Unter dem Motto: „Kennen Sie Ihre Leberwerte?“ stellen die Ausrichter des 24. Deutschen Lebertages – Gastro-Liga e. V., Deutsche Leberhilfe e. V. und Deutsche Leberstiftung – am 20. November 2023 die Lebergesundheit und die Bedeutung der Leberwerte im Blut in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages geben sie an drei Tagen die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren: Leber-Experten beantworten bei kostenfreien Telefonaktionen individuelle Fragen zu Leber und Lebererkrankungen – am Donnerstag, 16. November ist Professor Dr. Dr. med. Andreas Teufel einer von zwei Experten. Er leitet in der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) die Sektion Hepatologie.

Die Leber ist das vielseitigste und größte innere Organ im menschlichen Körper. In jeder Minute werden etwa anderthalb Liter Blut durch die Leber gepumpt, das ergibt fast 2.000 Liter Blut an einem Tag. Dadurch erfüllt sie lebenswichtige Aufgaben wie den Abbau von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Die Leber produziert lebenswichtige Proteine und reguliert den Fettstoffwechsel. Außerdem spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung, indem sie Gerinnungsfaktoren produziert. Die Leber hat auch eine Speicherfunktion für wichtige Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Vitamine und versorgt den Körper damit, wenn diese nicht aus der Nahrung kommen. Eine gesunde Leber ist daher von großer Bedeutung für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Eine Belastung für die Leber und häufig die Ursache für dauerhafte Schäden sind unter anderem: ungesunde Ernährung – oft in Verbindung mit Bewegungsmangel und Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes mellitus, Medikamente, Umwelteinflüsse und Virusinfektionen.

Lebererkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet – Millionen von Bundesbürgern sind leberkrank, ohne es zu wissen. Unabhängig von der Erkrankungsursache kann eine langjährige Entzündung die Leber vernarben und zu einer Zirrhose führen. Wenn die Zirrhose weiter voranschreitet, sind gefährliche Komplikationen bis hin zum Leberzellkrebs (HCC) möglich. Einige Lebererkrankungen wie die chronische Hepatitis B oder entzündliche Fettlebererkrankungen können auch ohne Zirrhose zu Leberzellkrebs führen.

Komplikationen lassen sich jedoch oft vermeiden, wenn die Lebererkrankung frühzeitig entdeckt und individuell therapiert wird. Doch Erkrankungen des lebenswichtigen Organs werden häufig erst spät erkannt, weil sie in vielen Fällen lange keine Beschwerden verursachen oder nur zu unspezifischen Symptomen wie z. B. Müdigkeit führen. Erste Anzeichen einer Lebererkrankung können aber erhöhte Leberwerte sein, die sich im Rahmen einer Blutuntersuchung feststellen lassen. Daher empfehlen die Ausrichter des Deutschen Lebertages, die Leberwerte im Blut (GPT, GOT und gGT) bestimmen zu lassen.

Ein besonderes Gesundheitsproblem betrifft vor allem die westlichen Industrieländer – und dieses wird auch in Deutschland stetig größer: Immer mehr Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche entwickeln eine Steatotische Lebererkrankung (Steatotic liver disease, SLD). Heutzutage ist die SLD die häufigste Lebererkrankung in Deutschland. Ein Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen übergewichtig sind. Zusätzlich zur Gewichtszunahme können auch Insulinresistenz, ungesunde Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität eine Rolle spielen. Diese Form der Erkrankung wird nun als MASLD (Metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease, Stoffwechselstörung-assoziierte steatotische Lebererkrankung) bezeichnet.

Der Verzehr von Fertiggerichten, Fast Food und zuckerhaltigen Limonaden führt in vielen Fällen zu Adipositas (starkem Übergewicht) und ist unter anderem der Auslöser chronischer Erkrankungen, zu denen auch die Fettleber zählt. Chronische Lebererkrankungen gehören in den USA zu den zehn häufigsten Todesursachen. Auch in Deutschland sprechen Experten bereits von einem „Ernährungsdesaster“, das zur Folge hat, dass es auch hierzulande immer mehr Menschen mit krankhaftem Übergewicht und assoziierten Folgeerkrankungen gibt.

Um Menschen zu ermutigen, mehr über ihre eigene Lebergesundheit zu erfahren und Fragen zur Leber und zu Lebererkrankungen zu stellen, veranstalten Gastro-Liga e. V., Deutsche Leberhilfe e. V. und Deutsche Leberstiftung im Rahmen des Deutschen Lebertages drei Telefonaktionen.

Telefonaktionstage

An den Telefonaktionstagen im Rahmen des 24. Deutschen Lebertages stehen die Leber-Spezialisten am 16., 17. und 20. November 2023 jeweils von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr zur Verfügung.

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 666 39 22 beantworten sie jedem Interessierten und Betroffenen alle Fragen rund um die Themen Leber, Lebergesundheit und Lebererkrankungen.

Diese Leber-Experten stehen als Ansprechpartner an folgenden Tagen von 14:00 bis 16:00 Uhr bereit:

Donnerstag, 16. November 2023

Prof. Dr. Tony Bruns,
Universitätsklinikum Aachen

Prof. Dr. Dr. Andreas Teufel,
Universitätsmedizin Mannheim

Freitag, 17. November 2023

PD Dr. Michael Schultheiß,
Universitätsklinikum Freiburg

Montag, 20. November 2023

PD Dr. Anton Gillessen,
Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup

Prof. Dr. Christoph Roderburg,
Universitätsklinikum Düsseldorf

Die Ausrichter des Deutschen Lebertages bieten unter www.lebertag.org zahlreiche Informationen sowie den kostenlosen Download einer Broschüre mit Informationen zu Funktionen und Erkrankungen der Leber sowie zu aktuellen Therapiemöglichkeiten.

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