Die MeLa zeichnet ein beeindruckendes Schaubild von der Leistungsstärke der Land- und Er-nährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern, sagt Christin Mondesi, Geschäftsführerin der MAZ Messe- und Ausstellungszentrum Mühlengeez GmbH. „Dabei wendet sich die Messe verstärkt zentralen gesellschaftlichen Fragen wie der Versorgungssicherheit, der Biodiversität im Pflanzenbau, dem Tierwohl oder erneuerbaren Energien zu“, so Mondesi. „Es ist auch Auf-gabe der MeLa, den Messegästen zu zeigen, dass die Agrarwirtschaft sich stetig weiterentwi-ckelt und erfolgreich wandelt, um den Herausforderungen der aktuellen Zeit gerecht zu wer-den.“

Bis Sonntag können sich Fachpublikum, Familien und Schulklassen auf dem Messegelände in Mühlengeez umschauen und sich beispielsweise über Tierzucht und -haltung informieren, Land-maschinen betrachten oder sich über die Bereiche Erneuerbare Energien, Jagd, Verbraucher und Ernährung schlau machen.

Auf der MeLa-Eröffnungsveranstaltung bezeichnete Landwirtschaftsminister Dr. Til Backhaus die Stimmung in der Landwirtschaft als angespannt: „Der andauernde Krieg in der Ukraine, die steigende Inflation, das stagnierende Wirtschaftswachstum und ständig neue Gesetzesinitiativen setzen die Branche massiv unter Druck“, beschrieb er die aktuelle Situation. „Das müssen wir ändern und dazu braucht es ein Umdenken in Politik und Gesellschaft.“ Die Landwirtschaft sei unser aller Lebensversicherung; ebenso wie das Fortbestehen unserer natürlichen Ressourcen, betonte Landwirt-schaftsminister Backhaus. Es gehe nicht um ein „Entweder-Oder“, sondern darum, landwirtschaftliche Produktion und Klima- und Umweltschutz zusammenzudenken. Das sei eine große Herausforderung. Statt mit der ideologisch motivierten Brechstange und schlecht gemachten Gesetzen einem Berufsstand die Existenzgrundlage zu entziehen, wie es derzeit in Berlin und Brüssel praktiziert werde, plädierte Minister Backhaus für Rechts- und Planungssicherheit, weniger Bürokratie und finanzielle Anreize, um Investitionen in den Klima- und Umweltschutz ausgleichen zu können und wirtschaftlich zu sein.

Die Besucher der Fachausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und ländliche Perspektiven erwartet auch in diesem Jahr wieder ein vielseitiges Messeprogramm. Besuchermagnete sind die Vorführungen der Tierzuchtverbände sowie deren Leistungswettbewerbe. Von Winzlingen wie der Honigbiene bis zum gewichtigen Uckermärker-Rind sind rund 1000 Zuchttiere aus 165 Rassen und Schlägen auf der MeLa zu sehen. Nach mehrjähriger durch die Afrikanische Schweinepest bedingter Pause ist erstmals auch wieder der Schweinezuchtverband mit Tieren auf der MeLa in Mühlengeez präsent. Mit insgesamt 40 Tieren stellen die Verbandsmitglieder das Rassespektrum in beeindruckender Weise dar.

Tier der MeLa 2023

Zum „Tier der MeLa 2023“ sind die Uckermärker-Rinder ausgewählt worden. Die Vertreter die-ser Rasse beeindrucken nicht nur durch ihre Muskeln und ihr gutmütiges Wesen, sondern feiern in diesem Jahr auch ihr 30-jähriges Rasse-Jubiläum. Insgesamt 18 Uckermärker-Zuchtbetriebe werden aus diesem Anlass auf der MeLa vom Zuchtbullen bis zum Kälbchen rund 60 Spitzentiere vorstellen. Bei verschiedenen Veranstaltungen können sich die Gäste vom Charme der ucker-märkischen Riesen, die bis zu 1300 Kilogramm auf die Waage bringen, einfangen lassen.

Reit- und Hundesportturnier PFERD + HUND

Erneut werden mit dem Turnier Pferd + Hund auch Reit- und Springturniere in das Veranstal-tungsprogramm am Messewochenende integriert. Insgesamt werden in 14 Prüfungen Spitzen-reiter* innen um Siege und Platzierungen kämpfen. Von der Klasse A* bis S*** können die Messegäste die vielfältigen Anforderungen an Pferd und Reiter hautnah erleben. Besonders beeindruckend wird das große Finale am Turnier-Sonntag sein, bei dem Reiterinnen und Rei-ter in einem 3-Sterne-S-Springen ihr Können auf allerhöchstem Niveau präsentieren.

Zusätzlich wird das Hunde-Agility-Turnier, organisiert vom Verein Mecklenburgs Agility Jumper e. V., zum 9. Mal stattfinden. Hier müssen die Teilnehmer mit ihren Hunden einen Parcours in der richtigen Reihenfolge möglichst schnell und fehlerfrei absolvieren.

Ausbildungsbetrieb des Jahres geehrt

Der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Detlef Kurreck, ehrte im Rah-men der Eröffnungsveranstaltung den Ausbildungsbetrieb des Jahres. Seit 2001 haben 26 junge Menschen in der Agrargenossenschaft Hellbach Neubukow e.G. (Landkreis Rostock) ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Rund ein Viertel davon ist über die Jahre dem Betrieb treu geblieben, noch nie gab es Bewerber-Mangel auf freie Ausbildungsstellen.

Die Agrargenossenschaft Hellbach ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie ein großer Betrieb sozi-ale Verantwortung übernimmt und entgegen aller klischeehaften Vorstellungen ein familiäres Arbeitsklima schafft und sich für die Zukunft der Region engagiert, würdigte Bauernpräsident Detlef Kurreck in der Laudatio das Engagement des Betriebes.