Ehrenamtliche Forscher aus Nordrhein-Westfalen haben über 500.000 naturwissenschaftliche Beobachtungen an eine internationale Forschungs-Plattform gemeldet. Damit liefern Bürgerwissenschaftlerinnen aus NRW einen großen Beitrag zur regionalen und internationalen Forschung zur Artenvielfalt und somit auch zum Artenschutz, so der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Täglich kommen nach Angaben des LWL über 2.000 neue Beobachtungen aus Westfalen und dem Rheinland hinzu.

Gemeinsam mit naturkundlichen Arbeitsgruppen, Vereinen und interessierten Einzelpersonen betreiben die Museumswissenschaftler des LWL die Online-Plattform NRW.Observation.org und Apps zur Erfassung naturkundlicher Beobachtungen und zur Bestimmung von Arten auf Handyfotos.

Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster ist der Projektpartner für Nordrhein-Westfalen in dem weltweiten Netzwerk für Biodiversitätsforschung Observation.org, in dem über 40 Millionen Datensätze aus der ganzen Welt zusammengetragen wurden. Mit einer halben Million Beobachtungen hat NRW somit im weltweiten Vergleich bereits einen großen Anteil zum Datenschatz beigetragen.

Die gesammelten Daten von Observation.org werden ab jetzt regelmäßig der Datenbank der Global Biodiversity Information Facility (GBIF) hinzugefügt. Seit dieser Woche ist der Observation.org-Datensatz dort als drittgrößter weltweit vertreten.

"Dass allein eine halbe Million der Einträge über das Meldesystem NRW.Observation.org gewonnen wurden, macht mich etwas stolz", so Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs. Wir arbeiten erfolgreich mit ehrenamtlichen Arbeitskreisen, interessierten Bürgerinnen und Bürgern und Museumswissenschaftlern zusammen. Das ist für die Biodiversitätsforschung essentiell." Mit der Beobachtungsplattform NRW.Observation.org oder der Bestimmungs-App ObsIdentify könnten alle Naturinteressierten einen eigenen wichtigen Beitrag zur Kartierung der Artenvielfalt der Region und der ganzen Welt leisten.

Der Datensatz aus Observation.org unterliege einem "umfangreichen Validierungsprozess", so Kriegs weiter. Dabei werde auf gemeldeten Fotos – ebenfalls ehrenamtlich – die Artbestimmung geprüft. Kriegs: "Auch die automatische Bestimmungsfunktion der Apps macht manchmal Fehler, die dann von echten Expertinnen und Experten korrigiert werden. So können auch Bürgerinnen und Bürger ohne große Artkenntnis zu einem Datensatz hoher Qualität beitragen." Der Vorgang beruhe auf dem Prinzip der sogenannten Citizen Science, der Bürgerwissenschaft, die auf der Zusammenarbeit von Expertinnen mit Bürgern gründe.

Hintergrund
Eigene Beobachtungen können im Web auf NRW.Observation.org oder über die Apps ObsIdentify, iObs und ObsMapp gemeldet werden. Die Apps sind mit modernen Bilderkennungsfunktionen ausgestattet, mit deren Hilfe die Nutzerinnen und Nutzer zahlreiche Tier-, Pflanzen- oder Pilzarten per Handyfoto automatisch bestimmen und direkt melden können. Solche Foto-gestützten Beobachtungen stellen eine wichtige Grundlage für die Forschung und den Naturschutz dar.

Das gemeinsame Ziel der Stiftung Observation International, mit Sitz in Amsterdam, der ehrenamtlichen Arbeitskreise und dem LWL-Museum für Naturkunde ist eine stetige Weiterentwicklung der Sammlung von Biodiversitätsdaten zum Zwecke der Grundlagenforschung und des Naturschutzes.

Eine Anleitung mit ersten Schritten zur Nutzung der Tools gibt es hier als PDF-Downloadhttps://observation.org/download/intro_nrw_observation_org.pdf und auf dem Museumsbloghttp://www.blog.lwl-naturkundemuseum-muenster.de.

LWL-Museum für Naturkunde, Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium, Sentruper Str. 285, 48161 Münster

Über Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 17.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 116 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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