Die Geschichte Augsburgs ist immer auch eine Geschichte von Zuwanderung. Schon seit ihrer Gründung vor mehr als 2000 Jahren durch die Römer zeigt sich die Stadt global verknüpft und bis heute als ein Ort, an dem Menschen kommen und gehen.

Interessierte können die reiche Migrationsgeschichte Augsburgs von der Bronzezeit bis zur Gegenwart ab sofort digital erleben. Möglich macht das „Amigra“, die neue App, die das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Augsburg Schwaben entwickelt hat. Dabei hat die Historikerin Dr. Julia Devlin als Projektleiterin dutzende Orte in ganz Augsburg aufgespürt, die spannende, bewegende und oftmals unbekannte Geschichten von Migration erzählen. Bei der heutigen (03.05.2022) Vorstellung der „Amigra“-App sagte Devlin: „Mit Hilfe der App können Userinnen und User die Stadt vor Ort oder von zuhause aus erkunden. Eingebettete Videoclips, Audio-Interviews, Fotos und textliche Informationen helfen bei der multimedialen Vermittlung. So können Nutzerinnen und Nutzer eindringlich nachvollziehen, wie Augsburg von Migration geprägt wurde und welche ganz besonderen Geschichten sich hinter Hausfassaden oder gar unter Straßenbelägen verbergen.“ Als Beispiel nannte Devlin unter anderem die Geschichte eines italienischen Wanderarbeiters aus dem Friaul. Er ritzte in einer Ziegelei in Göggingen seinen Namen in einen noch ungebrannten Ziegel. Der Ziegel wurde dann wenig später im Jahr 1870 im Artilleriedepot an der Gögginger Straße verbaut und ist dort bis heute an der Außenwand sichtbar.

Insgesamt stehen Anwenderinnen und Anwendern in der neuen Amigra-App mehr als 40 Augsburger Orte mit Informationen zur Migrationsgeschichte zur Verfügung.

Die Nutzung der App ist kostenlos; sie steht im App Store und bei Google Play gratis zum Download bereit.

Das Projekt „Amigra“ ist Teil von DIWA (Das inklusive Wir in Augsburg), das unter Federführung des städtischen Büros für gesellschaftliche Integration den gemeinschaftlichen Zusammenhalt in Augsburg fördert. Es wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU kofinanziert.

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