Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen auf der diesjährigen IFA – sowohl in allen Messehallen als auch bei den Podiumsdiskussionen des IFA Leaders Summit am Samstag.

Egal ob es Geräte sind, die Energie und Wasser effizient nutzen und Mikroplastik reduzieren, Herstellungsprozesse, die nachhaltige Rohstoffe nutzen oder Lösungen, die Verbraucher:innen helfen, ihre eigene erneuerbare Energie zu erzeugen – Nachhaltigkeit ist über alle Messehallten hinweg das große Thema der diesjährigen IFA.

Das erste Sustainability Village der IFA in Halle 2.2 bringt viele Nachhaltigkeitslösungen an einem Ort zusammen. Das House of Sustainability zeigt den Verbraucher:innen etwa, dass es mit den heute schon verfügbaren Technologien möglich ist, klimaneutral zu sein. Die Besucher:innen können Probefahrten mit dem neuesten Elektroauto von Tesla buchen und praktische Elektro- und Motorroller ausprobieren. Den ganzen Tag über diskutieren Expert:innen auf Podiumsdiskussionen über Fragen der Nachhaltigkeit: Wie können zum Beispiel in Zukunft nachhaltige Technologien in Häuser integriert werden? Und: Wie kann Unterhaltungselektronik wiederverwendet und recycelt werden?

Nachhaltigkeit war auch ein großes Thema am zweiten und letzten Tag des IFA Leaders Summit. Dabei fanden unter anderem Panels zu Themen wie Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft statt. Christine Betz, Chief Sustainability Officer bei BSH Home Appliances, erörterte, wie Verbraucher:innen dazu angeregt werden können, einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten: „Wir müssen den Kreislauf schließen, denn Material ist knapp und wir sollten aufhören, Altgeräte als Abfall anzusehen."

Christine Wörlen von Arepo Consult sagte, dass klare Kommunikation der Schlüssel sei. Den meisten Verbraucher:innen falle es schwer, den tatsächlichen Nutzen zu verstehen. Ein energieeffizientes Gerät koste zwar mehr in der Anschaffung, spare aber über Jahre hinweg deutlich mehr Geld. Die nachhaltige Nutzung der Geräte müsse intuitiv sein, da nur wenige Menschen die Bedienungsanleitungen komplett lesen, um alle Funktionen zu verstehen.

Der CEO der Signify GmbH, Rada Rodriguez, betonte das Innovationstempo im Nachhaltigkeitsbereich und warnte vor einer Überregulierung, da diese „der Tot der Innovationen" sein könne.

Martin Schulte, Nachhaltigkeits- und Lieferkettenexperte bei Oliver Wyman, unterstrich die Komplexität zirkulärer Wertschöpfungsketten und wie sie wirtschaftlich tragfähig gemacht werden können – nicht zuletzt unter Berücksichtigung der Kosten, die entstehen, wenn ein defektes Produkt zurückgenommen, geöffnet, repariert oder falls dies scheitert, recycelt wird.

Der Öko-Ingenieur Franz Streibl appellierte an die Designer:innen, bei der Entwicklung von Geräten die Möglichkeit, sie zu reparieren zu berücksichtigen. Indem die Geräte modular gestaltet werden, können Nutzer:innen sie selbst reparieren und die wichtigsten Komponenten aktualisieren. So ließen sich auch die neuesten technologischen Fortschritte nutzen.

Christoph Wendker, Vice President of Sustainability bei Miele, sprach sich ebenfalls für ein modulares Design aus, dass die Reparaturmöglichkeiten für die Geräte erhöht, wies aber auf die höheren Kosten hin, die durch die Austauschbarkeit von Teilen entstehen. Die Kreislaufwirtschaft könne nur dann funktionieren, wenn das Geschäftsmodell für die Kund:innen akzeptabel sei.

Elin Bergman, Mitbegründerin von Nordic Circular Hotspot, sagte, dass die Wirtschaftlichkeit von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten so verändert werden müsse, dass die Reparatur „einfacher und billiger als der Neukauf" sei.

Der IFA Leader Summit befasste sich auch mit Themen wie der Interoperabilität und Sicherheit des Internet of Things und wie sowohl Roboter als auch Automatisierungsprozesse die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, revolutionieren werden.

Die Influencerin und Investorin Diana zur Löwen hielt eine Keynote darüber, wie Marken am besten mit der Generation Z in Kontakt treten können – sei es durch die effiziente Nutzung sozialer Plattformen wie TikTok oder durch die Zusammenarbeit mit Influencer:innen und Designer:innen.

Ab Sonntag geht es auf der IFA-Haupttribüne um ein weiteres wichtiges Branchenthema: Diversity, Equality und Inclusion. Wobei insbesondere die Rolle der Frauen in der Tech-Branche in den Blick genommen wird. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen werden Expert:innen neben dem Einfluss von Diversity auf die künstliche Intelligenz auch über Vorurteile im digitalen Zeitalter diskutieren und die Frage erörtern, wie weibliche Führungskräfte unterstützt werden können.

Die IFA 2023 findet vom 1. bis 5. September auf dem Messegelände Berlin statt. Tickets sind online im Ticketshop unter www.ifa-berlin.de erhältlich.

Die IFA wird organsiert von der IFA Management GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH (Inhaberin der IFA-Markenrechte) und der Clarion Events Ltd.

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