Gemeinsam mit dem Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN), Bezirksgruppe Osnabrück-Emsland, lud das Kompetenznetz Individuallogistik (KNI) am vergangenen Samstag, dem Tag der Verkehrssicherheit, zu einem Austausch rund um die „Vision Zero“ und den kürzlich verabschiedeten „Pakt für Sicherheit“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in die Räumlichkeiten der Beresa GmbH & Co. KG in Osnabrück ein.

 

Zu der Veranstaltung konnte das von GVN und KNI im Herbst 2018 gegründete Aktionsbündnis „Allianz für Sicherheit“ viele Gäste aus Politik und Verbänden begrüßen. Das Aktionsbündnis hat sich zum Ziel gesetzt, mit verschiedenen Aktionen und Maßnahmen die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere jedoch die der Fußgänger und Radfahrer, zu verbessern. Mit der Selbstverpflichtung zur Einführung von Abbiegeassistenzsystemen in den Lkw-Flotten der Mitgliedsunternehmen nehmen die City-Logistiker der Allianz für Sicherheit eine bundesweite Vorreiterrolle ein.

Und um die technischen Aspekte der Verkehrssicherheit sollte es dann auch im ersten Teil der Veranstaltung am Samstag gehen. Mit der nachdenklich stimmenden Zahl von 37.287 Verkehrsunfällen mit Verunglückten mit Güterkraftfahrzeugen im Jahr 2019, stellte Rolf Meyer, Erster Vorsitzender des KNI und Moderator des Tages, die Frage, wie sich das Ziel der „Vision Zero“, keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr, erreichen lässt. Ob es neben dem Einbau technischer Assistenzsysteme nicht auch andere notwendige Maßnahmen geben muss.

In seinem sich anschließenden Videogrußwort wies der Parlamentarische Staatssekretär im BMVI, Enak Ferlemann, darauf hin, wie elementar wichtig leistungsfähige Verkehrswege für ein exportstarkes Land wie Deutschland sind. Mit steigendem Verkehr gewinnt das Thema Verkehrssicherheit stetig an Bedeutung. „Wir sind auf dem Weg, die Vision Zero zu erreichen, schon ein gutes Stück vorangekommen, aber es bleibt noch ein erhebliches Stück zu tun, denn jeder Tote ist einer zu viel“, so seine Botschaft an die Teilnehmer vor Ort.

Als Vertreter der Stadt Osnabrück berichtete Frank Henning, MdL, von den Anstrengungen und Initiativen, die seitens der Stadt und auch auf Landesebene bereits unternommen wurden, um den Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen. In ihrem Grußwort wies Landrätin Anna Kebschull auf die große Bedeutung der Vernetzung der Maßnahmen von Stadt und Landkreis hin, um alternative Verkehrskonzepte realisieren zu können. „Bei allen Maßnahmen, die ergriffen werden sollen, muss das Umland einbezogen werden. Denn Mobilität kennt keine Grenzen und hört nicht an der Stadtgrenze auf“, so die Landrätin.

Als Gastgeber der Veranstaltung stellte Norbert Bökamp, Leiter Vertrieb Nutzfahrzeuge bei Beresa, den bremsenden Abbiegeassistenten der Daimler Truck AG als Weltneuheit im Bereich der technischen Möglichkeiten vor. Die Gäste konnten den mit diesem System ausgestatteten und eigens dafür aus Stuttgart bereitgestellten Lkw im Außenbereich am Ende der Veranstaltung besichtigen.

Die sich anschließende Diskussionsrunde war mit Prof. Dr. Walter Eichendorf, Präsident Deutscher Verkehrssicherheitsrat, dem ehemaligen Bundesverkehrsminister und Präsidenten der Deutschen Verkehrswacht, Prof. Kurt Bodewig, sowie Dr. Erwin Petersen, Vizepräsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen, und Heiner Koch, KNI-Mitglied und Vorsitzender der GVN-Bezirksgruppe Osnabrück-Emsland, hochkarätig besetzt.

Allgemeiner Konsens bestand darüber, dass die Initiative des BMVIs sehr erfolgversprechend ist, da sie im Gegensatz zu früheren Ansätzen auf die regionale Ebene abgestimmt ist. Sorge bereitete allen Experten, dass neue Verkehrsarten (Pedelecs, E-Roller, Lastenfahrräder etc.) stetig zunehmen und es gerade für mittelalterlich geprägte Innenstädte wie Osnabrück sehr schwierig ist, adäquate Möglichkeiten für eine Regulierung dieser Verkehrsströme zu finden. Auf die Frage nach Lösungsansätzen für diese Problematik favorisierte Prof. Dr. Eichendorf die Möglichkeiten sogenannter Cityhubs, bei denen Lieferungen verschiedener Paketdienste außerhalb der Stadt gebündelt und von einem einzigen Dienstleister in der Stadt zugestellt werden. In Osnabrück ist bereits eine Umsetzung mit einer Zustellung per Lastenfahrrädern geplant.

Betont wurde von Dr. Petersen darüber hinaus die Wichtigkeit von Schulungen und Trainings für alle Verkehrsteilnehmer. Kommunen müssten außerdem stärker darauf hinwirken, dass Umleitungsempfehlungen in Navigationssystemen nicht mehr durch Innenstädte leiten, wie dies in Osnabrück mit der B68 der Fall ist. Die verstärkte Nutzung digitaler Überwachungsmöglichkeiten wurde ebenso andiskutiert wie Überholverbote für Lkw auf zweispurigen Strecken und eine allgemeine Helmpflicht.

Bei aller Diskussion um die Verlagerung von Verkehr gilt es jedoch übergreifende Lösungen zu finden, die allen Verkehrsteilnehmern in Stadt und Landkreis gerecht werden.

Nach dieser spannenden und informativen Diskussionsrunde konnten die anwesenden Gäste zum Abschluss die im Außenbereich wartenden Fahrzeuge, ausgestattet mit den modernsten Assistenzsystemen, in Augenschein nehmen. Für die Allianz für Sicherheit war diese Veranstaltung der Auftakt zu einer langen Kette von Veranstaltungen, die rund um das Thema Verkehrssicherheit geplant sind.

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