Entführte Milliardärs-Enkelin Eliza Fletcher tot aufgefunden. Wie hoch ist das Risiko einer Entführung in Deutschland?

Eliza Fletcher war die Enkelin des erfolgreichen Werkzeugunternehmers und Philanthropen Joseph Orgil III. Sie war verheiratet, Mutter von zwei Kindern, Erzieherin und lebte ein unauffälliges Leben. Am 02.09.2022 wurde sie in Memphis/USA beim Joggen entführt. Sie trainierte für einen Marathon und war daher regelmäßig allein beim Laufen, auch an diesem Tag in den frühen Morgenstunden. Der vermutliche Täter, Cleotha Abston, 38 Jahre alt, überwältigte sie und zog sie in einen schwarzen SUV.

Der Vorfall hat ein klassisches Muster. Ein vorbestrafter Gewalttäter, der bereits ähnliche Straftaten begangen und viele Jahre im Gefängnis verbracht hat, überfällt ein lukratives und argloses Opfer, welches durch regelmäßige Gewohnheiten leicht auszuspähen war. Anscheinend war Eliza Fletcher dafür bekannt, dass sie immer wieder dieselbe Strecke lief.

Das Risiko in Deutschland ist zwar nicht extrem hoch, doch genauso allgegenwärtig wie in den USA. Immer wieder versuchen Kriminelle, Vermögende zu entführen, um von den Angehörigen Geld zu erpressen. Auch in Deutschland gibt es vergleichbare Fälle.

Der beste Schutz, um solche Straftaten zu verhindern, ist eine regelmäßige Voraufklärung durch Sicherheitsspezialisten. Dabei wird das Umfeld der zu schützenden Familie permanent bestreift, um Unregelmäßigkeiten und auffällige Personen oder Fahrzeuge sofort zu erkennen – und zwar ganz unauffällig und ohne die private Lebensführung zu beeinträchtigen. Durch solche Schutzmaßnahmen werden Übergriffe auf die Familie verhindert, noch bevor sie überhaupt stattfinden können.

Im Fall von Eliza Fletcher hatte sie der Täter anscheinend über einen längeren Zeitraum ausspioniert, um zu wissen, dass sie regelmäßig in den Morgenstunden auf dieser Strecke lief. Dazu musste er im Umfeld der Laufstrecke gestanden und sie z.B. aus einem Fahrzeug heraus beobachtet haben. Bei einer professionellen Voraufklärung wären Sicherheitsspezialisten ebenfalls zu dieser Zeit an der Laufstrecke unterwegs gewesen, hätten den Täter bzw. sein Fahrzeug frühzeitig registriert und Gegenmaßnahmen getroffen – lange bevor es überhaupt zu einem Überfall kommen kann.

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