Jede neue Entwicklung in der Wasserstoff- und Brennstofftechnologie hat das Potenzial, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten und Klimaschutzziele erreichbar zu machen. Um den Umstieg auf eine klimafreundlichere Wirtschaft und Gesellschaft zu beschleunigen, braucht es Vorreiter. Drei solcher Pioniere wurden im Rahmen der hy-fcell auf dem Stuttgarter Messegelände mit dem hy-fcell Award ausgezeichnet. Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigten, welchen wichtigen Beitrag technische Innovationen in diesem Energiesektor leisten können, nicht nur für den Industrie- und Technologiestandort Baden-Württemberg, sondern weltweit. Den mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Preis vergibt das Land Baden-Württemberg, unterstützt wird er von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der Messe Stuttgart.

Der hy-fcell Award in der Kategorie „Forschung und Entwicklung“ ging an das Projekt „H2-Expansionsmaschine“ des Institut für Fahrzeugkonzepte am Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dessen WissenschaftlerInnen haben ein Expansionsmaschinen-Generator-System entwickelt, das ungenutzte Energie in Brennstoffzellenfahrzeugen mit Wasserstoff-Drucktanks in elektrische Energie umwandelt. Durch diese Form der Energierückgewinnung kann die Reichweite der Fahrzeuge um bis zu 5 Prozent gesteigert werden. Das Verfahren stellt eine vollkommen neue Möglichkeit der Effizienzsteigerung dar. Schätzungsweise 400.000 Brennstoffzellenfahrzeuge weltweit könnten im Jahr 2035 damit ausgerüstet sein. Weiteres Marktpotenzial bieten H2- sowie erdgasbasierte, mobile und stationäre Anwendungen mit Verbrennungsmotor.

In der Kategorie „Produkte und Märkte“ wurde die Robert Bosch GmbH für ihr „Bosch Plug-&-Play 100 kW SOFC-System“ ausgezeichnet. Das modular aufgebaute Brennstoffzellensystem ist bis in den Megawattbereich skalierbar und bietet mit seiner Festoxid-Brennstoffzellentechnologie (SOFC) zahlreiche Vorteile für eine dezentrale und hocheffiziente Energieversorgung. Bei einem elektrischen Wirkungsgrad von etwa 60 Prozent kann das System bei Nutzung der Wärme einen Gesamtwirkungsgrad von bis zu 90 Prozent erreichen. Das Multifuel-System kann mit Erdgas, Biomethan (nach DVGW G 260) und zukünftig auch mit 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden. Beim Betrieb mit reinem Wasserstoff erzeugt das System Strom und Wärme ohne jegliche CO2-Emissionen. Zudem stößt die Festoxid-Brennstoffzelle nahezu keine Stickoxide, Schwefeloxide und Feinstaub aus.

„H2-Tech aus Baden-Württemberg – ganz ohne Ewigkeitschemikalien“ heißt das Projekt der GewinnerInnen des Awards in der Kategorie Startup. Die NachwuchswissenschaftlerInnen der ionysis GmbH entwickeln Membran-Elektroden-Einheiten (MEAs), die Kernkomponenten von Wasserstoff-Brennstoffzellen und Elektrolyseuren mit dem Ziel, den Einsatz umweltschädlicher Fluorverbindungen – sogenannter PFAS oder Ewigkeitschemikalien – ohne Leistungs- oder Kosteneinbußen zu minimieren. Dabei ersetzen sie das derzeitige Standardmaterial PFSA/Nafion durch Kohlenwasserstoffe. Mittels innovativer Elektrochemie mit Fokus auf elektrochemische Wandler will ionysis eine nachhaltige Skalierung von grünen Wasserstofftechnologien ermöglichen. Das Startup wurde 2022 als Spin-off der Universität Freiburg und der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung gegründet und hat derzeit 15 MitarbeiterInnen.

"Mit der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie im Juli 2023 wollen wir den Markthochlauf beschleunigen. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Sicherstellung einer ausreichenden Verfügbarkeit von Wasserstoff und seinen Derivaten sowie dem Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur." betonte Dr. Franziska Brantner in ihrer Keynote. „Der Einsatz des Energieträgers Wasserstoff wie auch die Brennstoffzellen- und die Elektrolysetechnologien werden weltweit mit immer größerem Engagement verfolgt. Auch wir in Baden-Württemberg bauen auf diese innovativen Technologien und unterstützen ihr Vorankommen seit Jahren intensiv. Denn eines ist klar: Für eine klimaneutrale Zukunft werden Technologien rund um Wasserstoff vor allem in den Bereichen Mobilität und Industrie eine maßgebliche Rolle spielen – und damit auch für Baden-Württemberg als führendem Industrieland unverzichtbar sein“, sagte Dr. Michael Münter in seiner Ansprache zur Award Verleihung. „Das Umweltministerium unterstützt den hy-fcell-Award, der Anerkennung für die wegweisende Arbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist und zu weiteren Innovationen animieren soll. Denn nur durch eine konsequente Weiterentwicklung können diese Technologien zu einem Erfolgsfaktor für die Wirtschaft, vor allem aber auch für den Klimaschutz werden.“

Über die hy-fcell

Im Jahr 2001 gegründet zählt die hy-fcell zu den ältesten und wichtigsten internationalen Fachveranstaltungen der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche. Sie bietet einen umfassenden Überblick über relevante internationale Märkte und technologische Fortschritte. BesucherInnen knüpfen hier Kontakte und treffen EntscheiderInnen. Das interaktive Format bietet eine ideale Plattform für ExpertInnen und Newcomer, um nachhaltige Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Die hy-fcell findet jährlich statt und besteht aus einer internationalen Fachmesse, hochkarätigen Konferenz, interaktiven Workshops sowie der Networking Night.

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