„Dort arbeiten, wo man gebraucht wird“ und „Die Arbeit im Pflegeheim hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, einen guten Arzt zu haben“ – klare Antworten auf die Frage nach der Motivation für eine Facharztausbildung zur Allgemeinmedizinerin der neuen medizin+Stipendiatinnen Olga Kappel und Lara Marie Liebler. Sie sind die Neuen im Stipendien-Programm, das der Vogelsbergkreis seit Herbst 2016 anbietet, und erhalten nun bis zum Ende des Studiums monatlich 500 Euro. Sie verpflichten sich dazu, die Facharztweiterbildung soweit wie möglich im Vogelsbergkreis zu absolvieren, und im Anschluss daran mindestens drei Jahre an der ärztlichen Versorgung im Kreis teilzunehmen. „Schön, wenn es junge Menschen zurück in den Vogelsberg zieht – und gleichzeitig die medizinische Versorgung davon profitiert, wenn wir Medizinerinnen-Nachwuchs für den Vogelsbergkreis gewinnen können“, kommentiert Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak die gute Entscheidung der beiden Stipendiatinnen.

Beide können bereits auf solide Grundlagen im medizinischen Bereich zurückgreifen. Olga Kappel ist Operationstechnische Assistentin (OTA) und arbeitet seit Jahren – zuerst in Marburg, dann in Gießen – in diesem Beruf. Auch neben dem Studium ist Kappel, die in Romrod und Alsfeld aufgewachsen ist, als OTA tätig. Sie studiert im sechsten Semester an der Universität Gießen, und unterrichtet außerdem an Krankenpflegeschulen. Sie sei in Romrod und Alsfeld gut aufgenommen worden, habe eine schöne Kindheit im ländlichen Raum gehabt, und „will nun etwas zurückgeben an die Region“, sagt Kappel. Dazu komme, dass ihr der enge Kontakt zu den Patienten fehle – in großen Kliniken herrsche oftmals Anonymität. „Dabei möchte ich viel lieber die Patienten länger begleiten, und mich den vielfältigen Aufgaben der Allgemeinmedizin widmen“, erklärt sie.

Lara Marie Liebler lebt in Schotten und absolviert derzeit ihr Praktisches Jahr im Kreiskrankenhaus in Schotten. Nachdem sie einige Jahre in der Pflege arbeitete, in Mainz und Dresden Medizin studierte, wechselte sie für das Praktische Jahr an die Uni Gießen. Sie ist in der Region verwurzelt und mag die Natur vor der Haustür – neben der für sie spannenden Hausärztinnenarbeit weitere Gründe für den Weg in den Vogelsberg. Die enge und langjährige Bindung zu den Patienten, zu ganzen Familien, sei etwas, das die Arbeit so besonders und die Medizin besser mache, führt sie aus.

„Ich freue mich, Sie im Stipendienprogramm begrüßen zu dürfen – umso mehr, weil sie damit einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung im Vogelsbergkreis leisten“, stellt Dr. Mischak abschließend klar.

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