Die belgische Gruppe BERLIN ist bekannt für außergewöhnliche Produktionen, die sich zwischen Dokumentarfilm, Theater und Fiktion bewegen. Eine folgenschwere Begegnung in der Stadt Berlin bildet den Ausgangspunkt ihrer jüngsten Arbeit ›The making of Berlin‹ (17. & 18.03.): Das zufällige Zusammentreffen mit einem älteren Herrn bewegte die Theatermacher, seinem Lebenstraum eine eigene Produktion zu widmen. Wider Erwarten finden sie sich jedoch bald in einem Geflecht aus Wahrheit, Traum und Lügen wieder.

›The making of Berlin‹ (Deutschlandpremiere, 17. & 18.03.) beginnt mit einer Zufallsbekanntschaft. Es ist der 07. Juni 2016. Nach einer Aufführung von BERLIN im Rahmen der Berliner Festspiele begegnen die Theatermacher im Foyer einem älteren Mann. Von seiner ungewöhnlichen Lebensgeschichte in den Bann gezogen, bleibt die Gruppe in Kontakt mit dem Theaterbesucher.

Bereits seit 2003 widmet sich BERLIN mit der Reihe ›Holocene‹ Geschichten innerhalb verschiedener Städte und Regionen – darunter Jerusalem (Israel), Iqaluit (Alaska), Bonanza (USA), Moskau (Russland) und Zvizdal (Ukraine). Und so entscheidet die Gruppe 2016, das letzte Städteporträt des ›Holocene‹-Zyklus ihrer neuen Zufallsbekanntschaft zu widmen: Einem eingefleischten Berliner und ehemaligem Orchestermanager an der Berliner Oper, der auf eine von Erfolgen gesäumte Biographie zurückblickt – wäre da nicht dieser eine unverwirklichte Traum, der ihn immer wieder in die Vergangenheit zieht.

BERLIN möchte ihm helfen, diesen Traum, in dem Wagners ›Götterdämmerung‹ eine zentrale Rolle einnimmt, endlich zu erfüllen. Doch allein kann das aufwändige Projekt nicht gelingen. So wirbt BERLIN um Unterstützung und findet sie. Das Orchester des Opernballetts Flandern und der belgische Radiosender Klara erklären sich bereit, mitzuwirken. Soweit zumindest der Plan. Denn plötzlich tauchen Ungereimtheiten in der Geschichte auf, das Bild bekommt Risse und die Arbeit von BERLIN nimmt eine ungeahnte Wendung. »Überwältigend von Anfang bis Ende«, resümierte die niederländische Tagezeitung De Standaard. ›The making of Berlin‹ ist eine weitere fesselnde Arbeit der Theatermacher: Basierend auf wahren Begebenheiten verbindet die multimediale Performance auf einzigartige Weise dokumentarisches Material, Filmszenen und Live-Musik.

Tickets für die beiden Vorstellungen von ›The making of Berlin‹ am Freitag, den 17. März (Deutschlandpremiere) und Samstag, den 18. März sind online über tickets.pact-zollverein.de erhältlich.

Über BERLIN
BERLIN wurde 2003 in Antwerpen (Belgien) von dem Schauspieler Yves Degryse (aktuell künstlerischer Leiter von BERLIN) zusammen mit dem Lichtdesigner und Filmemacher Bart Baele und der Schauspielerin Caroline Rochlitz gegründet. Ihr Ansatz ist von Anfang an genreübergreifend: Die Aufführungen von BERLIN sind im Dokumentarfilm verankert, werden aber sowohl von Theater- als auch von Filmliebhaber:innen begeistert aufgenommen und spielen mit der Verschränkung von Theater, Film, Fiktion und Fakten.

Seit 2003 porträtiert BERLIN mit der Reihe ›Holocene‹ Städte und Regionen – bisher Jerusalem (Israel), Iqaluit (Alaska), Bonanza (USA), Moskau (Russland) und Zvizdal (Ukraine). Bei PACT Zollverein zeigte BERLIN ›Bonanza‹ im Rahmen von IMPACT09. Auch mit ›Moscow‹, dessen Deutschlandpremiere im Juli 2010 bei PACT zu sehen war, tourte die Gruppe durch ganz Europa. Als weitere Stücke der ›Holocene‹-Serie feierten ›Jerusalem [Holocene #1.2]‹ und ›Zvizdal – [Chernobyl – So far so close]‹ 2013 und 2016 bei PACT ihre Deutschlandpremieren. Mit ›The making of Berlin‹ findet diese Serie – 2023 als Deutschlandpremiere bei PACT – ihren Abschluss mit einer in Berlin verorteten Erzählung.

Mit ›Tagfish‹, uraufgeführt bei Theater der Welt 2010 und bei PACT sowie auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen entstanden, begann BERLIN den Werkzyklus ›Horror Vacui‹ (dt. Angst vor der Leere). Im Rahmen der Serie realisierte BERLIN die Stücke ›Land’s End‹, ›Perhaps All The Dragons‹ sowie ›Remember The Dragons‹. Ihr 2019 bei PACT als Deutschlandpremiere gezeigtes Stück ›True Copy‹ bildet eine weitere Episode der ›Horror Vacui‹-Serie.

2015 erhielt BERLIN den Flämischen Kulturpreis für Darstellende Künste. Die Jury begründete: »Niemand versteht es so gut, das Publikum zu fesseln wie BERLIN. Ihr dokumentarischer Ansatz bringt eine einzigartige Form des Theaters hervor. Die Art und Weise, mit der BERLIN verschiedene Disziplinen zusammenbringt, ist ein Beispiel dafür, wie innovativ die flämischen Darstellenden Künste sein können.«

Fr. 17.03. | 20 Uhr
Sa. 18.03. | 20 Uhr
– Deutschlandpremiere –
Yves Degryse / BERLIN
›The making of Berlin‹
Film / Performance / Musik

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