Südwesttextil positioniert sich als Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie pro-europäisch. Die Kampagne „Textil so vielfältig wie ihr, so vielfältig wie Europa“ stellt die Themen der Branche ebenso wie ihre demokratische Haltung vor.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner fasst die Kampagne zusammen: „Südwesttextil bekennt sich mit klarer Stimme zu Europa. Für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gilt es die Chancen, die Europa bietet, zu erkennen und mit einer Stimme Anfang Juni zu stärken.“
Für die baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie formuliert der Ver-band zehn wesentliche Punkte für die textile Zukunft in Europa:

1 – Willkommenskultur
Die baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie befürwortet eine Einwanderungspolitik, die qualifizierten Fachkräften aus dem europäischen und welt-weiten Ausland offensteht. Als Branche setzten wir uns dafür ein, dass die Anerkennungsverfahren für die berufliche Qualifizierung weiter vereinfacht werden, damit Deutschland auch seinerseits attraktiv für einwanderungswillige Fachkräfte ist. Vielfalt in den Belegschaften bereichert unsere Betriebe – wir fördern und unterstützen auch aktiv die gesellschaftliche Integration von Mitarbeitenden.

2 – Zentrale Einwanderungsbehörde
Im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes benötigen wir die Einrichtung einer zentralen Einwanderungsbehörde und die Schaffung einer digitalen Plattform, auf der alle relevanten Prozesse für die Beteiligten zugänglich und leicht abrufbar sind. Die Komplexität von Prozessen muss für Unternehmen reduziert und die Digitalisierung vorangetrieben werden.

3 – Energie
Textil kann viel, aber nur mit planbarer bezahlbarer Energie, die im europäischen bzw. weltweiten Kontext wettbewerbsfähig ist. Planungssicherheit und konkurrenzfähige Preise sind die Basis, damit Produktion während der Energiewende in Europa er-halten bleibt und auch in Zukunft systemrelevante Produkte z.B. im Bereich der technischen Textilien hergestellt werden können.

4 – Faire Wettbewerbsbedingungen
Unsere Industrie ist dank ihrer innovativen Produkte in der globalisierten Welt konkurrenzfähig. Innerhalb von Europa brauchen wir aber einheitliche und faire Wettbewerbsbedingungen, die für alle gelten, sei es im Bereich Steuern, Umweltschutz, Zollpolitik, Produktsicherheit, etc. Anstatt einzelstaatlicher Initiativen ist es entscheidend, gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im internationalen Ver-gleich zu stärken – denn zusammen sind wir stark.

5 – Berichtspflichten harmonisieren
Bürokratieentlastung ist auch auf europäischer Ebene dringend erforderlich. Diverse Berichtspflichten, die z.B. für das europäische Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die Nachhaltigkeitsberichterstattungsrichtlinie oder die Taxonomie-Verordnung etc. erforderlich sind, sollten harmonisiert werden. Aktuell führen separate Berichtsanforderungen zu unnötigem Aufwand und ineffizienten Abläufen. Eine ressortübergreifende Lösung wird benötigt, um diesen bürokratischen Aufwand deutlich zu reduzieren.

6 – Zeitgemäße Arbeit
Flexibilität und Eigenverantwortung bilden die Grundlage für die Arbeitsplätze der Zukunft. Zur Förderung einer flexiblen Arbeitsgestaltung, die den Bedürfnissen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern entspricht, brauchen wir die Umsetzung der europäischen Arbeitszeitrichtlinie in Deutschland. Dies beinhaltet die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit sowie eine Flexibilisierung der Ruhezeit.

7 – Transformation mit Augenmaß
Die Textil- und Bekleidungsindustrie steht für innovative Entwicklungen unter Einbeziehung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards. Regulierungen in diesem Be-reich sollten jedoch mit Augenmaß und Übergangsfristen erfolgen, so dass Transformation mit Wirtschaftlichkeit und Wachstum – auch für den Mittelstand – zu verbinden ist und Arbeitsplätze erhalten bleiben.

8 – Digitalisierung
Weltweit werden Digitalisierung und Künstliche Intelligenz zu großen Veränderungen führen, bspw. in Geschäftsmodellen, der Arbeitswelt und in Prozessfortschritten. Europa muss hier einen Rahmen für Innovationen bieten und die Regulatorik auf ein Mindestmaß begrenzen, sodass europäische Unternehmen gegenüber dem globalen Ausland konkurrenzfähig bleiben.

9 – Innovativ für die Zukunft
Forschung und Entwicklung sind wesentliche Stärken der Textil- und Bekleidungsindustrie in Europa. Textile Forschungszentren spielen als Innovationstreiber eine Schlüsselrolle. Ihre Arbeit im Bereich zukunftsweisender Technologien sollte durch europäische Zusammenarbeit weiter gestärkt und ein leichterer Zugang zu europäi-schen Fördermitteln gewährleistet werden.

10 – Zusammenhalt
Die Europäische Union ist eine Stärke und eine Chance, die es zu nutzen und gemein-sam weiterzuentwickeln gilt. Wir müssen das Bewusstsein dafür schaffen und den Zusammenhalt nach innen und außen stärken. Wir stehen in der aktuellen schwierigen weltpolitischen Lage bewusst dafür, unser europäisches Wertesystem zu verteidigen.

Über den Südwesttextil e.V.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist Deutschlands zweitgrößte Konsumgüterindustrie und bei technischen Textilien Weltmarktführer.

Südwesttextil vertritt die Interessen der Branche in Baden-Württemberg. Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband ist eine Gemeinschaft von rund 220 Unternehmen mit 7 Mrd. Euro Umsatz und 24.000 Beschäftigten.

Viele sind wichtige Zulieferer für die Autoindustrie, Luft- und Raumfahrt und Medizin oder machen mit attraktiver Mode und hochwertigen Heimtextilien den Alltag schöner und komfortabler.

Südwesttextil ist Berater für seine Mitglieder, Netzwerker in Politik und Wirtschaft, Sozialpartner in der Tarifpolitik, Förderer der Textilforschung und des Engagements für soziale und ökologische Standards.

Textil aus Baden-Württemberg ist der Stoff, aus dem die Zukunft ist.

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