Ab Freitag, den 4. November zeigt das Kunsthaus Dresden die 5 Meter lange und 2 Meter hohe Kunstinstallation „REFUGEES WILLCOME“ der bosnischen Künstlerin Šejla Kamerić an der Fluchttreppe des Landhauses im Rahmen des Kunstprojektes Nordost Südwest.

Die große LED-Leuchtschrift der Künstlerin wird aus aktuellem Anlass über die Kernzeit des Projektes Nordost Südwest hinaus vom 4. November und bis zum 12. März an der Fluchttreppe des Museumsgebäudes gezeigt werden. „Refugees Welcome“ so lautete 2015 der Slogan, mit dem auf vielen Demonstrationen, auf Aufklebern und Plakaten der Menschenfeindlichkeit rechtspopulistischer Bewegungen entgegengewirkt werden sollte, die geflüchteten Menschen in Worten und Taten entgegenschlug. Šejla Kamerićs Licht-Installation erweitert diesen Slogan: „Refugees Will Come“ – Flüchtlinge werden kommen.

Die erstmals 2020 in deutlich kleinerem Maßstab konzipierte Arbeit lenkt als künstlerischer Beitrag im Rahmen von Nordost Südwest den Blick auf die aktuellen Anlässe Flucht wie den Angriff auf die Ukraine wie auch auf die fortdauernden Fluchtbewegungen von Menschen sowohl vor als auch nach der Flüchtlingskrise. Rund 65 Millionen Menschen sind laut Angaben des Deutschen Roten Kreuzes weltweit aufgrund von Krieg, Vertreibung, Armut und Klimakatastrophen auf der Flucht.

Christiane Mennicke-Schwarz, Leiterin des Kunsthauses Dresden zu der Installation am Museum: „Es ist wichtig und wir sind dankbar, dass diese künstlerische Arbeit an einem so prominenten Ort in Dresden gezeigt werden kann. Die künstlerische Arbeit ‚REFUGEES WILLCOME‘ von Šejla Kamerić, deren Werk sich den Themen Krieg, Armut und Flucht, aber auch den Gründen dafür widmet, beinhaltet eine wichtige Aussage für Menschen heute, die dieses Schicksal erleben, aber auch für die Zukunft“.
Dr. Gisbert Porstmann, Direktor der Museen der Stadt Dresden: „Museen sind zentrale Orte der Gesellschaft, an denen permanent Zukunft verhandelt wird. Die minimale Variation von Šejla Kamerić am Slogan „Refugees wellcome“ verwandelt diesen in eine fundamentale Tatsache – die nicht von unserer Zustimmung oder Ablehnung abhängig ist.“

Die Lichtinstallation wird im Rahmen des Kunstprojektes Nordost Südwest gezeigt, ein vom Kunsthaus Dresden initiiertes internationales Ausstellungsprojekt in Kooperation mit weiteren Kulturpartner:innen aus Beirut im Libanon, Bihać in Bosnien und Warschau wie auch Dresdner Kultureinrichtungen. Nordost Südwest präsentierte seit dem 24. September Ausstellungen, Kunstprojekte, Performances und Konzerte in der robotron-Kantine sowie im öffentlichen Stadtraum von Dresden und wird noch bis zum 6. November gezeigt.

Neben der Lichtinstallation „REFUGEES WILLCOME“ wird ebenfalls die Präsentation der Kunstinstallation „The Indeterminate Space of a Constellation – L’Espace Indeterminé d’une Constellation (~Der unbestimmte Raum einer Konstellation), 2022“ der libanesischen Künstlerin Caroline Tabet zum historischen Maya-Codex und den Kriegszerstörungen des Februar 1945 in Dresden im Foyer der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) verlängert bis zum 29. November zu sehen sein.

24. September – 6. November 2022
NORDOST SÜDWEST
Ausstellungen, Kunst im öffentlichen Raum, Performances, Konzerte

Ein Projekt des Kunsthaus Dresden in kuratorischer Zusammenarbeit mit HELLERAU Europäisches Zentrum der Künste, dem KRAK Center for Contemporary Culture, Bihać, dem Performing Arts Institute, Warsaw, dem Beirut Art Center, Hammana Artist House, TAP -TEMPORARY. ART. PLATFORM, STATION, Beirut Art Residency, Beirut.

Die künstlerischen Projekte der freien Szene wurden entwickelt von der Galerie Ursula Walter, dem Kunsthaus Raskolnikow e. V., dem Zentralwerk e. V. und dem riesa efau. Kultur Forum Dresden in Zusammenarbeit mit der Schenkung Sammlung Hoffmann / Staatliche Kunstsammlungen Dresden.

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