Auf dem Weg nach Peking: Seit Anfang April ist Laura Nolte wieder im Training. Kraftraum, Sprints in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle oder wie seit Anfang Mai Anschubtraining in Winterberg: "Es ist schon fordernd und anstrengend", sagt die Bob-Pilotin des BSC Winterberg im Gespräch mit dem Sportzentrum Winterberg (SZW). Da sich von den vier deutschen Frauenbobs nur drei für die Olympischen Spiele vom 4. bis 20. Februar 2022 qualifizieren, erwartet die 22-jährige Studentin der Wirtschaftspsychologie einen harten Konkurrenzkampf. "Wir sind auf einem Niveau. Nuancen werden darüber entscheiden, wer das Olympiaticket löst." Zeit für ihre Hobbies, Freunde treffen und zu reisen, bleibt ihr derzeit natürlich nicht. "Meine Tage sind ausgebucht." Als "Belohnung" will sie daher Ende Januar "die große Reise buchen. Olympia ist mein Traum."

SZW: Der Olympia-Countdown läuft: Laura, wie läuft die Vorbereitung auf die neue, spannende Saison?

Laura: Seit April bin ich wieder im Training. Krafttraining, Sprints in der Helmut-Körnig- Halle in Dortmund und Anschubtraining in Winterberg, es ist fordernd und anstrengend. Ich trainiere mit Christopher Weber zusammen, er pusht mich und baut mich auch auf.

SZW: Dein großes Ziel sind die Olympischen Spiele in Peking. Bevor wir dieses Thema vertiefen, lass uns einige Blicke zurückwerfen. Du warst eine sehr gute Sprinterin beim BV Teutonia Lanstrop im Dortmunder Nordosten gelegen. Wie bist Du zum Bobsport gekommen?

Laura: Pablo Nolte und Mathias Sommer sowie unser Trainer Marcus Hoselmann haben mir vorgeschlagen, es mal zu versuchen. Mit Anna Köhler habe ich im August 2015 in Winterberg ein Anschubtraining absolviert, das hat mir gefallen. Meine erste Abfahrt habe ich im Oktober 2015 im Monobob in Oberhof gemacht.

SZW: Danach nahm Deine Bob-Karriere an Fahrt auf, die Goldmedaille bei den Olympischen Jugendspielen am 20. Februar 2016 in Lillehammer war ein erster Höhepunkt. Nach der Teilnahme im Europacup ging es im Weltcup weiter bis zu den beiden Bronze-Medaillen bei der WM im Februar 2021 in Altenberg.

Laura: Der Gewinn der Goldmedaille in Lillehammer war unglaublich und ein großer Push. Das gilt auch für meinen ersten Weltcup-Einsatz mit Deborah Levi am 4. Januar 2020 auf der Heimbahn in Winterberg. Sofort auf den dritten Platz zu fahren, einfach klasse. Eine Woche später beim zweiten Weltcup-Einsatz in La Plagne zu gewinnen, hing auch mit unserer extremen Leichtigkeit und Lockerheit zusammen.

SZW: Die letzte Saison war überaus erfolgreich: EM-Titel in Winterberg, Junioren- Weltmeisterin in St. Moritz, Bronze im Zweier- und Monobob bei der großen WM in Altenberg. Wie würdest Du diese Saison einordnen?

Laura: Die beiden Bronzemedaillen waren natürlich die bisher größten Erfolge.

Wichtig – auch und besonders aus psychologischer Sicht – war, dass ich in Altenberg die vier Fahrten ohne Sturz absolviert habe. Ein Jahr zuvor, bei der WM auf derselben Bahn, hatte ich mit Stürzen ja extreme Probleme. Wenn man so will, habe ich den Fluch besiegt.

SZW: Stichwort Monobob: Du hast Bronze in Altenberg gewonnen. Wie siehst Du den Monobob, der auch in Peking auf dem Programm steht?

Laura: Einerseits und andererseits, um es so zu formulieren: Die Anschieberinnen wie aus meinem Team Deborah Levi, Cynthia Kwofie und Viktoria Dönicke haben nichts davon, sie müssen aber bei der Vorbereitung helfen und beispielsweise den Bob tragen. Danach schauen sie buchstäblich in die Eis-Röhre. Auf der anderen Seite ist der Wettbewerb im Monobob sehr cool und tricky. Es ist immer spannend, den Schlitten zu steuern und ins Ziel zu bringen. Es ist eine neue Challenge.

SZW: Im deutschen Damen-Team fahren mit Stephanie Schneider, Mariama Jamanka, Kim Kalicki und Dir vier Pilotinnen auf Weltklasse-Niveau. Lisa Buckwitz ist auf der Überholspur, wohl aber erst eine Option für die Zeit nach Peking. Drei deutsche Schlitten können sich nur für die Spiele qualifizieren. Wie siehst Du den Konkurrenzkampf?

Laura: Wir sind alle auf dem gleichen Niveau. Es wird ein harter und spannender Konkurrenzkampf, wer das Olympia-Ticket löst. Nuancen werden entscheiden.

SZW: Die deutschen Schlitten dürften in Peking gute Medaillen-Chancen haben. Heißt es in Peking: Alle deutschen Bob gegen Kaillie Humphries?

Laura: Kaillie ist natürlich eine Klasse für sich. Wir dürfen aber Elana Meyers Taylor nicht vergessen, auch sie müssen wir auf der Rechnung haben. Das könnte auch für die Schlitten aus China gelten.

SZW: Du bereitest Dich auf die neue Saison vor, Du studierst Wirtschaftspsychologie an der Ruhr-Universität in Bochum und bist Unteroffizier der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Warendorf. Wie bekommst Du das alles "unter einen Hut"?

Laura: Mein Tag ist ausgebucht. Das Studium nehme ich ernst. Psychologie hat mich schon in der Schule interessiert. Im nächsten Jahr will ich meinen Bachelor absolvieren, danach geht es mit dem Studium Richtung Master weiter. Bei der Bundeswehr müssen auch Lehrgänge absolviert werden.

SZW: Wenn sich dann doch noch etwas freie Zeit ergibt, wie verbringst du diese am liebsten?

Laura: Ich treffe mich gerne mit meinen Freunden und Bekannten. Das ist vor allem im Winter und in der Vorbereitung kaum möglich und schade. Ein anderes Hobby ist zu reisen.

SZW: Die Chancen auf eine "große Reise" sind ja vorhanden …

Laura: Es ist mein Traum und mein Wunsch, diese große Reise zu buchen. Die Reise nach Peking, zu den Olympischen Spielen, ist wahrlich eine große Reise.

SZW: Vielen Dank für das Gespräch.

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