Die Bayerische Schlösserverwaltung hat acht prachtvolle Zinkgussvasen von Schloss Linderhof restauriert. Die Restauratoren haben dabei sieben der acht Vasen zunächst von Verschmutzungen und Verkrustungen befreit. Zudem mussten Deformationen, Risse, Brüche sowie Fehlstellen zurückgearbeitet, verlötet und in Teilen nachgegossen werden. Die vormalig zur Stabilisierung eingebrachte Betonverfüllung haben die Experten vollständig entfernt und durch eine neue innere Stützkonstruktion aus Edelstahl ersetzt. Eine Vase wurde vollständig in Zink nachgegossen und vervollständigt die Komposition der Aufstellung.

Darüber hinaus haben die Restauratoren ein Farbkonzept für die Vasen entwickelt, das der bauzeitlichen Darstellung entspricht. Zinkguss wurde damals als kostengünstiger Ersatz für Bronze genutzt und war zur Bauzeit des Schlosses sehr in Mode. In Linderhof sind alle Vasen in einer mehrschichtigen Fassung bearbeitet worden, welche die Anmutung einer gealterten Bronze wiedergibt.

Die etwa einen Meter hohen Vasen werden ab sofort auf der Balustrade, welche den Schlossplatz vom Wasserparterre trennt, wieder aufgestellt. Sie ergänzen die 14 bereits instandgesetzten großen Vasen um das Florabecken.

Schloss und Park Linderhof

Bereits 1869 begann König Ludwig II. mit den Umbauplänen in Linderhof; aus dem ehemaligen Forsthaus wurde ein Königshäuschen. Schnell wurden Pläne entwickelt, die ein kleines Schloss und eine ausgedehnte Parkanlage vorsahen.1874 wurde der Südtrakt des heutigen Schlosses errichtet; zeitgleich begann die Planung des landschaftlichen Parks. König Ludwig II. beauftragte mit der Planung den Gartenarchitekten und Hofgärtendirektor Carl von Effner (1831–1884). Diesem gelang es, mit seinem Talent für farbenprächtige, dekorative und effektvolle Gartenszenerien die Ansprüche Ludwigs II. vollauf zu befriedigen.

Mit den barockisierenden Parterres, der renaissancehaften Terrassenanlage, dem landschaftlichen Park, dessen Ursprünge in England zu suchen sind sowie mit Anleihen aus historischen Gärten wie Marly le Roi in Frankreich oder La Granja in Spanien zählt die Garten- und Parkanlage in Linderhof zu den Musterbeispielen der Gartenkunst des Historismus. Die dreistufige Terrassenanlage wurde nach dem Vorbild des sogenannten „Italianate Garden“ gestaltet. Neben zwei aus Zinkguss geformten Löwen und dem Najadenbrunnen zieren zahlreiche Zinkgussvasen auf den Treppen und Glockenbrunnen in den ornamentalen Blumenbeeten die Terrassen. Den Mittelpunkt der Treppenanlage bildet in einer grottenartigen Nische die Büste der Königin Marie-Antoinette von Frankreich.

Die Schloss- und Gartenverwaltung Linderhof

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Außenverwaltung Linderhof kümmern sich mit viel Sorgfalt und Mühe nicht nur um das Schloss Ludwigs II. und den Schlosspark, sie sind zudem für das Königshaus am Schachen und die Insel Wörth im Staffelsee zuständig. Knapp 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 50 Saisonkräfte arbeiten in Schloss Linderhof, und sorgen für ein einmaliges Schlosserlebnis sowie einen angenehmen Besuch im Schlosspark.

Weitere Informationen zur Schlossanlage Linderhof finden Sie unter www.linderhof.de.  

Über Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich Millionen Besucher aus aller Welt an.

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