Nach Angaben der AGEB ist der Energieverbrauch in Deutschland im laufenden Jahr voraussichtlich um 2,6 Prozent gegenüber 2020 angestiegen. Dies war aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung auch zu erwarten. Dabei zeigen sich deutliche Auswirkungen der verfehlten Energiepolitik. Statt einem Rückgang der CO 2 Emissionen wird für 2021 mit einem Zuwachs von 4 % gerechnet. Während der Verbrauch an Steinkohle im abgelaufenen Jahr um 17,9 % und der von Braunkohle um 18 %, als Folge der kühlen und windarmen Witterung, zu nahm, nahm der Verbrauch an Mineralöl um 5,1 % ab und der Erdgasverbrauch um 3,9 % zu. Erstaunlicherweise hat die Kernenergie im abgelaufenen Jahr noch einen Zuwachs von 7,2 %. Die Situation in der Stromerzeugung wird sich im nächsten Jahr durch die Stilllegungen der Kraftwerksblöcke Grohnde, Brokdorf sowie Gundremmingen C an diesen und dem nächsten Jahresende noch erheblich verschärfen. Die Frage ist, wie die wegfallenden knapp 13 % Atomstrom, jeweils zur Hälfte dieses und nächsten Jahres ersetzt werden sollen. Der Anteil der Stromerzeugung aus Stein- und Braunkohle mit derzeit 30 % wird dann noch weiter zunehmen und die Co 2 Bilanz massiv weiterbelasten. Mit dem steigenden Anteil der E-Fahrzeuge und der Wärmepumpen wird sich der Stromverbrauch massiv erhöhen. Der Ausbau der nachhaltigen Energien wird sich aufgrund der Widerstände der Bevölkerung sowohl bei der Windkraft als auch bei der Solarenergie erheblich verzögern. Die Frage ist, wie ist es möglich in einem hochindustrialisierten Land mit vielen Ingenieuren und Ökonomen, soviel Geld und Vertrauen zu vernichten.

Ergebnisentwicklung der 4 großen Energieerzeuger in den ersten drei Quartalen 2021

E.ON konnte den Umsatz in den ersten neun Monaten 2021 um 11 % auf 48,1 Mrd. € steigern. Während das Geschäft aus dem Energieverkauf um 11 % also 2,8 Mrd. € wuchs hatten die Energienetze lediglich einen Zuwachs von 3 % um 0,4 Mrd. €. Das Ergebnis (EBIT) im Kerngeschäft konnte dank den Energienetzen von 2,4 Mrd. € auf 3,1 Mrd. € erhöht werden. Dazu trugen die Energienetze mit 2,4 Mrd. € zu mehr als zwei Drittel bei. Der reine Energieverkauf steigt den EBIT um 0,5 Mrd. € auf 0,9 Mrd. € um 133 %. Es bleibt die große Abhängigkeit vom Netzbetrieb. Durch den weiteren Ausbau der Photovoltaik auf den privaten Dächern nimmt die Verkaufsmenge an diese Zielgruppe zu, dadurch steigt für E.ON das Risiko, dass die Netzgebühren staatlich reduziert werden.

Bei RWE verzeichnete der Außenumsatz einen Zuwachs von 30 % auf 13,2 Mrd. €. Dieser wurde vornehmlich durch den Energiehandel verursacht, der um 3,2 Mrd. € wuchs. Doch trotz des wachsenden Handelsvolumens ist das Ergebnis (adj. EBIT) nur mäßig um 136 Mio. € gewachsen. Während die Bereiche Energiehandel mit 609 Mio. €, die Kohle- und Kernenergie mit 720 Mio. € positive Zuwächse hatten wurden bei den Alternativenergien Offshore Wind mit 656 Mio. € ein Rückgang um 82 Mio. € und bei Onshore Wind/Solar mit einem EBIT von 36 Mio. € ein massiver Ergebniseinbruch von 337 Mio. € verzeichnet.

Vattenfall hatte in den ersten drei Quartalen einen Umsatzzuwachs von 2 % auf ca. 12 Mrd. €. Das nachhaltige Ergebnis konnte um fast ein Drittel auf 2,2 Mrd. € verbessert werden. Dazu trug vor allem die Stromerzeugung mit 340 Mio. € bei, denn Vattenfall erzeugt nach wie vor 40 % des Stroms mit Atomkraftwerken, 40 % mit Wasserkraft, ca. 12 % mit fossilen Brennstoffen und 8 % mit Windkraft. Die Wärmeerzeugung hat das Ergebnis um 44 Mio. € verbessert, während der Netzbetrieb eine Ergebnisverschlechterung von 120 Mio. € auf 279 Mio. € hinnehmen musste.

EnBW hatte in den ersten 9 Monaten 2021 einen Umsatzzuwachs von 37 % auf 18,7 Mrd. €.
Der Umsatzzuwachs geht mit 1 Mrd. € auf den Bereich erneuerbare Energien und mit 1,7 Mrd. € auf den Netzbetreib zurück. Allerdings haben sich die Materialkosten mit 3 Mrd. auf 10,1 Mrd. € deutlich stärker erhöht. Durch Sonderabschreibung von konventioneller Erzeugung in Höhe von 0,7 Mrd. € hat sich das betriebliche Ergebnis um 0,2 Mrd. € auf 0,86 Mrd. € erhöht. Leider trägt die neu gegliederte Segmentstruktur sehr zur Verwirrung bei, das nicht mehr erkennbar ist, wie hoch der Anteil der Netzerlöse und des EBITs dieser ist.

Die Entwicklung des Umsatzes und Ergebnisses von MVV im abgelaufenen Wirtschaftsjahr. Die MVV konnte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr (1.10. 20 bis 30.09.21) den Umsatz um 18 % auf 4,1 Mrd. € steigern, das Ergebnis konnte um 19 % auf 278 Mio. € verbessert werden. Bemerkenswert ist vor allem der hohe Anteil der Wärmkraftkoppelung und der Gesamtenergieerzeugung von 41 % und der Anteil der erneuerbaren Energien von 32 %.

Während in Dänemark 63 % der Haushalte mit Fernwärme versorgt werden sind es in Deutschland 14 %. Da wir in Deutschland – vor allem im Osten – ein weitverzweigtes Fernwärmenetz haben, wurde von uns bereits vor 10 Jahren den Ausbau der Fernwärme vorgeschlagen. Allerdings haben die Versorger mehr am Gasverbrauch verdient und deshalb den Verkauf von Fernwärme aus Angst vor einer Kannibalisierung zurückgestellt. Statt bei Erneuerung der Ölheizung eine Gasheizung vorzuschreiben, wäre der Umstieg auf Fernwärme viel Umweltfreundlicher und effizienter gewesen.

Über INeKO – Benchmarking Center Europe

Das Benchmarking Center Europe ist ein Bereich des INeKO – Institut an der Universität zu Köln, es führt Benchmarkingvergleiche für Unternehmen und staatl. Institutionen durch. Durch die Kooperation mit APQC steht uns die größte Benchmarkingdatenbank der Welt zur Verfügung. Mit weltweit über 15.000 Benchmarkingstudien in nahezu allen Branchen werden Kennzahlenvergleiche für nahezu alle betrieblichen Prozesse durchgeführt.

Für die Energiewirtschaft wurde das Center für kommunale Energiewirtschaft gegründet. Es versteht ich als eine Forschungseinrichtung und Partner der kommunalen Energieversorger. Bisher wurden u.a. Benchmarkingvergleiche der Energieversorger sowie der Netzgesellschaften durchgeführt. Weitere Studien zum Marketing und Produktbundling, zu den Berichtspflichten zur Führung von Energieversorgungsunternehmen wurde bereits durchgeführt.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

INeKO – Benchmarking Center Europe
Gottfried-Hagen-Str. 60-62
51105 Köln
Telefon: +49 (221) 86053-16
Telefax: +49 (221) 86053-29
http://www.bmc-eu.com

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Matthias Schmieder
Geschäftsführer
Telefon: +49 (221) 8605310
Fax: +49 (221) 8605329
E-Mail: service@happy-pet.club
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel