Wenn man mit dem Motorrad in unbekannte Gegenden vordringt, lernt man die Vorzüge moderner Technik schnell zu schätzen. War man früher nicht ortskundig, musste man anhalten, die Karte aus dem Tankrucksack holen, oder den im Sichtfenster sichtbaren Teil immer wieder „aktualisieren“, war zudem unter Umständen auf eine Lichtquelle angewiesen. Heute übernimmt die Technik das Navigieren für viele Fahrerinnen und Fahrer.

Die komfortablen digitalen Helfer sollten aber nicht dazu verleiten, sich buchstäblich blindlings auf deren Informationen zu verlassen. Es ist auch mit Navigationsgerät vorteilhaft, wenn man sich im Vorfeld grob orientiert, einige Eckpunkte merkt oder, überspitzt formuliert, wenigstens weiß, in welche Himmelsrichtung es gehen soll. Es sind schon einige Ausfahrten wegen fehlerhafter Eingabe des Zielortes umfangreicher ausgefallen als ursprünglich geplant.

Außerdem verführen die Geräte dazu, den Bildschirm anzustarren und ziehen somit Konzentration auf sich, die dem Straßenverkehr gebührt. Vor allem dann, wenn das Display durch Sonneneinstrahlung nicht gut erkannt werden kann, oder weil es zum Teil vom Tankrucksack verdeckt wird. "Sobald die Aufmerksamkeit für die Navigation während der Fahrt zu viel Zeit in Anspruch nimmt, ist es sicherer anzuhalten und den weiteren Routenverlauf in Ruhe anzusehen", so André Vallese vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz).

Wer die Vorzüge der Technik mit möglichst wenig Ablenkung kombinieren möchte, lässt sich die Fahrtrichtung ansagen, hat dafür ein Bluetooth-Headset im Einsatz. Das ist eben auch für genau jene Fälle empfehlenswert, wenn das Display nicht gegen die Sonneneinstrahlung ankommt oder teilweise vom Tankrucksack verdeckt wird. "Statt sich auf das Display zu konzentrieren, erhält man die Anweisungen akustisch, kann sich weiterhin auf die Fahrt konzentrieren, genießen und sicher unterwegs sein" rundet Vallese das Thema ab.

Weitere Infos liefert das Institut für Zweiradsicherheit: www.ifz.de

 

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