• Konzernumsatz wächst um 3,5% auf 1.405 MioEUR
  • Operatives Konzernergebnis steigt von 34 MioEUR auf 87 MioEUR – Zuwachs von 53 MioEUR
  • Ergebnismarge mehr als verdoppelt: 6,2% nach 2,5% im Vorjahresquartal
  • Operativer Free Cashflow um 129 MioEUR auf -59 MioEUR verbessert
  • Gewinn pro Aktie von 0,30 EUR auf 1,14 EUR fast vervierfacht
  • Ausblick 2021 bestätigt und an neue Berichtsstruktur angepasst

Mit einem Umsatzzuwachs und einem signifikant verbesserten Ergebnis in den ersten drei Monaten ist die Düsseldorfer Rheinmetall AG in das Geschäftsjahr 2021 gestartet. Bei den Umsatzerlösen profitierte Rheinmetall im ersten Quartal von der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung der Automobilindustrie und von kundenseitig vorgezogenen Munitionslieferungen, die ursprünglich erst für das zweite Quartal 2021 erwartet wurden. Die Ergebnissteigerung resultierte neben dem Umsatzwachstum vor allem aus Kostensenkungsmaßnahmen, die 2020 als Reaktion auf die pandemiebedingten Produktionsrückgänge in der Automobilindustrie eingeleitet wurden.

Der Technologiekonzern bestätigt für das laufende Geschäftsjahr seine Prognose vom März dieses Jahres bezüglich der Umsatz- und Margenentwicklung, passt die Zahlen jedoch der veränderten Berichtsstruktur an, in der das Kolbengeschäft vom zweiten Quartal 2021 an als aufgegebener Geschäftsbereich geführt wird.

Erstmals berichtet Rheinmetall im ersten Quartal 2021 auf der Grundlage einer neuen Konzernstruktur, die sich das Unternehmen im Zuge einer strategischen Neuausrichtung gegeben hat und die die bisherige organisatorische Trennung in die Unternehmensbereiche Automotive und Defence aufhebt. Die neue Struktur umfasst fünf Divisionen und zusätzlich das Nicht-Kerngeschäft mit Kolben, das hier noch nicht als aufgegebener Geschäftsbereich gezeigt wird. In dieser neuen Aufstellung will sich Rheinmetall verstärkt auf zukunftsfähige Technologien fokussieren und Geschäftsfelder mit großem Potenzial für nachhaltige Wert-steigerung unterstützen.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Rheinmetall ist mit Schwung in ein chancenreiches Geschäftsjahr gestartet. Wir profitieren von der deutlichen Erholung in der Automobilbranche, vom anhaltenden Beschaffungs-bedarf der Streitkräfte und von unserer hohen Kostendisziplin. Die eingeleitete Verschlankung der Konzernstruktur im Zuge unserer strategischen Neuaufstellung wird im laufenden Geschäftsjahr zusätzliche Einspareffekte entfalten. Gleichzeitig formieren wir uns dabei als integrierter Technologiekonzern und fokussieren uns auf Geschäftsfelder mit großem Potenzial für nachhaltige Wertsteigerung.“

Armin Papperger: „Operativ sind wir weiterhin erfolgreich unterwegs. Im Geschäft mit den Automobilherstellern haben wir zukunftsweisende Auftragserfolge errungen und bauen unsere Positionen auch im Bereich der alternativen Antriebstechnologien weiter aus. Unser wehrtechnisches Geschäft läuft unverändert auf hohem Niveau. Hier sehen wir uns sehr gut positioniert, um bei der Bundeswehr und in Partnerstaaten auch künftig wertvolle Beiträge zur Modernisierung der militärischen Ausrüstung zu leisten und Bedarfslücken zu schließen.“

Rheinmetall Konzern

Rheinmetall hat den Konzernumsatz im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 MioEUR oder 3,5% auf 1.405 MioEUR gesteigert (Vorjahr: 1.358 MioEUR). Währungs-bereinigt betrug das Umsatzwachstum 5,1%.

Der Auftragsbestand im Rheinmetall-Konzern lag am 31. März 2021 bei einem Wert von rund 13,3 MrdEUR. Nach 10,3 MrdEUR am Ende des ersten Quartals 2020 entspricht dies einem Zuwachs von 29%. Zu diesem Auftragsbestand addieren sich noch zu erwartende Umsätze aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden in einer Größenordnung von aktuell rund 3,5 MrdEUR.

Das operative Ergebnis erhöhte sich im ersten Quartal 2021 von 34 MioEUR auf 87 MioEUR. Das entspricht einem Zuwachs um 53 MioEUR oder 157%. Die operative Ergebnismarge übertraf mit 6,2% ebenfalls signifikant den entsprechenden Vorjahreswert von 2,5%.

Das Konzernergebnis nach Steuern stieg von 18 MioEUR im Vorjahresquartal auf 58 MioEUR im ersten Quartal 2021. Dementsprechend erhöht sich auch das Ergebnis je Aktie, es verbesserte von 0,30 EUR im Vergleichsquartal des Vorjahres auf nunmehr 1,14 EUR.

Der operative Free Cash Flow im Konzern hat sich im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 129 MioEUR oder 69% auf -59 MioEUR verbessert. Diese positive Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus der verbesserten Ergebnissituation, aus einem vergleichsweise geringeren Aufbau von Working Capital sowie geringeren Zuführungen in das Contractual Trust Agreement (CTA) in Deutschland.

Vehicle Systems

Der Umsatz der Division Vehicle Systems, die im Bereich der militärischen Rad- und Ketten-fahrzeuge tätig ist, lag mit 409 MioEUR um 38 MioEUR oder 8,4% erwartungsgemäß unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Der Rückgang ist insbesondere auf das Auslaufen von zwei Großprojekten zurückzuführen. Dagegen ist der Auftragseingang – im Wesentlichen bedingt durch verbindliche Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen im Bereich logistischer Fahrzeuge – gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 42 MioEUR oder 30% auf 178 MioEUR gestiegen, wobei sich hier vor allem Neuaufträge im Bereich logistischer Fahrzeuge auswirken. Der Auftragsbestand liegt mit 9,2 MrdEUR weiterhin auf einem hohen Niveau.

Das operative Ergebnis blieb aufgrund des Umsatzrückgangs mit 25 MioEUR unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 35 MioEUR). Die operative Marge betrug 6,1% (Vorjahr: 7,9%).

Weapon and Ammunition

Die Division Weapon and Ammunition erzielte mit ihren Aktivitäten bei Waffensystemen und Munition im ersten Quartal einen Umsatz von 221 MioEUR und lag damit um 54 MioEUR oder 32% über dem Vorjahreswert. Nach einem schwächeren Vorjahresquartal resultierte der deutliche Umsatzanstieg insbesondere aus kundenseitig vorgezogenen Auslieferungsterminen für Munition, die ursprünglich erst für das zweite Quartal 2021 vorgesehen waren. Zudem trug die teilweise Aufhebung von Exportbeschränkungen bei ausländischen Tochtergesellschaften zu der positiven Entwicklung bei.

Der Auftragseingang blieb mit 228 MioEUR um 100 MioEUR oder 31% unter dem hohen Wert des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 328 MioEUR). Im Vorjahresquartal war die Entwicklung des Auftragseingangs durch eine hohe Einzelbestellung im Wert von 80 MioEUR zur Lieferung von Artillerie-Treibladungspulver an einen internationalen Kunden beeinflusst. Der Auftragsbestand betrug zum Ende des ersten Quartals 2,8 MrdEUR (Vorjahr: 2,4 MrdEUR).

Das hohe Umsatzniveau führte in der Division zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Das operative Ergebnis ist um 33 MioEUR auf 18 MioEUR gestiegen, nach einem Verlust von -16 MioEUR im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die operative Marge lag bei 8,0% (Vorjahr: -9,3%).

Electronic Solutions

Die Division Electronic Solutions, die Lösungen im Bereich der Verteidigungselektronik entwickelt und produziert, blieb mit einem Umsatz von 167 MioEUR um 7 MioEUR oder 4,0% leicht hinter dem Wert des Vorjahresquartals zurück. Der Auftragseingang lag um 106 MioEUR oder 33% unter dem vergleichsweise hohen Vorjahreswert, der durch einen internationalen Großauftrag über 210 MioEUR im Bereich Air Defence (Flugabwehr) positiv beeinflusst war. Der Auftragsbestand betrug unverändert 2,3 MrdEUR.
Das operative Ergebnis erreichte mit 10 MioEUR den Vorjahreswert (Vorjahr: 10 MioEUR).

Die operative Marge verbesserte sich auf 6,2% (Vorjahr: 6,0%).

Sensors and Actuators

Der Umsatz der Division Sensors and Actuators, die mit Komponenten und Regelsystemen zur Emissionsreduzierung und zum Thermomanagement im Geschäft mit den globalen Automobil-herstellern tätig ist, stieg im ersten Quartal 2021 um 7,1% auf 372 MioEUR (Vorjahr: 348 MioEUR). Diese positive Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus erhöhten Kundenabrufen im Vergleich zum Vorjahresquartal, das bereits durch die beginnende Corona-Pandemie beeinflusst war. Das Umsatzpotenzial aus neu abgeschlossenen festen Vereinbarungen für Kundenprojekte und Rahmenverträgen (Booked Business) belief sich im ersten Quartal 2021 auf 656 MioEUR und lag damit deutlich über Vorjahresniveau (Vorjahr: 471 MioEUR). Davon entfielen 56% auf neues Projektgeschäft und 44% auf Verlängerungen und Volumenerhöhungen bei bestehenden Kundenprojekten.

Das operative Ergebnis der Division verbesserte sich in den ersten drei Monaten 2021 im Vorjahresvergleich um 18 MioEUR auf 28 MioEUR (Vorjahr: 9 MioEUR). Diese deutliche Ergebnissteigerung ist auf den Umsatzanstieg wie auch auf die im Zuge der Corona-Pandemie eingeführten Maßnahmen zur Kostensenkung zurückzuführen. Die operative Marge erhöhte sich auf 7,5% (Vorjahr: 2,7%).

Materials and Trade

Die Division Materials and Trade, die Gleitlager und Strukturbauteile liefert und weltweites Aftermarket-Geschäft mit Automobilkomponenten betreibt, hat ihren Umsatz im ersten Quartal 2021 auf 160 MioEUR gesteigert. Sie übertraf damit den Vorjahreswert um 20 MioEUR oder 14% (Vorjahr: 140 MioEUR). Die positive Umsatzentwicklung ist maßgeblich durch die gestiegenen Absatzmengen in den Geschäftsbereichen Bearings und Aftermarket beeinflusst. Die Division gewann im ersten Quartal 2021 Nominierungen für Kundenprojekte (Booked Business) mit einem Umsatzvolumen von 173 MioEUR. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahres-quartal um 36 MioEUR oder 26% (Vorjahr: 137 MioEUR). Der Anteil neuer Kundenprojekte am gebuchten Geschäft lag bei 96%.

Das operative Ergebnis der Division Materials and Trade hat sich mit 14 MioEUR im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt (Vorjahr: 7 MioEUR). In den Geschäfts-bereichen Bearings und Aftermarket führten die Umsatzsteigerungen in Verbindung mit einem weiterhin strikten Kostenmanagement zu einer positiven Entwicklung der Ertragssituation. Im Geschäftsbereich Castings haben sich die Ergebnisbeiträge der nach der Equity-Methode bilanzierten Joint Ventures KS HUAYU AluTech Group und HASCO KSPG Nonferrous Components (Shanghai) Co. Ltd. gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Die operative Marge der Division erhöhte sich auf 8,8% (Vorjahr: 4,9%).

Pistons (Nicht-Kerngeschäft)

Die Umsätze im Nicht-Kerngeschäft Pistons (Kolben) reduzierten sich im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr insbesondere aufgrund von Währungseffekten um rund 10 MioEUR oder 6,4% auf 140 MioEUR (Vorjahr: 149 MioEUR). Das Booked Business hat sich gemessen am Vorjahreszeitraum fast verdreifacht und belief sich im ersten Quartal 2021 auf 60 MioEUR (Vorjahr: 21 MioEUR). Davon entfielen 37% auf neue Projekte und 67% auf Projektverlängerungen und Volumenerhöhungen bestehender Projekte.

Nach einem operativen Verlust im Vorjahreszeitraum erreichte der Bereich in den ersten drei Monaten 2021 ein operatives Ergebnis von 3 MioEUR (Vorjahr: -6 MioEUR). Die operative Marge betrug 1,9% (Vorjahr: -4,1%).

Konzernprognose 2021 bestätigt und an neue Berichtsstruktur angepasst

Vor dem Hintergrund der nach wie vor relativ hohen Unsicherheiten im makroökonomischen Umfeld und im Hinblick auf die Situation auf den Beschaffungsmärkten hält Rheinmetall an der im März 2021 veröffentlichten Gesamtjahresprognose für das Umsatzwachstum und die operative Ergebnisrendite fest.

Aufgrund der ab dem zweiten Quartal 2021 erfolgten Klassifizierung des Nicht-Kerngeschäfts Pistons als nicht fortgeführter Geschäftsbereich unter Anwendung von IFRS 5 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche) erwartet Rheinmetall für das Geschäftsjahr 2021 ein operatives Umsatzwachstum zwischen 7% und 9% (Pro-forma Umsatz 2020: 5.406 MioEUR) und eine operative Ergebnisrendite zwischen 9% und 10% (Pro-forma Ergebnisrendite 2020: 8,4%).

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen der Rheinmetall AG sowie den ihr derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Diese sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Rheinmetall übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.

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