Der Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. veröffentlichte vor Kurzem den Band 2019 seiner Zeitschrift »Neues Magazin für Hanauische Geschichte«. „Das aktuelle Magazin umfasst fünf wissenschaftliche Beiträge, zwei familiengeschichtliche Abhandlungen, den Jahresbericht der Städtischen Museen sowie Berichte über die Vereinsaktivitäten, Schenkungen und Ankäufe“, freut sich der Vereinsvorsitzende und Mitherausgeber Michael H. Sprenger über den 266 Seiten starken Band mit mehr als 110 meist farbigen Abbildungen. Ein Blick auf die Jubiläumsveranstaltung mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck als Festredner rundet die Publikation ab.

Die wissenschaftlichen Beiträge nehmen die Hanauer Frühgeschichte bis in 20. Jahrhundert in den Blick. Die Ergebnisse der Grabungen im Hof des Behördenzentrums Am Freiheitsplatz 2 stellen die Archäologen Michael Müller und Astrid Otte vor. Die archäologischen Untersuchungen legten Teile der früheren Hanauer Altstadtbefestigung und 43 menschliche Knochenteile frei. Anhand von Schriftstücken und Widmungen analysiert die Familienforscherin Antonia Kolb die Jugendjahre und Erziehung des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg in Dillenburg. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf seinen höfischen Lehrern.

Der Ehrenvorsitzende des Hanauer Geschichtsvereins Eckhard Meise beleuchtet ein wenig beachtetes Kapitel der jüdischen Geschichte: Er widmet sich in seinem Beitrag dem langen Weg der Hanauer Juden zur rechtlichen Gleichstellung im Altkreis Hanau im 18. und 19. Jahrhundert. Die Jugendjahre eines berühmten Arztes betrachtet der Historiker Erhard Bus: Der 1818 in Hanau geborene Louis Appia schuf 1863 zusammen mit vier weiteren Gründern die internationale Rotkreuzbewegung. Bus skizziert in seinem Beitrag Appias Familiengeschichte, die Jugendjahre in Hanau, die ersten Berufsjahre in Frankfurt und sein Wirken für die Rotkreuzbewegung.

Der Volkskundler Carsten Sobik stellt mit den Cousinen Johanna Wörner und Traut Erika Dahlkamp die Schicksale zweier Hanauer NS-„Euthanasie“-Opfer vor, die wie schätzungsweise mehr als 200.000 Menschen zwischen 1938 und 1942 in Heil- und Pflegeanstalten umgebracht wurden. Dahlkamp verstarb 1938 durch Nahrungsentzug in Merxhausen, Wörner 1941 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Hadamar.

Auch Miszellen finden im Band 2019 Platz. Der Journalist Werner Kurz plädiert für eine „Neue Hanauer Biographie“. Kurz regt an, die 1919 begonnene Sammlung von Biographien bedeutender Hanauerinnen und Hanauer in den nächsten Jahren fortzuschreiben. Erste Ergebnisse zur eigenen Familiengeschichte legen im aktuellen Band Friederike Kohlhaußen zu ihrem Vorfahren Johann Ludwig Wörner und Pauline Hornung zu ihrem Urgroßvater Walter Bernges vor. Hornung erhielt 2018 den erstmals vom Hanauer Geschichtsverein vergebenen Anton Calaminus-Preis. Die von Alice Noll gehaltene Laudatio auf die Preisträgerin im Geschichtswettbewerb für Schülerinnen und Schüler ist ebenfalls nachzulesen.

Die Städtischen Museen stellen den Jahresbericht mit Besucherzahlen für 2018 vor und blicken auf die Planungen für GrimmsMärchenReich sowie Ausstellungen samt Begleitprogramm zurück. Eine Übersicht der vom Hanauer Geschichtsverein veranstalteten Vorträge, Führungen, Fahrten und Ausstellungen sowie herausgegebenen Publikationen fasst deren Jahresbericht für 2018 zusammen. Zudem erwarb der Hanauer Geschichtsverein 2018 zahlreiche Objekt für seine Sammlungen, die in Kooperation mit den Städtischen Museen zu sehen sind. Highlights der Schenkungen und Ankäufe waren u.a. Bilder von Eugenie Bandell, August Gaul und Ludwig Emil Grimm (zugeschr.). Ein mithilfe der Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau erworbenes Stammbuch aus dem Umkreis der Brüder Grimm weist eine Eintragung von Carl Friedrich Grimm von 1806 auf.

Höhepunkt des letztjährigen Vereinsjahres war der Festakt zum 175jährigen Bestehen des Hanauer Geschichtsvereins. Illustriert von zahlreichen Abbildungen bündelt der Rückblick auf die Festveranstaltung die Reden des Vereinsvorsitzenden Michael H. Sprenger und von Oberbürgermeister Claus Kaminsky, die Verleihung der August-Gaul-Plakette und den Festvortrag von Bundespräsident a.D. Joachim Gauck „Freiheit und Verantwortung – Wir Bürger in unserem Staat“.

Die aktuelle Ausgabe des Neuen Magazins ist für 7,50 Euro über die Webseite des Hanauer Geschichtsvereins oder über das Stadtarchiv beziehbar. Ältere Ausgaben kosten 5 Euro. Neben dem jährlich erscheinenden Neuen Magazin verlegt der Hanauer Geschichtsverein mit den »Hanauer Geschichtsblätter(n)« und den »Hanauer Schriften zur Archäologie und Geschichte« zwei weitere Reihen zur Historie der Brüder Grimm-Stadt. „In den letzten Jahren erschienen umfangreiche Studien zu Grabfunden in Steinheim und Dietesheim, zu römischen Kleinkastellen in Mittelbuchen, zu den Burgen der Herren und Grafen von Hanau, zur Napoleon-Zeit, zum Luftkrieg im Raum Hanau, zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg oder zum Wirken des ehemaligen Oberbürgermeister Eugen Gebeschus“, wirbt Markus Häfner, Mitherausgeber des Neuen Magazins, einen Blick auf das umfangreiche Publikationsprogramm des Vereins zu werfen. Interessierte finden die verfügbaren Publikationen unter www.hgv1844.de.

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Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V
Am Freiheitsplatz 18 a
63450 Hanau
http://hgv1844.de

Ansprechpartner:
Michael H. Sprenger
E-Mail: michael.h.sprenger@gmx.de
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