Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat heute das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn besucht und sich umfassend über dessen Arbeitsschwerpunkte informiert. Auch für ein Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nahm sie sich bei ihrem Antrittsbesuch Zeit.

„Der Naturschutz ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagte Bundesumweltministerin Schulze. „Aber am Ende zählen nur die Taten. Um biologische Vielfalt dauerhaft und aktiv sichern zu können, brauchen wir auch wissenschaftliche Erkenntnisse. Und eben diese Erkenntnisse als Basis für konkretes Handeln liefert uns das BfN. Heute schaue ich auch im Hinblick auf mein Aktionsprogramm Insektenschutz auf die Forschung und die Projekte zu den Insekten. Diese Erkenntnisse brauchen wir.“

„Ein wichtiges Projekt ist hierbei die Erstellung der Roten Listen Deutschlands. Bislang wurden darin mehr als 7.400 Insektenarten bewertet. 44 Prozent weisen langfristig eine negative Bestandsentwicklung auf, positive Entwicklungen sind nur für zwei Prozent belegt“, erklärte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Da die Roten Listen Aussagen für die Situation auf Bundesebene treffen, liefern die Arbeiten des BfN einen wichtigen Beweis dafür, dass es sich beim Insektenrückgang um eine bundesweite und klar belegbare Entwicklung handelt.“

Über die Informationen zur Gefährdungssituation hinaus erlauben die Roten Listen außerdem Einblicke in die Häufigkeit und Verbreitung sowie Aussagen zur Entwicklung der Bestände aller untersuchten Arten. Die Roten Listen, denen eine enge Zusammenarbeit des BfN mit Bürgerwissenschaftlern und Fachgesellschaften zugrunde liegt, sind demnach ein wichtiges Instrument, um die biologische Vielfalt zu bewerten – und entsprechend Schlüsse zu ziehen und Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Als wissenschaftliche Behörde für den nationalen und internationalen Naturschutz und als Ressortforschungseinrichtung ist es Aufgabe des BfN, das Bundesumweltministerium fachlich in allen Fragen des Naturschutzes zu unterstützen. Dabei wird eine große Spannbreite an Themen behandelt: Weitere Forschungsschwerpunkte des BfN betreffen etwa den Auenschutz und den Meeresnaturschutz, eine naturverträgliche Landwirtschaft und die Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, den Einsatz neuer molekularbiologischer Verfahren in der Gentechnik sowie soziale und ökonomische Fragen des Naturschutzes. Seinen Hauptsitz hat das BfN in Bonn, Außenstellen befinden sich in Leipzig und auf der Insel Vilm.

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