Einen Tag später als ursprünglich kommuniziert, dafür jedoch mit umso erfreulicheren Ergebnissen präsentierte Goldproduzent Caledonia Mining (ISIN: JE00BF0XVB15 / TSX: CAL) am Mittwoch seine Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2017 und dessen Schlussquartal. Demnach konnte die simbabwische ‚Blanket‘-Goldmine, an der das Unternehmen aktuell zu 49 % beteiligt ist, im vergangenen Jahr trotz der laufenden Expansionsarbeiten nicht nur ihre Goldproduktion um 11,5 % auf 56.133 Unzen steigern, sondern auch den Bruttogewinn gegenüber dem Vorjahr um 12,0 % auf 26,3 Mio. USD ausbauen.

Dabei profitierte man zum einen von einer gestiegenen Verarbeitungsrate und besseren Goldgehalten, zum anderen von einem leicht höheren realisierten Goldpreis von durchschnittlich 1.243,- USD / Unze. Außerdem fielen die direkten Förderkosten (‚On-mine costs‘) mit 633,- USD / Unze geringfügig niedriger aus als im Vorjahr, wobei man vor allem im Schlussquartal, im Zuge einer um rund 21 % höheren Förderleistung von 16.425 Unzen, Skaleneffekte nutzen und somit die Kosten um 9 % auf 556,- USD / Unze verringern konnte. Gesunkene Verwaltungsausgaben und höhere Exportzuschüsse der simbabwischen Regierungen sorgten zudem im Jahresvergleich für einen Rückgang der nachhaltigen Gesamtproduktionskosten (‚All-in sustaining costs‘ / ‚AISC‘) um 7 % auf 847,- USD / Unze. Im 4. Quartal fielen diese mit 901,- USD / Unze allerdings etwas höher aus.

Am Ende stand für das Gesamtjahr ein Nettogewinn von 9,4 Mio. USD (+ 10 %) und für das Schlussquartal von 3,2 Mio. USD (- 1 %) zu Buche. Der bereinigte Gewinn legte um 37 % auf 135,4 US-Cents / Aktie zu, auch wenn der Anstieg im 4. Quartal mit 17 % auf 48,6 US-Cents / Aktie etwas geringer ausfiel. Dafür konnte in diesem Zeitraum der operative Cashflow um 14 % auf 7,9 Mio. USD gesteigert werden, woraus für das Gesamtgeschäftsjahr ein Anstieg um 6,5 % auf 24,5 Mio. USD resultierte.

Zum Jahresende verfügt die Gesellschaft – https://www.youtube.com/watch?v=NUJp3Sx785o&t=4s – noch immer über einen Barmittelbestand von fast 12,8 Mio. USD (- 11 %) – und das, obwohl im Jahresverlauf allein 18 Mio. USD in den Ausbau der Mine, 3,5 Mio. USD in Erhaltungsmaßnahmen, 1,5 Mio. USD in die Schuldentilgung sowie 2,9 Mio. USD in die Dividendenausschüttung flossen und überdies der Devisenmangel in Simbabwe für höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (‚Trade payables‘) sorgte.

Entsprechend zufrieden zeigte sich daher Caledonias CEO Steve Curtis, der in seiner Stellungnahme nicht nur den neuen Förderrekord von 56.133 Unzen hervorhob, sondern sich auch erfreut darüber zeigte, wie man die Produktionsschwierigkeiten der 1. Jahreshälfte erkannt und behoben habe, so dass im 3. und 4. Quartal bereits wieder neue Produktionsrekorde aufgestellt werden konnten. Außerdem lobte er die hervorragenden Fortschritte bei der Umsetzung der Ausbaupläne für die ‚Blanket‘-Mine, bei der man weiterhin bis 2021 eine Steigerung der Produktion auf 80.000 Unzen Gold pro Jahr anstrebe. In dem Zusammenhang habe man beim Abteufen des neuen Zentralschachts mittlerweile eine Tiefe von 990 m erreicht und die Station für die zweite neue Transportlinie fertiggestellt, so dass die weitere Vertiefung des Schachtes in Richtung des inzwischen angestrebten Niveaus von 1.330 m nun fortgesetzt werden könne.

Curtis ging in seinen Ausführungen auch erstmals auf die jüngsten politischen Entwicklungen in Simbabwe und deren Auswirkungen auf sein Unternehmen ein. Demnach hätten mehrere Ankündigungen des neuen Präsidenten Emmerson Mnangagwa im Hinblick auf eine Lockerung der bisherigen Indigenisierungspolitik, insbesondere in Bezug auf Goldminengesellschaften, bereits zu ersten Gesetzesänderungen geführt. Daraufhin hätten sich die Direktoren von Caledonia mit dem Betreiber der ‚Blanket‘-Mine auf eine Kapitalerhöhung um rund 4 Mio. USD geeinigt, die von Caledonias simbabwischer Tochtergesellschaft gezeichnet werde und der Beschleunigung der Arbeiten an bestimmten Satellitenvorkommen dienen solle. Da sich die einheimischen Aktionäre der Mine aller Voraussicht nach nicht an der Finanzierung beteiligen würden, könne Caledonias Anteil an der Mine dadurch auf rund 51 % steigen.

„Caledonia wird auch das Potenzial für den Kauf von Anteilen an der ‚Blanket‘-Mine prüfen, die derzeit von bestimmten indigenen Aktionären gehalten werden“, führte Curtis weiter aus. Man habe jedoch die Absicht, die Anteilseigner, welche die Arbeitnehmer sowie die lokale Gemeinschaft repräsentierten und die derzeit jeweils 10 % an der Mine hielten, als langfristige Aktionäre zu behalten. Entsprechend sollten alle geplanten Transaktionen den Wert der Beteiligungen der indigenen Aktionäre nach Abzug des Wertes ihrer noch ausstehenden Darlehen widerspiegeln.

Er begrüße die Gesetzesänderung von ganzem Herzen, so Curtis. Schließlich bedeute sie, dass Caledonia nun neues Kapital bereitstellen und die Betreiber der ‚Blanket‘-Mine damit die Exploration und Evaluierung zusätzlicher Projekte in Simbabwe beginnen könnten. Davon würden letztlich alle Stakeholder, einschließlich der indigenen Aktionäre, künftiger Mitarbeiter, benachbarter Gemeinden und der simbabwischen Regierung profitieren.

Für dieses Jahr kündigte das Unternehmen die Förderung von 55.000 bis 59.000 Unzen Gold zu ‚On-mine‘-Kosten von 650,- bis 685,- USD und ‚AISC‘-Kosten zwischen 845,- und 890,- USD pro Unze an, wobei der erwartete Kostenanstieg aus der Anschaffung neuen Equipments für die Abbauzonen unterhalb von 750 m resultieren soll. Der bereinigte Nettogewinn dürfte sich aber dennoch erneut in einem Bereich zwischen 1,30 bis 1,50 USD pro Aktie bewegen.

„Wir sind an einem sehr spannenden Punkt in unserer Entwicklung“, erklärte Curtis abschließend mit Blick auf die künftige Entwicklung seines Unternehmens. Man sei beim derzeitigen Produktionsniveau von über 55.000 Unzen Gold pro Jahr bereits sehr ertragreich. In den kommenden 2 Jahren werde allerdings ein Großteil der Einnahmen in den weiteren Ausbau der ‚Blanket‘-Mine fließen. Im Zuge der Steigerung der Produktion auf 80.000 Unzen im Jahr 2021 hoffe man aber auf eine weitere Erhöhung des Cashflows. Ende 2020, nach Abschluss der Expansionsbemühungen, solle dann ein substanzieller freier Cashflow zur Verfügung stehen, der anderswo eingesetzt werden könne. Vor diesem Hintergrund gäbe es in Simbabwe sehr ermutigende politische Entwicklungen, von denen man mit Optimismus davon ausgehen, dass sie neue Investitionsmöglichkeiten schaffen werden.
 
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