Gerresheimer ist von Boehringer Ingelheim mit der Entwicklung und Großserienfertigung der Gehäusebaugruppe der neuen Generation von Respimat®-Inhalatoren beauftragt worden. Das umweltfreundliche Nachfolgemodell des etablierten Inhalators Respimat® kann nacheinander mit bis zu sechs Wirkstoffpatronen bestückt werden und sorgt so für weniger Abfall und einen deutlich verringerten CO2-Fußabdruck im Laufe des Produktlebenszyklus. Gerresheimer hat die Gehäusebaugruppe für den neuen Inhalator entwickelt und die Vorserien- und Serienwerkzeuge sowie die Vor- und Serienautomaten gebaut. Auch die Großserienproduktion wird von Gerresheimer durchgeführt.

Der Respimat® ist ein im Markt fest etablierter Inhalator zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD nutzen täglich bronchodilative Arzneimittel, um ihre Krankheit zu lindern. Entsprechend hoch ist der Verbrauch an Inhalatoren, die meist nach dem Aufbrauchen des Wirkstoffs ersetzt werden müssen. Boehringer Ingelheim hat sich daher entschlossen, eine neue, wiederverwendbare Version des Respimat® zu entwickeln. Die Weiterentwicklung des Inhalators berücksichtigt das Feedback von Patientinnen und Patienten. So wurde bei der Ergonomie des Respimat® zusätzlich die Griffigkeit durch eine Verlängerung des Gehäuses verbessert sowie die Ablesbarkeit der Dosisanzeige erleichtert.

Herausfordernd bei Produktentwicklung und Industrialisierung war vor allem die Tatsache, dass der neue Inhalator sofort bei seiner Markteinführung in großer Stückzahl zur Verfügung stehen sollte. Gerresheimer musste daher von der Entwicklungsphase unmittelbar in eine robuste hochvolumige Serienfertigung überleiten. Um den engen Terminplan zu bewältigen, wurden die Entwicklungsphase und die Erstellung des Equipments für die Großserienproduktion parallel vorangetrieben. So wurden zunächst mit niedrig belegten Werkzeugen und semi-automatisierten Prozessen Grundlagen gelegt, mit denen dann unmittelbar die Entwicklung hochbelegter Werkzeuge und vollständig automatisierter Prozesse für die hochvolumige Großserienfertigung begonnen werden konnte. Auf diese Weise konnte die Entwicklung des Serienequipments schon 10 Monate vor dem Abschluss der Designqualifizierung auf den Weg gebracht werden. Entscheidend für den Projekterfolg war auch die Verfügbarkeit einer eigenen Reinraumfertigung für Kleinserien, mit der Muster zeitnah unter Realbedingungen getestet werden konnten.

Für den Sprung in die Großserienproduktion wurde ein Risk Based Approach genutzt, der die systematische Beherrschung aller Risiken des Fertigungsprozesses sicherstellt. Aufgrund dieses robusten Entwicklungsansatzes wurden bei der Designqualifizierung der niedrigbelegten Werkzeuge und später bei der Implementierung der hochbelegten Serienwerkzeuge alle Funktionsprüfungen sofort bestanden. Auch die hochvolumige Serienproduktion läuft mittlerweile seit einigen Monaten problemlos.

Über die Gerresheimer AG

Gerresheimer ist ein weltweit führender Partner der Pharma- und Healthcare-Industrie. Mit Spezialprodukten aus Glas und Kunststoff trägt das Unternehmen zu Gesundheit und Wohlbefinden bei. Gerresheimer ist weltweit vertreten und produziert mit rund 10.000 Mitarbeitern dort, wo seine Kunden und Märkte sind. Mit Werken in Europa, Amerika und Asien erwirtschaftet Gerresheimer einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Das breite Angebotsspektrum umfasst pharmazeutische Verpackungen sowie Produkte zur einfachen und sicheren Verabreichung von Medikamenten: Insulin-Pens, Inhalatoren, Mikropumpen, vorfüllbare Spritzen, Injektionsfläschchen, Ampullen, Flaschen und Behältnisse für flüssige und feste Medikamente mit Verschluss- und Sicherheitssystemen sowie Verpackungen für die Kosmetikindustrie.

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