosend, dem ersten Vorsitzenden des VAF Bundesverband Telekommunikation, das Spitzentreffen. Beide verdeutlichten die Wichtigkeit des branchenweiten Austauschs in Bezug auf neue Ideen oder Erfahrungen mit Themen. Und nicht nur auf geschäftlicher, auch auf persönlicher Basis freue man sich immer wieder auf die Zusammenkünfte.
Und zu besprechen gab es viele Themen und Fragestellungen. So wurde beispielweise viel über den allgegenwärtigen Fachkräftemangel, die zunehmende Bedrohungslage durch Fake-Identitäten oder auch gesetzliche Anforderungen, wie den Schutz von Hinweisgeber, den es für Unternehmen zu beachten gilt, diskutiert. Die Diskussion begleitete Martin Bürstenbinder (Geschäftsführer des VAF Bundesverband Telekommunikation) als Moderator.
In dieser offenen Vortragsveranstaltung widmeten sich Maik Goldschmidt (Executive VP Sales, Komsa AG) sowie Karl-Heinz Schoo (Head of Business Unit UCC, Also Deutschland GmbH) als Auftakt dem Thema „ITK-Markt im Wandel: Chancen und Herausforderungen aus Sicht der Distribution“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Die beiden Redner gingen auf die tiefgreifenden Veränderungen im IT/TK-Markt ein und beleuchteten Trends sowie deren Entwicklung, die im Geschäft mit Systemhäusern erkennbar seien. „Verändert sich der Markt, müssen wir uns verändern – und ich glaube da sitzen wir alle in einem Boot – da sind die Systemhäuser, aber natürlich auch die Distributoren gefragt“, so Goldschmidt in Zusammenhang mit dem bestehenden Fachkräftemangel oder der Cloud-Technologie. Außerdem sensibilisierte er in seinem Vortrag dafür, die Belegschaft gezielt in Sachen Know-how zu fördern, damit diese wissenstechnisch nicht von den technischen Fortschritten überholt würden.
Auch Donald Ortmann (Ethical Hacker und Experte für Cybercrime und KI-basierte Angriffsmethoden) stellte in seiner sehr anschaulichen Präsentation klar, inwieweit Wissenstransfer und Aufklärung in den eigenen Reihen von enormer Relevanz ist. So würden Unternehmen viel bspw. in technische Lösungen für ihre IT-Sicherheit investieren, allerdings weniger in die Schulung ihrer Belegschaft, was laut Ortmann ein fundamentaler Fehler sei. „Was ich spannend finde ist dieses Dreieck zwischen Mensch, Organisation und Technologie. In diesem Spannungsfeld liegen unsere Prozesse und genau hier versuchen Angreifer immer wieder einzudringen. Und das, was meistens am schlechtesten gesichert ist, ist die Säule Mensch“, erklärte Ortmann. Außerdem zeigte er live mithilfe seines Computers und einer App auf dem Smartphone, wie einfach eine andere Identität bspw. in Online-Meetings dargestellt werden kann und gab Tipps zur Entlarvung dieser sogenannten Deep Fakes.
David Klement (Gründer und CIO, CONFDNT GmbH) klärte in seinem Vortrag über das sogenannte Hinweisgeberschutzgesetz auf, das Unternehmen, die über 50 Mitarbeitende beschäftigen, ab Ende 2023 zur Einrichtung eines Verfahrens zum Schutz von Hinweisgebern (Whistleblowern) verpflichtet. Und dies sei nicht einfach nur ein bürokratisches Übel: „Worum es geht ist das Fehlverhalten Einzelner aufzudecken, um entweder die Firma, die Gesellschaft oder andere Gruppen vor diesem Fehlverhalten zu schützen“, bekräftige Klement. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen stellte er zudem eine SaaS-Lösung für die Umsetzung vor.
Das Thema Fachkräftemangel warf Maximilian Kleeschulte (Geschäftsführer, ScaleUnit GmbH) unter der Überschrift „Digital Recruiting: Neue Wege zur erfolgreichen Mitarbeitergewinnung“ noch einmal auf und erklärte in seiner Präsentation, dass Unternehmen sich völlig neu auf die Bewerbersuche einlassen müssten. Zum einen sollten sie laut Kleeschulte ihre Anforderungen im Hinblick auf eine vakante Stelle unter den Prüfstand stellen, zum anderen den Radius erweitern, in denen nach Kandidaten gesucht werden dürfe. Außerdem steigere der Einsatz von Marketing-Kampagnen über Social Media und die Einbeziehung von Chatbots die Anzahl von Bewerbungen. Aber nicht nur der Blick in Sachen Recruiting sei zu öffnen, auch solle überlegt werden, wie man bereits bestehende Fachkräfte noch sinnvoller einsetzen könne. „Wenn ich meiner Mitarbeiterin bspw. Betreuungsgeld anbiete, damit diese familienseitig entlastet wird und somit von vielleicht 20 auf 30 Stunden in der Woche aufstocken kann, habe ich mehr Kapazitäten geschaffen, ohne neue Menschen einstellen oder anlernen zu müssen“, begründete Kleeschulte. Um auf dem Arbeitsmarkt zudem noch stärker hervorzustechen, sollten Unternehmen laut Kleeschulte überlegen, welchen konkreten Mehrwert sie anbieten können, der sie von der Konkurrenz abhebt.
Zum Abschluss des Treffens berichtete Christo Foerster (Abenteurer, Bestseller-Autor und Coach) frei nach dem Motto „Raus und machen!“ von seinen Entdeckungsreisen, Mikroabenteuern und der Chance, hieran persönlich zu wachsen und sich zu verändern. Foerster illustrierte in diesem Zusammenhang auf unterhaltsame Art und Weise, wie die große Kraft der kleinen Abenteuer sein Leben veränderte und ihm dazu verhalf, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. „Manchmal ist es nicht unbedingt wichtig, die für den Moment perfekte Lösung zu finden; es geht darum die in diesem Moment beste Lösung zu finden. Und die kann ganz anders aussehen, als vorher gedacht“, erklärte Foerster. Und dies sei nicht nur im privaten Raum, sondern vor allem auch für Unternehmen ein guter Ansatz, um mit neuen Herausforderungen richtig umzugehen.
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