Die gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, kurz GGL, geht seit dem 01.01.2023 vehement gegen illegale Online Glücksspiele wie Casino und Sportwetten vor. Seit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) zum 01. Juli 2021 können sich Online Casinos oder Anbieter von Sportwetten im Internet um eine Glücksspiellizenz bewerben.

Ohne diese Lizenz sind sämtliche Angebote in Deutschland wie vor der Regulierung verboten. Geregelt ist das in § 4 Abs.4 GlüStV. Anbieter von Sportwetten oder Online Casinos müssen in solchen Fällen das verlorene Geld der Spieler zurückerstatten. (Wie und unter welchen Voraussetzungen Spieler ihr Geld vom Online Casino zurückerhalten zeigt myright unter Online Casino Geld zurück).

Hierzu gab es bereits richtungsweisende Urteile der Landgerichte (LG) und Oberlandesgerichte (OLG), bei denen Glücksspielanbieter zur Rückzahlung der Verluste verurteilt wurden. Unter den mittlerweile mehr als 70 gefällten Urteilen gelten folgende zwei Entscheidungen als richtungsweisend:

  • Beschl. v. 08.04.2022, Az.: 23 U 55/21: OLG Frankfurt bestätigt Urteil des LG Gießen, wonach das Online Casino der Entain Gruppe (bwin) zur Rückzahlung von 12.000 Euro an den klagenden Spieler verurteilt wurde
  • Urt. v. 30.7.2021, Az.: 5 U 5491/21: OLG München verurteilt Online Casino Oring Ltd. (Twin) zur Rückzahlung der Verluste in Höhe von 14.000 Euro

Seit dem wurden weitere Urteile zu Gunsten der Spieler getroffen. Damit haben sich die Erfolgsaussichten für Betroffene, ihr verlorenes Geld vom Online Casino zurückzuerhalten, deutlich verbessert.

Ohne Lizenz sind Online Casinos und Sportwetten auch nach dem 01.07.2021 in Deutschland verboten

Aktuell kommt eine regelrechte Klagewelle auf die Anbieter von Online Glücksspielen in Deutschland und Österreich zu. Sowohl im Bereich Online Casino mit Glücksspielen wie Poker, Blackjack oder Roulette als auch im Bereich Online Sportwetten wurden Urteile zu Gunsten der Spieler gefällt.

Wer also als Spieler Einsätze im Online Glücksspiel verloren hat, kann sein Geld vom Online Casino oder dem Online Wettbüro zurückfordern. Für den Anspruch auf Rückzahlung der Verluste gelten bei Online Casinos und Online Sportwetten unterschiedliche Voraussetzungen und Fristen, die es zu beachten gilt.

Online Casino Geld zurück – Voraussetzungen und Ausnahmen

Wer seinen Anspruch auf die Rückzahlung des verlorenen Geldes vom Online Casino durchsetzen möchte, muss folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Wohnsitz des Spielers in Deutschland vor dem 01. Juli 2021 außerhalb von Schleswig-Holstein.
  • Entstandene Verluste beim Online Casino bis zum 31.06.2021 waren außer in Schleswig-Holstein grundsätzlich illegal und können zurückgefordert werden
  • Verluste, die nach dem 31.06.2022 entstanden sind, können zurückgefordert werden, wenn das Online Casino keine gültige Lizenz für Deutschland hatte (trifft auf die meisten Anbieter zu). Eine Glücksspiellizenz auf Malta oder in Gibraltar haben die Gerichte als nicht ausreichend für Angebote in Deutschland zurückgewiesen.
  • Falls das Casino über eine Lizenz verfügt: Der Spieler stand zum Zeitpunkt des Spiels auf der Sperrliste OASIS und durfte seitens des Online Casinos trotzdem Einsätze tätigen.
  • Das Casino verfügt über eine Lizenz, das Online Casino hat den im Glücksspielstaatsvertrag festgeschriebenen maximalen Einsatz von 1.000 Euro pro Monat aber ignoriert.
  • Die Spieler dürfen nicht von der Illegalität des Angebots gewusst haben. Wer vor Gericht angibt von der Illegalität des Online Glücksspiels gewusst zu haben, hat keinerlei Anspruch auf Rückzahlung und macht sich selbst juristisch angreifbar.
  • Verjährungsfrist von 3 oder von 10 Jahren?: Grundsätzlich gilt eine Verjährung der Ansprüche nach 10 Jahren. Erlangen die Spieler jedoch die Kenntnis von der Illegalität des Online Casinos, gilt die 3-jährige Verjährungsfrist ab dem Zeitpunkt der Kenntnisnahme.

Online Sportwetten Geld zurück – Voraussetzungen und Bedingungen

Die Rechtslage für das Angebot von Online Sportwetten stellt sich etwas anders dar als für Online Casinos. Der Markt für Online Sportwetten wurde in Deutschland bereits zum Oktober 2020 reguliert.

Online Wettbüros konnten bereits ab diesem Zeitpunkt eine Lizenz für Online Sportwetten beantragen. Im Unterschied zu Online Casinos wurde seitens der Anbieter geradezu rege Gebrauch davon gemacht. Mehr als 30 Sportwettenanbieter haben seit dem eine Lizenz beantragt und auch erhalten.

Folgende Voraussetzungen gelten für den Anspruch auf Rückforderung der Verluste von Online Sportwettenanbietern:

  • Verluste wurden vor der Lizenzvergabe ab dem Oktober 2020 realisiert
  • Spieler wussten nicht von der Illegalität der Angebote.
  • Verluste nach dem Oktober 2020 bei Anbietern von Online Sportwetten ohne gültige Lizenz.
  • Spieler stand auf der Sperrliste OASIS und durfte seitens des Online Casinos trotzdem Einsätze tätigen.
  • Das Online Casino hat den im Glücksspielstaatsvertrag festgeschriebenen maximalen Einsatz von 1.000 Euro pro Monat ignoriert.
  • Auch für Online Sportwetten gelten die Verjährungsfristen von 10 Jahren (Spieler hatte keine Kenntnis von Illegalität) bzw. von 3 Jahren ab Kenntnisnahme der Illegalität.

Geld im Online Casino oder bei Sportwetten zurückfordern – so können Spieler vorgehen

Wer Geld im Online Casino oder bei Sportwetten verloren hat und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Klage erfüllt, dem stehen grundsätzlich drei Möglichkeiten für die Rückforderung der Verluste zur Verfügung:

  1. Bei Verlusten bis 5.000 Euro kann sich jeder Bürger in Deutschland vor dem Amtsgericht ohne Anwalt oder sonstigen Rechtsbeistand selbst vertreten. Davon ist jedoch dringend abzuraten. Mögliche Formfehler und fehlende juristische Kenntnisse schmälern die Erfolgsaussichten erheblich. Das Kostenrisiko bei Niederlage ist sehr hoch.
  2. Geld vom Online Casino mit Hilfe eines Rechtsanwalts zurückfordern und gegebenenfalls einklagen. Hier haben Betroffene deutlich bessere Erfolgsaussichten, müssen aber trotzdem Kosten des Rechtsanwalts im Voraus hinnehmen und ein weiteres Kostenrisiko bei Niederlage in Kauf nehmen.
  3. Anmeldung der Ansprüche über einen Rechtsdienstleister wie myRight mit Prozesskostenfinanzierung. Hierbei übernehmen erfahrene Anwälte die Durchsetzung der Ansprüche und für den Kläger ergibt sich keinerlei Kostenrisiko bei Niederlage. Es fällt lediglich eine Gebühr im Erfolgsfall an.

Empfehlungen aus vorangegangenen Erfahrungen bei der Durchsetzung der Ansprüche

Immer mehr betroffene Spieler erfahren von der Möglichkeit, das verlorene Geld vom Online Casino oder dem Anbieter von Online Sportwetten zurückfordern zu können. Entsprechend nehmen die Klagen gegen die illegalen Anbieter rapide zu.

Allerdings stellen diese Kläger nach wie vor die absolute Minderheit unter allen Spielern dar. Die meisten Betroffenen “wissen praktisch noch nichts von ihrem Glück”. Dabei gilt es, die Ansprüche so schnell wie möglich geltend zu machen.

Denn wie in den meisten Fällen -mit Ausnahme von Mord- gilt es die Verjährungsfrist zu berücksichtigen. Je nachdem, ob und wann der Spieler Kenntnis von der Illegalität der Angebote hatte, tritt eine Verjährung der Ansprüche nach 10 Jahren (ohne Kenntnis) oder nach 3 Jahren (ab dem Zeitpunkt der Kenntnisnahme) ein.

Wer also seine Ansprüche geltend machen und das verlorene Geld vom Online Casino zurückerhalten möchte, sollte nicht mehr lange warten. Andernfalls verjähren die Ansprüche und damit die Möglichkeit einer Klage.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Claim Enforcement GmbH
Behringstr. 28 a
22765 Hamburg
Telefon: +49 (421) 30727418
http://www.myright.de/

Ansprechpartner:
Jan Mayer
E-Mail: presse@myright.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel