– Der „Berylls LeanVal Automobility Leaders“-Index (Bloomberg-Ticker: AUTO100) schlägt, seit seiner Auflage im Juli des vergangenen Jahres, die Konkurrenz und schneidet über den gesamten Zeitraum positiv ab.

– Mit dem jüngsten Re-Balancing fallen unter anderem Li Auto und Traton aus dem Index, Geely, ALD und Nio steigen dagegen in ihn auf.

– Einer der Bestperformer im letzten Vierteljahr ist die Ford Motor Co. Die Ankündigung der E-Autostrategie verfängt offensichtlich.

– Der Co-Initiator LeanVal erstellt laufend detaillierte Analysen ausgewählter Aktientitel.

Politische Krisen, Versorgungsengpässe und Handelshemmnisse prägen die Situation der Mobilitätsindustrie, die unter einem weltweiten Absatzeinbruch leidet. Um den Überblick über den entscheidenden Wirtschaftsfaktor, den die Branche weltweit darstellt, zu behalten, haben die Berylls Group und das Analysehaus LeanVal Research den „Solactive Berylls LeanVal Automobility Leaders 100”-Index aufgelegt und passen den Index im Dreimonats-Rhythmus an die Veränderungen dieser Industrie an. Die Zusammenfassung der weltweit 100 wichtigsten Unternehmen der Mobilitätsbranche umfasst neben OEMs und Zulieferern auch Autohandelsketten, Mobilitätsdienstleister und Infrastrukturanbieter. Ein Blick auf den Index zeigt, dass die Dynamik, die in der Branche herrscht, von Investoren positiv gesehen wird. Dadurch entwickelt sich der AUTO100 besser als der globale Gesamtmarkt. So erreichen die seit Juli 2021 im AUTO100 zusammengefassten Titel eine positive Gesamtperformance, während der globale Aktienmarkt (Morningstar Global Index) in US $ negativ abschneidet. Durch das jetzt erfolgte Re-Balancing gewinnen die Märkte Europa und Nordamerika an Bedeutung, während China leicht an Einfluss verliert. In der Gewichtung der verschiedenen Sektoren behalten die OEMs klar die führende Rolle, aber der Handel und die Mobilitätsanbieter können spürbar an Bedeutung zulegen.

FORD GEHÖRT ZU DEN GEWINNERN IM AUTO100 INDEX.

Im wichtigen Sektor der OEMs fallen zwei große Namen besonders auf: Ford und Tesla. Dabei ist diesmal nicht Tesla das Unternehmen, das für Gewinne steht. Tatsächlich hat Tesla seit dem letzten Re-Balancing des AUTO100 knapp 20 % verloren. Zu den wirklichen Top-Performern gehört dagegen Ford, mit einem Plus von rund 13 %. Ein Grund für den gestiegenen Kurs ist die bemerkenswert gute Auftragslage des Unternehmens. Die derzeitige Chipkrise geht zwar auch an Ford nicht vorbei. Allerdings ist das Phänomen hoher Nachfrage aufgrund eines deutlich gesunkenen Angebots und damit deutlich angestiegener Verkaufspreise (> 10 % im Jahresvergleich) natürlich kein individuelles Problem, sondern industrieweit gültig. Analysten gehen bei der gegebenen Auftragslage für Ford von einem Umsatz für das Geschäftsjahr 2022 von ca. 149 Mrd. US $ und einem operativen Ergebnis in Höhe von 13 Mrd. US $ aus. Die Zahlen belegen, dass die Anleger Fords Strategie und E-Auto-Offensive begrüßen. Außerdem wird die kommende Produktpalette über eine Vielzahl von Elektromodellen verfügen und voraussichtlich den Marktanschluss wieder herstellen. Ziel des Unternehmens ist es, 40 bis 50 % des Umsatzes bis 2030 durch Elektroautos zu generieren.

Der AUTO100 setzt in seiner Ausgestaltung bewusst auf Gleichgewichtung. So fallen die teilweise enormen Bewegungen der großen Market Caps weniger ins Gewicht. In der Folge profitiert der Solactive Berylls LeanVal Automobility Leaders 100-Index auch besonders vom Wachstum kleinerer Player, die in anderen Indizes, beispielsweise im Gesamtmarkt, unterrepräsentiert sind oder gar nicht erst auftauchen.

GROSSE GEWINNE AUCH BEI SPEZIALISTEN GENTHERM.

Darum schließt der AUTO100 Index auch eher unbekannte Namen, wie Gentherm ein. In der aktuellen Rückschau gehört das Unternehmen zu den Gewinnern. Es handelt sich hier um einen kleineren Zulieferer, mit einer Spezialisierung auf Sitzheizungen und -kühlungen (ca. 37 % des Umsatzes in Höhe von 1 Mrd. US $). Gründe für die gute Aktienkursentwicklung (+ 13 %) sind in der Transformation Richtung E-Mobilität zu finden. Mit 60 % Marktanteil im Bereich der temperaturgeregelten Sitze liegt Gentherm weit vor dem nächstkleineren Wettbewerber mit nur noch 10 % Marktanteil. Die Produktpalette erscheint zusehends als Standardausstattung, vor allem bei E-Autos. Die Tatsache, dass die Unternehmensprodukte (z.B. auch Batteriekühlungen) in der schnellwachsenden Elektromobilität sehr relevant sind, lassen deutliche Umsatzsteigerungen erwarten. Zudem konnten die Ergebnisse in drei der vier letzten Berichtsperioden positiv überraschen.

Mit dem aktuellen Re-Balancing fallen aber auch einige bekannte Namen aus dem Index, die von anderen Playern überholt wurden oder deren Gesamtbewertung in den letzten drei Monaten nicht überzeugen konnte. Zu ihnen gehören Li Auto, Pirelli und Traton. Die Performance-Unterschiede zwischen den einzelnen Aktien im Index sind signifikant. Auffällig ist, dass besonders die europäischen Aktien im OEM-Sektor unter den Chip- und Materialversorgungsengpässen bei den Zulieferern leiden, während die US-Aktien der wichtigste Treiber im AUTO100 Index sind. China bleibt dagegen volatil. Das Riesenreich hat in den letzten Jahren bekanntermaßen von hohen Wachstumserwartungen bei E-Mobilität profitiert. In den letzten Monaten haben allerdings vor allem schlechte Nachrichten und höhere Risikoaversion der Anleger die Branche belastet.

Weitere Details zur aktuellen Performance finden interessierte Leser unter: www.berylls.com/automobility-index/

Über die LeanVal Gruppe
Die LeanVal Gruppe ist ein unabhängiger Finanzdienstleister für institutionelle und semiinstitutionelle Investoren mit Standorten in Frankfurt, Köln und München. Das
Leistungsangebot umfasst Aktienresearch, Asset Management und digitale Plattformen für das Investment Management.

Die LeanVal Research GmbH verfügt als fundamentales Analysehaus über weitreichende Expertise in der Analyse, Bewertung und Auswahl von Aktien sowie in der Gestaltung von Aktienstrategien. Das Research-Universum umfasst derzeit die 600 größten börsennotierten Unternehmen Europas und etwa 500 US-Aktien. Die digitale Lösung der LeanVal Research erlaubt allen Kundengruppen, bei sehr hoher Datenqualität und Datentiefe, eine fundierte Einzelanalyse des zugrunde liegenden Aktienuniversums sowie die selbstständige Portfoliogestaltung nach individuellen und vorgefertigten Anlagestrategien. Die Asset-Management-Kompetenz ist in der Conservative Concept Portfolio Management AG (CCPM) gebündelt. Das 1991 gegründete Unternehmen bietet Investmentlösungen in Spezialund Publikumsfonds. Der Fokus des täglichen Handelns liegt auf der Entwicklung und Verwaltung von optionsbasierten Volatilitätsstrategien, faktorbasierten Aktienstrategien sowie Multi-Asset-Lösungen. Abgerundet wird das Angebot durch Produkte im Bereich Private Debt.

Weitere Informationen unter: www.leanval.investments