• Im Europa-Verkehr konnte das Aufkommen gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich gesteigert werden. 12,59 Mio Passagiere bedeuten ein Wachstum von +29,9% gegenüber Oktober 2021. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 sind bereits vier von fünf Reisenden (81,1%) zurück.

• Die Interkont-Nachfrage wuchs zum Vorjahresmonat um +116,8% auf über 3,0 Mio Passagiere. Im Vergleich zum Oktober 2019 sind das 76,2% Passagiere.

• Die Nachfrage im innerdeutschen Luftverkehr stabilisiert sich auf einem geringen Niveau. 2,01 Mio innerdeutsche Passagiere (+30,3% ggü. 2021) bedeuten einen Zuwachs von 85.000 gegenüber dem Vormonat September, im Vergleich zum Vorkrisenniveau ist dies aber noch nicht einmal die Hälfte der Passagiere (47,9%).

Das Passagieraufkommen hat im Oktober 2022 mit Auslaufen des Sommerflugplans an Dynamik verloren. Die Betriebsabläufe an den Flughäfen waren stabil.

Im nationalen Luftverkehr sind die Strecken- und Frequenzangebote weiterhin stark ausgedünnt. Der Europaverkehr bleibt der stabile Wachstumsmotor. Vor allem die mediterranen Feriendestinationen erfreuten sich einer hohen Nachfrage. Corona hatte in Europa im Luftverkehr keinen Nachfrageeinfluss mehr. Ein anderes Bild zeigt sich bei wichtigen asiatischen Interkontmärkten. Das fehlende Nachfrageaufkommen ist im überwiegenden Fall auf das fehlende innerdeutsche Aufkommen, geringere Incoming-Nachfrage und einen schwachen Interkontmarkt zurückzuführen.  

Das Jahr im Blick – Erholung ja, aber unter dem europäischen Schnitt

Von Januar bis Oktober wurden an den deutschen Flughäfen mehr als 140,35 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt. Mit +127,2% verzeichnen die Flughäfen zum Vorjahr ein intensives Wachstum. Zum Vorkrisenniveau in 2019 fehlen aber noch -34,9%. Mit dieser Entwicklung liegt Deutschland am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte.

• 15,43 Mio Passagiere flogen innerdeutsch (+113,5% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Okt 2019 entspricht dies einem Verlust von -60,8%).

• 100,75 Mio Passagiere sind im Europa-Verkehr an den deutschen Flughäfen unterwegs (+116,7% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Okt 2019 sind es -27,6%).

• Die Interkont-Nachfrage (23,87 Mio Paxe) wächst mit +205,2% zum Vorjahr (gegenüber Jan-Okt 2019 sind es -35,4%).

Die dynamische Erholung der Nachfrage über das Sommerhalbjahr spiegelt den hohen Wunsch nach touristischen und privaten Reisen wider. Dieses Reisebedürfnis hat die Nachfrageentwicklung gefestigt.

Die Europaverkehre bilden den Wachstumsmotor. Die touristische und VFR-Nachfrage liegt auf einigen europäischen Destinationen bereits auf Vorkrisenniveau oder darüber. Der sukzessive Angebotsaufbau der interkontinentalen Linienverbindungen fördert die Aufkommensentwicklung, insbesondere auf dem Nordatlantikmarkt. Davon profitieren auch die wachsenden Umsteigerströme in den deutschen Hubs. Der noch immer zu großen Teilen nicht wieder aufgenommene Asienverkehr verhindert eine noch bessere Entwicklung in diesem Marktsegment. Der innerdeutsche Verkehr dagegen bleibt in seinem Erholungstrend weiter hinter diesen Entwicklungen zurück.

Cargo-Aufkommen – globale Lieferengpässe dämpfen die Nachfrage, dennoch liegt die Tonnage über dem Vorkrisenniveau

Die Luftfrachtnachfrage war auch im Oktober auf hohem Niveau und konnte zum Vormonat September um über 18.000 abgefertigten Tonnen zulegen. Mit 431.736 Tonnen wurden im Vergleich zum starken Vorjahr ca. -8,3% weniger Fracht umgeschlagen. Auf die Luftraumsperrungen haben sich die Logistikketten unterdessen eingestellt, aber die noch immer stark coronabedingt eingeschränkten wichtigen Frachtmärkte in China können auch die Luftfrachtlogistiker nicht kompensieren. Die schwierige wirtschaftliche Gesamtsituation mit den großen Unsicherheiten strapaziert die globalen Lieferketten.

Die Einladungen sinken im Oktober um -5,3% auf 2.198.352 t (gegenüber 2019 +5,6%). Auch die Ausladungen verringern sich um -11,6% auf 201.550 t (gegenüber 2019 -0,1%). In der kumulierten Betrachtung des Jahres 2022 entwickelte sich das Cargoaufkommen mit -4,9% auf 4.218.634 Tonnen – zum Vorkrisenniveau 2019 bedeuten dies aber +6,0% und zusätzliche knapp 240.000 t.

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