Das Thema Netzqualität breitet sich rapide aus und zunehmend beschäftigen sich Gremien, Verbände und staatliche Organisationen sehr intensiv damit (z. B. IEC, CENELEC, Swissmig, etc.). Das damit verbundene Fachwissen ist zumeist bei den Energieversorgern zu finden, da diese sich mit dem Thema der Netzqualität bereits seit Jahren auseinandersetzen.

Viele Störungen werden mittlerweile aber auch auf der Verbraucherseite produziert und auch lokalisiert. Man spricht hierbei bereits von ca. 80% der Störungen, die auf der Infrastrukturseite beruhen und nicht beim eigentlichen Versorger lasten. Diese werden entweder durch dezentrales Einspeisen, nicht-lineare Verbraucher als auch nicht fachgerechter EMV-Verdrahtung in Gebäuden verursacht. Hierbei ist festzustellen, dass entsprechendes Fachwissen auf der Verbraucherseite oftmals die Ausnahme ist und Themen der Netzqualität bewusst oder auch unbewusst nicht thematisiert werden. Und obwohl die Störanfälligkeit von Anlagen und Netzsystemen dadurch immer stärker beeinflusst wird. Dieser Bereich, nach IEC TR 63191 auch DSPQ (Demand Side Power Quality) genannt, soll Aufschluss und Fachwissen zum Thema bereitstellen als auch die Sensibilität am Markt erhöhen. Aus diesem Grunde bildet das Seminar zur Fachkraft auf DSPQ-Ebene eine gute Ergänzung zur ausgewiesenen PQ-Fachkraft, die von anderen Anbietern mit Fachkompetenz und Erfolg ausgebildet wird.

Grundsätze und Ziele des Seminars

Das Seminar basiert auf den Prinzipien von Netzqualität-Standards als auch der SN EN50310 und NIV, Artikel 4 zur Vermeidung von Störungen durch EMV-gerechte Installationen. Nach Abschluss der Weiterbildung sollte der ausgebildete Fachspezialist in der Lage sein, folgende Dinge einschätzen, bzw. auch praktisch beherrschen zu können:

– Kennen und verstehen der Inhalte der EN50160 und deren Bestandteile
– Kennen der EN50160-Statistik und Differenzieren zu PQ-Ereignissen
– Sachkundige Messungen und Auswertungen nach EN50160 ausführen
– Problemfälle erkennen und mögliche Lösungsvarianten ermitteln
– Differenzierung zwischen Netzqualitätsthemen und Installationsfehlern
– Grundlegende Anforderungen zur Vermeidung von Störungen nach Art. 4 NIV wissen
– EMV Grundsätze nach SN EN 50310 mit Beispielen verstehen und lösungsorientiert anwenden

Zu den Zielgruppen des Seminars gehören Kontrolleure und Inspektoren, Träger einer allgemeinen Installationsbewilligung, Studenten und Auszubildende, Lehrer, Berufsbildner, Lehrmeister, Qualifizierter Ausbildner, Spezialisten aus Behörde und Verwaltung, Mitarbeiter aus Industrie- und Handwerksunternehmen, Verbandsmitarbeiter als auch Netzelektrikermeister.

Lehrinhalte

Um die Lernziele zu erreichen, wird ein Mix an Theorie und Praxis angeboten. Zudem wird von den Teilnehmern erwartet, sich selbst bei den gestellten praxisrelevanten Hausaufgaben einzubringen, um möglichst viel Praxisnähe begleiten zu können. Zum Ende des Seminars wird ein Test im Multiple- Choice- Verfahren auf freiwilliger Basis angeboten.

Das Seminar umfasst 5 Intensiv-Module auf Tagesbasis innerhalb einigen wenigen Wochen, um die Teilnehmer nicht zu lange am Stück von Ihrer normalen Tätigkeit fern zu halten. Dabei referieren namhafte Experten aus Industrie und Bildung, wie z. B. das Eidgenössisches Starkstrominspektorat der Schweiz (ESTI), die Berner Fachhochschule (BFH), PQ-Professionals Deutschland als auch die Camille Bauer Metrawatt selbst als Fachgruppen-Mitglied der International Electrotechnical Commission (IEC).

Die Lern-Module umfassen thematisch im Generellen:

– Einführung in das Thema Netzqualität und in die EN50160
– Aufbau Grundlagenverständnis im Bereich der Netzqualität
– Netzqualitäts-Phänomene mittels Live-Demonstrationen erkennen
– Vorbereitungen der Kursteilnehmer auf die Praxismessungen
– Power Quality-Störfälle in der Praxis messen
– Lösungsvarianten bei Störfällen erarbeiten
– Die DACH-CZ und deren rechtliche Aspekte lernen
– Auswertungen und Besprechungen der Praxisergebnisse
– Die NIV/NIN im Kontext EMV und der Netzqualität kennen

Das Intensiv-Seminar ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Camille Bauer Metrawatt AG und der Certum Sicherheit AG. Der Unterricht findet dabei in Wohlen/AG in den Räumlichkeiten der Camille Bauer Metrawatt Academy als auch im Labor des Swiss Innovation Park Biel/Bienne statt. Zudem ist ein Real-Praxistag an einer Kundenanlage der Teilnehmer vorgesehen.

Weitere Informationen unter www.camillebauermetrawatt.academy

Über die Camille Bauer Metrawatt AG

Die Camille Bauer Metrawatt AG ist eine schweizerisch mittelständische Unternehmung zur Entwicklung und Produktion von industrieller Messtechnik. Untergliedert in 2 Geschäftsfelder, bietet die Camille Bauer im Segment des Starkstrom-Monitoring und der Positions-Sensorik kunden- und applikationsorientierte Lösungen an. Die AG gehört zur GMC-I Gruppe mit Hauptsitz in Nürnberg/Deutschland und ist dadurch mit Ihren weltweiten Vertretungen ein namhafter Lieferant für die Messung elektrischer & energetischer Grössen. Dazu zählt ein hohes Verständnis der Bedürfnisse für die elektrische Energieerzeugung, der energetischen Verteilung als auch der industriellen Verbraucher. Mit schweizerischem Anspruch auf höchste Qualität und der hohen Innovationskraft verschafft die Camille Bauer Metrawatt AG ihren Kunden messbaren Nutzen. Weitere Informationen unter www.camillebauer.com

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