Die Corona-Krise hat den Alltag der Menschen in Deutschland innerhalb kürzester Zeit verändert. Mit der neuen Situation geht auch eine Verschiebung unserer Prioritäten einher. Das zeigt eine aktuelle Erhebung von Das Örtliche, welche die Suchanfragen auf dasoertliche.de während der ersten raschen Zunahme von Corona-Infektionen (16. bis 24. März 2020) sowie in jener Phase betrachtet, in der die verschärften Maßnahmen zur Verlangsamung der Virusausbreitung bereits in vollem Gange waren und die Anzahl der Erkrankten die 100.000er-Marke überschritt (30. März bis 7. April). Der jeweilige Vergleich mit der Zeitspanne vor dem rasanten Infektionsanstieg (2. bis 10. März) macht die Veränderungen im Suchverhalten der Deutschen sichtbar.

Umfassende Aufklärung und Beratung anfangs besonders wichtig

Dass die Suchen nach Gesundheitsämtern zunehmen, ist wenig verwunderlich. Im Vergleich der Zeiträume 2. bis 10. März und 16. bis 24. März 2020 verzeichnet dasoertliche.de sogar einen Anstieg von 208 Prozent. Ob es sich um die Abklärung tatsächlicher Symptome handelt oder um eine grundsätzliche Aufklärung und Beratung – insbesondere zu Beginn der Corona-Pandemie suchen die Deutschen nach relevanten Informationen und möchten wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Dabei sind die Apotheken natürlich ebenfalls wichtige Ansprechpartner und werden um 90 Prozent häufiger gesucht. Aber auch Auskünfte darüber, was nun nicht mehr getan werden darf, stehen am Anfang der Krise offensichtlich im Fokus: Mit 195 Prozent verzeichnen die Suchen nach Ordnungsämtern den zweithöchsten Anstieg. Ebenfalls stärker gefragt scheinen in diesem Zusammenhang die Informationen der Landratsämter (+ 47 Prozent), Stadtverwaltungen (+ 25 Prozent) sowie der Polizei (+ 28 Prozent) zu sein.

Zeit für Verpflichtungen

Für die meisten Menschen in Deutschland haben die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch eine Veränderung des Berufsalltags mit sich gebracht. Während vor allem Selbständige von der Krise stark betroffen sind und nun häufiger den Kontakt zu Behörden und Geldinstituten suchen, um sich über etwaige Hilfs- und Fördermittel zu informieren, ist die neue Situation für viele Arbeitnehmer mit einem Mehr an Zeit verbunden – unter anderem bedingt durch verkürzte Arbeitszeiten oder das Wegfallen von Anfahrtswegen aufgrund von Home-Office-Lösungen. All diese Veränderungen könnten im Vergleichszeitraum 16. bis 24. März 2020 zu den vermehrten Suchen nach Finanzämtern (+ 54 Prozent) und Sparkassen (+ 32 Prozent) geführt haben – nicht nur, weil diese Institutionen wichtige Ansprechpartner sind, sondern auch, weil viele Menschen die zusätzliche Zeit nutzen, um ihre Bank- und Steuerangelegenheiten zu erledigen.

Nach einer Woche Kontaktsperre: Deutsche achten stärker auf seelisches Wohlbefinden

Im weiteren Verlauf der Corona-Krise scheint vor allem das seelische Wohlbefinden stärker in den Fokus zu rücken. So zeigt im Vergleich der Zeiträume 2. bis 10. März und 30. März bis 7. April 2020 ein 246-prozentiger Anstieg von Onlinesuchen nach Gärtnereien, dass die Deutschen auch zuhause auf ausreichend Bewegung und Erholung achten. Zudem bedeuten geschlossene Läden vor Ort nicht, dass man sich nichts mehr gönnt. So greifen offensichtlich viele Menschen auf das Lieferangebot von Blumenläden (+ 32 Prozent) zurück, um Farbe in den Corona-Alltag zu bringen. Und vielleicht ist die wesentlich häufigere Suche nach Postfilialen (+ 140 Prozent) ein Zeichen dafür, dass man den Kontakt zu Freunden und Verwandten gerade jetzt aufrechterhalten möchte – mit einem lieben Brief oder Überraschungspaket. Ein weiterer Ankerpunkt in dieser Zeit: Der Kiosk um die Ecke, der ein Suchanfragen-Plus von 28 Prozent verzeichnet. Denn hier bekommt man neben einem netten Plausch nicht nur alles für den täglichen Bedarf, sondern kann auch gleich sein Glück beim Lotto herausfordern – und danach suchen jetzt mehr als doppelt so viele Menschen wie vorher (+ 106 Prozent).

Weiterführende Informationen sind unter www.dasoertliche.de zu finden.

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*Quelle: GfK-Studie zur Nutzung der Verzeichnismedien 2019; repräsentative Befragung von 16.288 Personen ab 16 Jahren, November 2019

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