Seit die Raumsonde Cassini von 2004 bis 2017 den Ringplaneten besuchte, ist Saturns bemerkenswerter Eismond Enceladus in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Die Instrumente der Sonde entdeckten dort gewaltige Fontänen aus Eispartikeln und Gas. Diese schießen aus stark erwärmten Öffnungen am Südpol des Mondes hunderte Kilometer in die Höhe. Ein Ozean der sich unter dem -200°C kalten Eispanzer verbirgt, erwies sich als Quelle dieser „Cryo-Vulkane“. Inzwischen geht man davon aus, dass es sogar heiße Gebiete in den Tiefen des Ozeans gibt, ähnlich den Hydrothermalschloten am Grunde der irdischen Ozeane. In der kurzen Liste der Himmelskörper in unserem Sonnensystem auf denen man Leben finden könnte, belegt Enceladus seit diesen Entdeckungen einen Spitzenplatz.

Prof. Dr. Frank Postberg habilitierte 2012 am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Er war Co-Investigator des Cosmic Dust Analyzer (CDA) Experiments auf der ESA/NASA-Mission Cassini-Huygens und des Surface Dust Analyzer (SUDA) Experiments auf der NASA Mission Europa Clipper. Seit Oktober 2018 ist er Universitätsprofessor und Leiter der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung am Fachbereich Geowissenschaften der Freien Universität Berlin und leitet dort u.a. die Experimentbeteiligungen HRSC auf Mars Express (Mars-Mission, ESA), ISS auf Cassini (Saturn-Mission, NASA) und der Framing Camera auf Dawn (Mission zum Zwergplaneten Ceres, NASA). 2017 erhielt er den Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) für das Projekt „Habitat-OASIS – Habitability of Oceans and Aqueous Systems on Icy Satellites“ in dem sich Prof. Postberg und sein Team vor allem mit den Eismonden Enceladus (Saturn) und Europa (Jupiter) beschäftigen. Sie gelten, so der Wissenschaftler, als Orte mit dem wohl höchsten astrobiologischen Potential in unserem Sonnensystem – die kleinen Monde bieten also möglicherweise günstige Bedingungen für Leben!

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