Eine überaus spannende Formel-1-Saison erwartet Red-Bull-Sportdirektor Helmut Marko wegen der bislang unklaren Zahl der Rennen. „Es macht einen Unterschied, ob nur zehn oder 15 Rennen abgehalten werden. Wenn es nur zehn sind, musst du vom ersten Moment an attackieren. Aber dafür wiegt auch ein Ausfall wesentlich schwerer“, erklärt Marko im Gespräch mit der Onlineausgabe der Zeitschrift auto motor und sport. „Du wirst dich zwischen voller Attacke und nichts riskieren bewegen. Du musst wahnsinnig schnell reagieren, weil jetzt so viele Rennen in so kurzer Zeit stattfinden. Und dann lass mal ein paar Corona-Fälle kommen, und das Ganze steht wieder.“

Dennoch sieht Marko Mercedes und Red Bull vorne und sieht leichte Vorteile bei seinem eigenen Team. „Für uns spricht, dass wir in den letzten Jahren erst immer in der Saisonmitte in Schwung gekommen sind. Dieses Jahr geht die Saison in der Saisonmitte los. Daraus leiten wir für uns einen kleinen psychologischen Vorteil ab.“ Mit Ferrari rechnet Marko nicht. Der Weggang Sebastian Vettels zeige, dass er wohl der Meinung ist, dass der Ferrari nicht für Titel reiche. „Wenn ich die Testergebnisse hernehme, waren sie weder vom Chassis noch vom Motor dabei. Deshalb deute ich Vettels Entscheidung auch so, dass er sich mit Ferrari auf nichts mehr eingelassen hat, weil er das Potenzial für einen WM-Titel nicht mehr sieht.“

Überraschungen erwartet der Red-Bull-Manager aber von McLaren. „Vielleicht hat ja McLaren den goldenen Schuss gelandet und ist plötzlich näher dran“, so Marko. „Die scheinen mir doch einen guten Schritt gemacht zu haben.“

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