Marcel Mauss (1872 – 1950), der Neffe Émile Durkheims, gehört zu den wichtigsten Vertretern der französischen Soziologie und Ethnologie. Sein Einfluss reicht bis in die gegenwärtige Theoriebildung. Mauss‘ Bedeutung für die Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften schlägt sich in zahlreichen Editionen und Übersetzungen nieder, die seine Schriften zur Religionssoziologie, zu Ethnografie, zum Geld oder zu Nation und Internationalismus für ein deutschsprachiges Publikum zugänglich gemacht haben. Diese und auch jüngere innovative Untersuchungen lassen einen höchst eigenständig denkenden und transdisziplinären Mauss zum Vorschein kommen, der nicht nur zentrale Theoreme und Forschungen der Soziologie der Durkheim-Schule initiiert und weiterentwickelt hat, sondern der international sowohl für die damaligen als auch die aktuellen Sozial- und Kulturwissenschaften einen intellektuellen, universal-gelehrten und immer wieder neu zu bergenden Schatz zu bieten hat.

Stephan Moebius gibt einen systematischen Überblick über die Hauptwerke und -begriffe von Mauss, seine politischen Schriften und die ihn prägenden Einflüsse. Er zeigt, dass Lévi-Strauss, das Collège de Sociologie (Bataille, Leiris, Caillois), Bourdieu, Baudrillard und Derrida in zentralen Punkten auf die Arbeiten Mauss‘ zurückgreifen.

Die Reihe Klassiker der Wissenssoziologie wird herausgegeben von Prof. Bernt Schnettler (Universität Bayreuth) und stetig aktualisiert und weitergeführt. Die nächste Neuerscheinung beleuchtet den "Wegbereiter" der Wissenssoziologie Georg Simmel und erscheint im Dezember 2022.

Stephan Moebius
Marcel Mauss
Klassiker der Wissenssoziologie, Band 2

2022, 2., leicht überarbeitete Auflage, 176 S., Broschur, 185 x 120 mm, dt.

ISBN (Print) 978-3-7445-2070-6
ISBN (PDF) 978-3-7445-2071-3

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Stephan Moebius ist Professor für Soziologische Theorie und Ideengeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz. Zuvor war er an den Universitäten Bremen, Freiburg, Konstanz, Erfurt und Jena. Seit 2017 ist er Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2017 Staatspreis der Republik Österreich für exzellente forschungsbezogene Lehre. Schwerpunkte: Soziologiegeschichte, Soziologische Theorie, Kultursoziologie, Religionssoziologie, Intellektuellensoziologie.

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