Die Tagesschau zitiert Forschende und Daten zur Corona-Pandemie aus einem Press Briefing des Science Media Center Germany (SMC), Zeitungen beziehen sich bei Berichten zu Klima, Energie oder Medizin auf die Einschätzungen von Forschenden, die vom SMC angefragt wurden, werdende Eltern suchen über den SMC-Kreißsaal-Navigator nach der passenden Geburtsklinik. Vor zwei Jahren weitgehend nur im Kreis der Wissenschaftsjournalisten bekannt, ist das Science Media Center in der Pandemie verstärkt ins Rampenlicht gerückt.

Zu Recht, wie jüngst Christopher Buschow, Juniorprofessor für Organisation und vernetzte Medien an der Bauhaus-Universität Weimar, in einer Studie zum SMC feststellte. „Mit seinen neuartigen Unterstützungsleistungen und innovativen Arbeitsweisen kann das SMC als organisationaler Prototyp im Journalismus gelten, der womöglich gewisse Entwicklungsschritte des Gesamtfeldes vorwegnimmt“, schreiben der Journalismusforscher und sein Forschungsteam in dem begutachteten Fachjournal „Media and Communication“.  Die Forscher zeigen, dass das SMC durch seine einordnenden und orientierenden Leistungen den Journalismus über Wissenschaft als einen wichtigen Grundpfeiler der Demokratie stärken kann.

Damit das Science Media Center weiterhin auf hohem Niveau arbeiten und seiner gestiegenen Bedeutung im Journalismus über Wissenschaft gerecht werden kann, erneuert und erhöht die Klaus Tschira Stiftung (KTS) ihre Förderzusage um weitere fünf Jahre. 2015 hatte die KTS gemeinsam mit dem Verband der Wissenschaftsjournalisten WPK das SMC als unabhängige und gemeinwohlorientierte, journalistisch unabhängig arbeitende Institution gegründet und seither durch ihre Förderung seinen Auf- und Ausbau in Köln ermöglicht. Darüber hinaus erhält das SMC Förder- sowie Forschungsmittel weiterer Organisationen. „In nur wenigen Jahren hat das Science Media Center sich zu einer Organisation entwickelt, die höchste Anerkennung genießt – sowohl national als auch international. Dies zeigen uns die Reaktionen aus den Medien sowie mehrere wissenschaftliche Studien. Das SMC hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, sagt Beate Spiegel, KTS-Geschäftsführerin und -Vertreterin in der Gesellschafterversammlung. Martin Schneider, SWR-Redaktionsleiter und Vertreter des Mitgesellschafters WPK, ergänzt: „Das Science Media Center ist aus der täglichen Arbeit vieler Redaktionen kaum mehr weg zu denken – eine verlässliche Informationsquelle, die ihre Glaubwürdigkeit gerade auch aus ihrer Unabhängigkeit bezieht.“

Angesiedelt als neuartiger Intermediär zwischen Journalismus und Wissenschaft sieht sich das Science Media Center der Unterstützung von Medienschaffenden in ihrer täglichen Arbeit verpflichtet. „Journalistinnen und Journalisten stehen heute unter einem enormen Zeit- und Produktionsdruck. Wir wollen ihnen helfen, gesellschaftlich relevantes wissenschaftliches Wissen von irrelevanten Informationen zu unterscheiden, ihnen also eine Orientierung im Informationsdschungel geben“, sagt Geschäftsführer Volker Stollorz: „Wir wollen die Zirkulation der guten, wahrhaftigen Information in der Berichterstattung über komplexe Themen fördern.“

Hierbei unterstützen mehr als 1.000 sorgfältig ausgewählte, engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihrer fachspezifischen Expertise, die zeitnah Ereignisse mit wissenschaftlicher Relevanz einordnen. Wie wichtig diese argumentative Orientierungshilfe für Medienschaffende ist, hat sich besonders seit Beginn der Corona-Pandemie gezeigt. Exemplarisch steht dafür die erste Pressekonferenz zur Ausbreitung des Coronavirus‘ in Deutschland, die das SMC am 13. Februar 2020 organisierte, und bei der Forschende wie der Virologe Christian Drosten erste Fragen zur Pandemie beantworteten. Das Spektrum an Themen, zu denen das SMC sorgfältig recherchiertes Material liefert, ist jedoch wesentlich breiter. Es reicht etwa von der Transplantation genetisch veränderter Schweineherzen über das Spannungsfeld von Windkraftausbau und Artenschutz bis hin zu Erkenntnissen zur Polarisierung in sozialen Medien.

Wesentlich ist bei allen Aktivitäten die redaktionelle Unabhängigkeit des SMC, auf die seine Förderer, Gesellschafter oder sonstige Dritte keinen Einfluss nehmen. Aktuell sind 1.600 Journalistinnen und Journalisten dort akkreditiert, virtuelle Press Briefings verzeichnen oft mehr als 100 teilnehmende Medienschaffende. Netzwerk Recherche, der Verband der Recherchejournalisten, verlieh dem Science Media Center 2020 gar seinen Leuchtturm-Sonderpreis für besondere publizistische Leistungen.  

Etablierte Science Media Center gibt es weltweit bislang lediglich in vier Ländern, dabei hat jedes SMC eine andere Struktur. Das deutsche SMC ist nicht nur durch seine beiden Gründungsorganisationen und die Stiftungsförderung einzigartig. Es betreibt zudem ein eigenes Entwicklungslabor, das SMC- Lab. Von den 27 Mitarbeitenden garantieren 12 Software-Spezialistinnen und -spezialisten mit innovativen Methoden und Anwendungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, dass das Science Media Center den Journalismus erweitert und voranbringt. Die neuen technischen Möglichkeiten helfen beispielsweise dabei, aus der überwältigenden Fülle neuer wissenschaftlicher Veröffentlichungen diejenigen herauszufinden, die in der Forschung Interesse wecken und öffentlich relevant sind. Oder sie ermöglichen es, wissenschaftliche Daten auszuwerten und damit gesellschaftliche Diskurse mit faktenbasierten Szenarien zu bereichern, wie aktuell mit dem vom Lab entwickelten „Energiewende-Explorer“.

Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen nannte kürzlich im SPIEGEL das deutsche Science Media Center als Beispiel für Gatekeeper-Instanzen, die es zu stärken gelte. Pörksen schrieb, „dass wir mit Krisen konfrontiert sind, die nichts so sehr brauchen wie kompetent einordnende Gatekeeper, wissenschaftliche und journalistische Instanzen, die mit der nötigen Expertise und Autorität sortieren, filtern und robustes Wissen von falschen Behauptungen trennen“. Das SMC hat diese Herausforderung angenommen. „Wir lieben Aufklärung“, begründet das Team sein Engagement. Und hat dazu auch eine Kampagne gestartet: „Together for Fact News“ regt Forschende und Medienschaffende an, mit ihrer Expertise öffentliche Diskurse zu bereichern und guten Journalismus über Wissenschaft zu stärken.

Literatur:

Buschow, C., Suhr, M. & Serger, H. (2022). Media Work as Field Advancement: The Case of Science Media Center Germany. Media and Communication, 10 (1), 99-109. https://doi.org/10.17645/mac.v10i1.4454

Hintergrund:

Gesellschafter der Science Media Center Germany gemeinnützigen GmbH (SMC) sind die Klaus Tschira Stiftung gGmbH (KTS) und die Wissenschaftspressekonferenz e.V. (WPK). Gegründet wurde das SMC im Jahr 2015 nach britischem Vorbild. Etablierte Science Media Center gibt es weltweit bislang in vier Ländern (Großbritannien, Australien, Neuseeland und Deutschland), dabei hat jedes SMC eine andere Struktur. Redaktionssitz des Science Media Center Germany ist Köln (www.sciencemediacenter.de). Das Science Media Center Germany (SMC) ist eine unabhängige und gemeinwohlorientierte, journalistisch unabhängig arbeitende Institution. Es unterstützt Medienschaffende kostenfrei in ihrer Berichterstattung bei Themen mit Wissenschaftsbezug. Die Redaktion nimmt auf den Radar, was wichtig, richtig und gesellschaftlich relevant ist. Das SMC Lab hilft der Redaktion, gesellschaftlich relevante Themen datengetrieben zu vertiefen und wissensbasiert zu beleuchten. Dabei entwickelt das SMC Lab Analyse-Werkzeuge für die Recherche über Wissenschaft und für die journalistische Community. Mit seiner Initiative „Together for Fact News“ regt das Science Media Center Forschende und Medienschaffende an, mit ihrer Expertise öffentliche Diskurse zu bereichern und guten Journalismus über Wissenschaft zu stärken www.togetherforfactnews.de

Über Klaus Tschira Stiftung gGmbH

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940-2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

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