Ostfildern/Berlin (dhv). Das Bauen mit Holz erlebt in Deutschland und den europäischen Nachbarstaaten schon seit geraumer Zeit einen Nachfrage-Boom; bei der Umsetzung von Bauherrenwünschen müssen Architekten, Planer und vor allem die ausführenden Hausbauunternehmen jedoch immer wieder unnötige Hindernisse überwinden. Dabei erweisen sich holzbauspezifische Restriktionen in den Landesbauordnungen (LBO) – speziell in Fragen des Brandschutzes – in den allermeisten Fällen als von der technischen Entwicklung überholt. Auch die neuerlichen Möglichkeiten des Holzbaus im Bereich hochwertigen Schallschutzes sind weithin unbekannt.

„Das landesspezifische und das europäische Bau- und Bauordnungsrecht muss die Besonderheiten des Holzbaus umfassend berücksichtigen“, fordert Bauphysiker Dipl.-Ing. Wolfgang Schäfer, Geschäftsführer Technik Holzbau Baden-Württemberg, der sich in dieser Funktion auch mit der Entwicklung technischer Normen für den Holzfertigbau befasst.

Intensive Zusammenarbeit der Holzbauverbände mit universitären Forschungsstätten auf der ganzen Welt bedeuten für den professionellen Holzbau einen enormen Erkenntnisschub, der die Auseinandersetzung mit qualitätsentscheidenden Details erlaubt – zum Beispiel mit dem Schwingungsverhalten von Geschossdecken aus Holz, der wissenschaftlich korrekten Durchführung von Raumluftmessungen, Fragen des Zusammenwirkens verschiedener Baustoffe im Objekt, der Ermittlung optimaler Dämmdicken sowie dem Erkennen und Klassifizieren von Schall und -nebenwegen im Holzrahmenbau und Holzfertighaus.

Holzwirtschaft führt Strategiedialog

Für den Austausch über Zukunftsthemen im Holzbau haben sich Vertreter der wichtigsten Organisationen des Holzbaus unlängst in München die Forschungs- und Entwicklungsplattform „Strategiedialog Wachstumsmarkt Holz.Bau plus“ ins Leben gerufen. Auf diesem Wege sollen die Forschungsvorhaben des Holzbaus besser aufeinander abgestimmt werden – unter anderem um Doppelforschung zu verhindern und den personellen sowie finanziellen Ressourceneinsatz zu optimieren. Da das ökologische, nachhaltige und ressourcenschonende Bauen zunehmend an Bedeutung gewinnt, gilt es, unabhängig vom Baustoff Materialeigenschaften der Bauprodukte im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft und die Ressourceneffizienz in den Focus wissenschaftlicher Betrachtungen zu rücken. Dadurch soll die Verwendung von Bauelementen aus Holz auch im Zuge städtischer Nachverdichtung erleichtert werden. Insbesondere im Aufstocken von Flachdächern als auch im Erschließen innerstädtischer Baulücken sehen die Holzbauverbände großes Wachstumspotenzial, das durch gezielte Forschungs- und Entwicklungsarbeit für den Holzbau umfassend erschlossen werden soll.

Forschung und Entwicklung intensivieren

Die gut 300 Unternehmen der Verbände DHV (Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V., Ostfildern; www.d-h-v.de), ZMH (ZimmerMeisterHaus; Schwäbisch Hall; www.zmh.com) und 81fünf (Unternehmernetzwerk 81fünf high-tech & holzbau AG, Lüneburg; www.81fuenf.de) werden sich vor diesem Hintergrund in Zukunft stärker als zuvor auf nationaler und vor allem europäischer Ebene in die Normungsarbeit einschalten, um die gesetzlichen Grundlagen des Planens und Bauens mit Holz in allen denkbaren Anwendungsbereichen auf ein sachgerechtes, dem modernen Holzbau angemessenes, dauerhaft tragfähiges Fundament zu stellen.

„Aus Sicht des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes und der assoziierten Verbände ZimmerMeisterHaus und 81fünf ist der facettenreiche Holzbau mit all seinen Vorteilen für den Klimaschutz, das Einsparen von Heiz-Energie und das Wohlbefinden von Mensch und Tier in geschlossenen Räumen bei den politischen Instanzen, die die Gesetzgebung vorbereiten, noch viel zu wenig präsent. Das soll sich ab sofort für die Zukunft ändern“, kündigte DHV-Präsident Erwin Taglieber in Übereinstimmung mit 81fünf-Vorstand Thomas Elster und dem stv. ZMH-Präsidenten Hubert Barth in Berlin an.

Holz baut Vorsprung aus

Zu den konkreten Herausforderungen, denen sich der Holzbau gegenübersieht, zählen für Bauphysiker Dipl.-Ing. Wolfgang Schäfer, der kürzlich zum Geschäftsführer Technik Holzbau Baden-Württemberg berufen wurde, unter anderem *das Erkennen, Definieren und Klassifizieren von Schallwegen im Holzbau, *die Optimierung des Schallschutzes im Geschossdeckenbereich durch gezielte Reduktion der Schwingung der Unterdecke, *die Entwicklung einer Schallschutzrichtlinie für Gebäude aus Holz; *einer umfassenden Datenbank (DataHolz), *nachwachsende Roh- und Dämmstoffe (nawaRo) wie Holz, Holzfaser, Hanf, Kork, Stroh, Jute etc. in Zusammenarbeit mit der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR e.V., Gülzow; www.fnr.de) als Bau- und Dämmstoffe für praxisrelevante Anforderungen nachvollziehbar zu qualifizieren, um sie im Markt auf wettbewerbsfähigem Niveau flächendeckend anbieten zu können, *die Sammlung und Dokumentation valider, für den Brandschutz relevanter Datensätze (Projekt TIMpuls), damit – wie bereits in vielen anderen Staaten – auch in Deutschland in absehbarer Zeit Gebäude aus Holz ohne bauartspezifische Höhenbegrenzung errichtet werden können. Bei der Bewältigung der mannigfaltigen Aufgaben wirkt sich die seit vielen Jahren praktizierte vertrauensvolle Zusammenarbeit und enge Abstimmung mit Holzbau Deutschland für alle Mitwirkenden vorteilhaft aus. Das wird u.a. daran deutlich, dass bei einem großen Teil der vorgenannten Projekte die Zusammenarbeit auf der Basis der gemeinsamen Strategieplattform pro Holzbau bereits funktioniert. (az)

Gesicherte Erkenntnisse wird der DHV den maßgeblichen Gremien in Berlin und Brüssel zur Verfügung stellen, um sie in die jeweiligen Normen im Zuge allfälliger Überprüfung, Überarbeitung und sachgerechten Ergänzung zu überführen. Weitere Informationen: www.d-h-v.de .

Leistungsstarke Interessengemeinschaft: DHV, ZMH und 81fünf

Mit zusammen über 300 Mitgliedsbetrieben bilden der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV, Ostfildern), die Vereinigung ZimmerMeisterHaus (ZMH, Schwäbisch Hall) und die Gruppe 81fünf AG (Lüneburg) eine leistungsstarke Gemeinschaft, die übereinstimmende Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft seit Dezember 2015 gebündelt artikuliert. Größte Organisation in diesem Verbund ist der DHV, der als zentrales Sprachrohr fungiert. Zu den Mitgliedsunternehmen der drei holzwirtschaftlichen Verbände, die das Bauen in Deutschland nachhaltig mitgestalten, zählen Holzfertigbaubetriebe, Architektur- und Planungsbüros sowie Zulieferfirmen aller baubeteiligten Gewerke. Darüber hinaus gehören Sägewerke, Baumaschinenhersteller sowie Dienstleister aus bauaffinen Branchen wie zum Beispiel Gebäude-Energieberater, Statiker, Softwareentwickler, Vermessungsingenieure und Medienvertreter dem holzwirtschaftlichen Interessenverbund an. Das gemeinsame Ziel heißt Holzbau komplett: von der Beratung über die Planung und Vorfertigung bis zur bezugsbereiten Ausführung von Wohnhäusern, Büro-, Gewerbe- und Zweckbauten in allen erdenklichen Formen und Größen.

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