Es ist schnell passiert: Der Strom fällt aus und plötzlich steht man im Dunkeln. Jetzt ist es wichtig, eine Taschenlampe zur Hand zu haben. Hilfreich ist es da, wenn man einige Taschenlampen im Haus verteilt hat und genau weiß, wo man sie findet. Wenn es um den Kauf einer neuen Taschenlampe geht, sollte man sich im Vorfeld über die eigenen Anforderungen bewusst werden, um sich nicht in der Angebotsvielfalt zu verlieren. Florian Hockel, TÜV SÜD Produktexperte, gibt einen Überblick über die Faktoren, die Verbraucher bei der Auswahl der richtigen Taschenlampe beachten sollten.

LEUCHTMITTEL

Klassische Glühlampen spielen im Bereich der Taschenlampen heutzutage kaum mehr eine Rolle. Sie wurden nahezu komplett von der LED-Technik verdrängt. LEDs können eine enorm hohe Helligkeit erzielen, ohne dabei viel Batterieleistung zu verbrauchen oder Energie durch Wärmebildung zu verschwenden. Dabei können sie ansprechend neutralweiß leuchten und sind nicht gelbstichig. Moderne LED-Taschenlampen haben zudem verschiedene Betriebsmodi für die ihnen abverlangte Leistung. Sie sind besonders hell, wenn es darauf ankommt, können aber sparsamer Licht abstrahlen, wenn die Batterie geschont werden soll.

HELLIGKEIT

Ob für Stromausfälle, Outdoor-Aktivitäten wie Camping oder Arbeiten an dunklen Orten – jede Anwendung erfordert eine etwas andere Art der Taschenlampe. Der Einsatzzweck ist maßgeblich für das Kriterium der Lichtleistung. Die Helligkeit wird in Lumen gemessen, wie Florian Hockel erklärt: „Typische Haushalts-Taschenlampen leuchten mit einer Lichtmenge von bis zu 100 Lumen. Für den Einsatz im Freien ist man in einem Bereich zwischen 100 und 500 Lumen gut beraten. Ab 1.000 Lumen ist eine Taschenlampe nur noch wenig effizient und verbraucht viel Energie, ohne dabei einen großen Mehrwert zu bieten.“

LEUCHTWEITE

Ein hohes Lumenniveau darf nicht automatisch mit einer langen Leuchtweite gleichgesetzt werden. Die Entfernung, die der Lichtstrahl zurücklegt, wird bei Taschenlampen vorwiegend in Metern angegeben. Eine Leuchtweite von 10 bis 25 Metern empfiehlt sich beim Spazierengehen mit einem Hund oder bei Stromausfällen. Eine Leuchtweite von 500 Metern oder mehr ist bei Outdoor-Aktivitäten wie Camping besonders effektiv.

GRÖSSE

Auch die Größe ist ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl der optimalen Taschenlampe, denn sie beeinflusst die Zweckmäßigkeit in bestimmten Situationen. Große Taschenlampen besitzen meist einen breiten Lichtstrahl, der eine gute Leuchtweite hat oder einen Raum sehr gut ausleuchten kann. Damit sind sie ideal für Notfallsituationen oder industrielle Arbeiten. Mittelgroße Taschenlampen liegen gut in der Hand. Sie eignen sich perfekt für den Außeneinsatz, da sie groß genug, aber dabei nicht zu sperrig oder schwer sind. Kleine Taschenlampen werden häufig zur Aufbewahrung in Werkzeugkästen oder im Auto verwendet. Sie eignen sich meist nur dazu, in kleinen dunklen Orten gezielt etwas zu suchen oder im Dunkeln zu lesen. Schlüsselanhänger-Taschenlampen begleiten den Träger durch ihre geringe Größe in jeder Situation. Sie werden typischerweise verwendet, um nachts Schlüssellöcher zu finden oder etwas in der Handtasche zu suchen.

GEHÄUSE

Je nach Anforderung sollten Verbraucher auch das Gehäusematerial der Taschenlampe in Betracht ziehen. Aluminiumgehäuse gelten als besonders langlebig. Bei einem Sturz verbeult die Taschenlampe eher, als dass sie zu Bruch geht. Da Aluminiumgehäuse allerdings bereits in der Herstellung teurer als die meisten Kunststoffgehäuse sind, müssen Käufer bei diesen Modellen meist etwas tiefer in die Tasche greifen. Außerdem haben Taschenlampen aus Aluminium ein beachtliches Gewicht und sind daher für den Outdoor-Einsatz eher unpraktisch. „Ein hochwertiges Kunststoffgehäuse kann hier die bessere Wahl sein“, rät der Experte. „Kunststoff ist leicht, hält den meisten Umweltbedingungen stand und ist das gebräuchlichste Material bei günstigen Taschenlampen. Allerdings ist die Bruchgefahr bei einem Sturz deutlich höher.“ Darüber hinaus gibt es Modelle, die mit einer dicken, widerstandsfähigen Gummibeschichtung zum Schutz des Aluminium- oder Kunststoffgehäuses überzogen sind.

Gerade im Outdoor-Einsatz muss eine Taschenlampe Wind und Wetter trotzen. Die Staub- und Wasserdichtheit wird entsprechend der Norm zu Umwelteinflüssen, in Form der IP-Schutzart angegeben:

  • IPX-4 gegen Regenwasser geschützt
  • IPX-6 gegen Strahlwasser geschützt
  • IPX-8 bis zu einer Tiefe von 2 Metern mindestens 30 Minuten lang wasserdicht

STROMVERSORGUNG

Vor dem Kauf einer Taschenlampe sollte geprüft werden, welche Art von Batterie oder Akku sie erfordert. Die meisten Taschenlampen verwenden herkömmliche Standardbatterien. Wird das Gerät nur selten genutzt, ist dies die beste Art der Stromversorgung. Um nicht auf einmal im Dunkeln zu stehen, sollten Nutzer allerdings bedenken, dass die Batterien sich je nach Stärke der Taschenlampe schnell entleeren können. Wird die Taschenlampe täglich, zum Beispiel beim Spazierengehen mit dem Hund, genutzt, sind wiederaufladbare Batterien ratsam. Diese können jahrelang verwendet werden und produzieren im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien weniger Sondermüll.

Wiederaufladbare Taschenlampen mit Akku stellen die nachhaltigste Alternative dar. Alles, was zum Aufladen benötigt wird, ist eine Steckdose. Doch gerade bei Stromausfällen oder beim Einsatz im Freien stellt dies ein Problem dar. Für diese Einsatzzwecke ist es meist sinnvoller, auf Standardbatterien zu setzen und einen Vorrat an Ersatzbatterien dabeizuhaben. Bei akkubetriebenen Taschenlampen geht der Trend dahin, auf die standardisierte USB-Buchse als Anschluss zu setzen. Ein USB-Ladegerät hat jeder Smartphone-Besitzer zu Hause und Hersteller verzichten daher oftmals auf dessen Mitlieferung.

SICHERHEIT

„Auf der Suche nach der besten Taschenlampe gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen. Mit den genannten Ratschlägen im Hinterkopf können Verbraucher aber das richtige Modell für jede Situation finden. Einen zusätzlichen Anhaltspunkt geben das blaue TÜV SÜD Oktagon und das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit. Produkte mit diesen Zeichen sind nach neuesten Sicherheitsstandards getestet“, so Florian Hockel.

Weitere Informationen gibt es unter https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/konsumgueter-und-handel/licht-und-lampen.

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de

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