Der Entwurf zur Honorierung von sogenannten Ökosystemdienstleistungen des Waldes durch das Bundesumwelt- (BMUV) und Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) sendet fatale Signale für die nachhaltige Holzwirtschaft.

Mit dem jüngsten Entwurf des BMUV und des BMEL soll das Wahlversprechen der Förderung von Ökosystemdienstleistungen eingehalten werden. Eine Förderungsvoraussetzung soll dabei ein Verzicht auf die Bewirtschaftung von 5% der Waldfläche sein, verpflichtend bei Forstbetrieben, die mehr als 100ha groß sind, freiwillig bei kleineren.

Die Förderung von Ökosystemdienstleistungen kann Forstbetriebe mit großen Kalamitätsschäden dabei unterstützen, abseits des Holzmarktes Mittel zu generieren, um den klimagerechten Wiederaufbau ihrer Wälder mitzufinanzieren. Unbedingt daran gekoppelt sein muss nach Meinung der AG Rohholz aber die langfristige Bewirtschaftung der Wälder, um die Bereitstellung des klimafreundlichen und nachwachsenden Rohstoffes Holz zu gewährleisten.

Prämien für eine teilweise Nichtbewirtschaftung senden hingegen ein fatales Signal und stehen im Kontrast zu dem gleichzeitigen politischen Wunsch nach einer Stärkung der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen etwa im Holzbau.

Die Bundesregierung sieht mit dem Entwurf als offenbar gegeben an, dass eine geringere Bewirtschaftungsintensität der Biodiversität nutzt. Das ist aber keinesfalls unstrittig. Zusätzlich erhöhen Waldnutzungsverzichte in Deutschland durch die gesellschaftliche gleichbleibende Nachfrage nach Holzprodukten den Nutzungsdruck in anderen Ländern.

Hendrik Hecht, Geschäftsführer der SWISS KRONO TEX GmbH & Co. KG in Heiligengrabe und Vorstand der AGR, kommentiert: „Die Gesellschaft hat einen Bedarf nach Produkten auf Basis des nachwachsenden Rohstoffs Holz, sei es nun für Dachstühle, Möbelplatten oder Papier. Aus unserer Perspektive wird dieser Bedarf am besten durch eine nachhaltige regionale Waldbewirtschaftung gestillt. Wenn aber immer weniger Holz aus regionalen Quellen zur Verfügung steht, müssen wir uns auch fragen, woher die fehlenden Holzmengen demnächst stattdessen kommen sollen und was für Konsequenzen das wiederum für die Biodiversität hat.“

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Über Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR)

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine effiziente und nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die stoffliche Verwendung von Holz zu verbessern. In Kooperation mit der Forstwirtschaft engagiert sich die AGR für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen steht.

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