Aufgrund der zuletzt ungünstigen Performance der Sibanye-Stillwater-Aktien (ISIN: ZAE000173951 / JSE: SGL) sieht sich das Management des südafrikanischen Gold- und Platinproduzenten in der Pflicht, ein Unternehmensupdate bereitzustellen, um die Aktionäre über den aktuellen Sachstand zu informieren. Auch Board und Management sehen die zuletzt kräftigen Kursverluste mit Sorge, denn der jüngste Kursverlauf sei in keinster Art und Weise nachvollziehbar. Der Konzern stünde nach wie vor finanziell solide dar und auch das operative Geschäft laufe gut.

Natürlich hätten die kürzlich getätigten Übernahmen die Schuldenseite erhöht, die Gesellschaft sei jedoch von einer sogenannten „Überschuldung“ weit entfernt. Bis zur Stillwater-Übernahme im Jahr 2017 sei man schließlich einer der am solidesten finanzierten Konzerne im Rohstoffbereich gewesen. Erst diese herausragende Position habe die letzten Zukäufe ermöglicht, mit denen man am Tiefpunkt des Rohstoffmarktes auch derartige Übernahmen wie im Bereich Platingruppenmetalle (‚PGM‘) bewältigen konnte, um damit die Weichen für eine vielversprechende Zukunft zu stellen, verdeutlichte das Management des Konzerns.

Die Stillwater-Übernahme hat uns zum größten Förderer von Platin und Palladium außerhalb Südafrikas und Russlands gemacht.“ Der Kaufpreis sei damals auf 2,2 Milliarden USD (rund 30 Milliarden Rand) festgelegt worden, in dem alle Unternehmensanteile der damaligen Stillwater Mining Company und somit auch die Standorte in Montana sowie der Firmensitz im amerikanischen Colorado enthalten wahren. „Damit sind wir nun einer der größten Produzenten von Platingruppenmetallen, den sogenannten ‚PGMs‘.“ Die beiden Platingruppenmetall-Untertagebaubetriebsstätten ‚Stillwater‘ und ‚East Boulder‘ sowie das vielversprechende Wachstumsprojekt ‚Blitz‘ mit dem metallurgischen Recyclingbetrieb ‚Columbus‘ beherbergen überdies signifikantes Potenzial. Zudem würden die beiden produzierenden Minen rund 545.000 Unzen Platin und Palladium zu Kosten zwischen 430,- und 455,- USD pro Jahr zu Tage fördern.

Die Finanzierung sei annähernd zu gleichen Teilen über einen Überbrückungskredit sowie Eigenkapital in Form von Schuldverschreibungen gestemmt worden. Aus den Finanzkonstrukten habe sich per 31. Dezember 2017 ein Verhältnis der Nettoverschuldung zum bereinigten EBITDA des Konzerns von 2,6 ergeben. Gemäß dem operativen Update für das erste Quartal sei das Verhältnis der Nettoverschuldung zum bereinigten EBIDTA per 31. März 2018 schon um 8 % auf 2,4 gefallen. Mit diesem Wert liege man deutlich unter der vereinbarten Kreditvereinbarungsklausel von 3,5 sowie der längerfristigen Kreditvereinbarungsklausel von 2,5. Dennoch wolle man diesen positiven Trend der Schuldenreduktion weiterhin stark fokussieren.

In diesem Zusammenhang müsse allerdings berücksichtigt werden, dass dieses Ergebnis in einem schwierigen Marktumfeld eines sowohl deutlich stärkeren südafrikanischen Rands (ZAR) wie auch der zeitweisen Unterbrechungen der südafrikanischen Betriebe im ersten Quartal 2018 erreicht worden sei. Darüber hinaus sei zusätzlich noch das Fälligkeitsprofil sorgfältig und langfristig strukturiert worden, wobei die ersten Hochzins- und Wandelanleihen erst Mitte 2022 fällig würden.

Zudem sei die Liquiditätslage des Konzerns erst kürzlich durch die Refinanzierung der im August 2018 fällig gewordenen revolvierenden Kreditfazilität in Höhe von 350 Mio. USD in eine verbesserte größere revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 600 Mio. USD mit Laufzeit bis 2021 umgewandelt worden. Da dieses Geld von den Kreditgebern sogar zu noch besseren Konditionen bereitgestellt worden sei, könne man dies auch als Vertrauensbeweis in den Sibanye-Stillwater-Konzern – https://www.youtube.com/watch?v=4F3Fgg9xMOY&t=4s – und das Management werten. Außerdem habe man obendrein die Option von den Kreditgebern erhalten, auf eigenen Wunsch hin den Umfang der Kreditfazilität um weitere 150 Mio. USD zu erhöhen, was aber nicht in Anspruch genommen worden sei.

Die Möglichkeit, den Schuldenabbau des Unternehmens von 2,4 auf das angestrebte Niveau von 1 (Nettoverschuldung zum bereinigten EBIDTA) zu beschleunigen, sei für das Management und das Board weiterhin von strategischer Bedeutung. Um dieses Ziel zu intensivieren, würden derzeit die wirtschaftlichen Vorteile einer Reihe von finanziellen Optionen untersucht. Diese Überprüfung befände sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.

Obwohl noch keine offizielle Entscheidung getroffen worden sei, könne man sich die Beschaffung von bis zu 500 Mio. USD über eine ‚Streaming‘-Vereinbarung zu wettbewerbsfähigen Kosten im Vergleich zu alternativen Finanzierungsinstrumenten vorstellen. Auch einen Verkauf der Recyclingbestände der USA-Betriebe könne man sich vorstellen, mit dem man wahrscheinlich um die 100 Mio. USD erlösen könne. In dieser Angelegenheit wolle man die Aktionäre zeitnah mit konkreten Plänen unterrichten.

Die ‚PGM‘-Betriebe in Südafrika und den USA liefern weiterhin konstante Betriebsergebnisse und behalten damit ihre solide, operative Performance im ersten Quartal bei. In den Goldbetrieben in Südafrika kam es jedoch zu sicherheitsbedingten Unterbrechungen, die sich auf die Produktion ausgewirkt haben. Das tragische Erdbeben in unserer Mine ‚Masakhane‘ am 3. Mai 2018 führte während der Rettungsarbeiten zu einer vorübergehenden Einstellung der Produktion in unseren Betrieben ‚Kloof‘ und ‚Driefontein‘. Nach Abschluss der Rettungsarbeiten am 5. Mai 2018 wurde die Produktion auf ‚Kloof‘ und in allen Schächten auf ‚Driefontein‘ mit Ausnahme von ‚Masakhane‘ wieder aufgenommen. Die direkten Auswirkungen auf die Produktion beliefen sich bis zum 5. Mai 2018 auf etwa 160 kg (5.240 Unzen), was etwa 0,4 % der gesamten prognostizierten Goldproduktion des Konzerns, von 38.500 kg bis 40.000 kg oder 1,24 Mio. bis 1,29 Mio. Unzen, für das am 31. Dezember 2018 endende Jahr entspricht“, erklärte Konzernchef Neal Froneman.

‚Masakhane‘ müsse allerdings noch geschlossen bleiben, da man Schäden an der Infrastruktur im Bereich des westlichen Zugangs entdeckt habe, die noch genauer untersucht werden müssten, um keinerlei Risiken einzugehen. Die Produktion der ‚Masakhane‘-Mine hätte vor ihrer Stilllegung bei ca. 11 kg bzw. 935 Unzen Gold pro Tag gelegen, was für ca. 20 % der gesamten Tagesproduktion von ‚Driefontein‘ und 7 % der Tagesproduktion der südafrikanischen Goldbetriebe stehe.

Hinsichtlich der Untersuchungen, die eingeleitet wurden, um den Betrieb auf ein starkes ZAR-Umfeld anzupassen, wurden mögliche Kosteneinsparungen im Wert von rund 1 Milliarde ZAR (~ 80 Mio. USD) identifiziert, deren Umsetzung bereits angelaufen ist.

Auch die geplante Übernahme von Lonmin Plc. verlaufe im Zeit- und Kostenplan. Die Schmelzanlage arbeite derweil erwartungsgemäß und die Umstrukturierung der kostenintensiven Schächte der ersten Generation habe begonnen. Dadurch würden die Stückkosten im Lonmin-Betrieb zukünftig erheblich gesenkt, wodurch man einen positiven Beitrag zum Konzern-EBITDA leisten werde.

Bereits im Jahr 2017 habe man den Betrieb ‚Rustenburg’ erfolgreich integriert. Dieser liefere innerhalb von 14 Monaten Synergien von mehr als 1 Mrd. ZAR – eine Zahl, die deutlich über der ursprünglichen Erwartung von 800 Mio. ZAR in drei bis vier Jahren liege. Die Realisierung von jährlichen Synergien im Wert von rund 780 Mio. ZAR bei der Verarbeitung sollte die Kosten spätestens ab dem Jahr 2021 weiter senken und somit auch die Nachhaltigkeit weiter erhöhen.

Erhebliche Unsicherheit herrsche auch bezüglich der letzten Unfälle in den Minen des Konzerns, bei denen einige der Mitarbeiter aufgrund der Nichteinhaltung von Sicherheitsvorschriften verletzt oder gar zu Tode gekommen waren. Ein sicherer Arbeitsplatz bleibe nichtsdestotrotz oberste Priorität. Diesbezüglich werde es immer offensichtlicher, dass der Weg zu ‚Zero Harm‘ (keine Unfälle) eine deutliche Änderung des Verhaltens der Mitarbeiter erfordere. Um diese weiter zu sensibilisieren, habe man am 25. Mai 2018 einen Sicherheitsgipfel veranstaltet, an dem alle Interessengruppen, einschließlich aller repräsentativen Gewerkschaften und des Department of Mineral Resources (‚DMR’), teilgenommen hätten. Diese hätten auf dem Gipfeltreffen einen konstruktiven Ansatz aufgezeigt, was sehr ermutigend sei. Auch das Management sei der Ansicht, dass im Falle einer Fortsetzung dieses kooperativen Ansatzes erhebliche Fortschritte zu einem sichereren Arbeitsumfeld erzielt werden könnten. In ca. 3 Wochen sei ein Folge-Workshop geplant, bei dem kritische Initiativen aus der Perspektive des ersten Sicherheitsgipfels genauer ausgearbeitet werden sollen.

Sibanye-Stillwater befindet sich derzeit im Wandel und einer Umstrukturierungsphase, aus der der Konzern gestärkt hervorgehen sollte. Einige Marktexperten halten aufgrund des zuletzt stark zurückgekommenen Aktienkurses auch gezielte Short-Attacken für möglich. Seit einigen Tagen ist es etwas ruhiger geworden und Sibanye-Stillwater konnte schon mehr als 10 % vom Korrekturtief zulegen.

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