In der gefeierten Inszenierung von Philipp Stölzl ist Charles Gounods Oper „Faust“ nach vierjähriger Pause wieder auf der Bühne des Aalto-Theaters zu erleben: Am Freitag, 3. April 2020, um 19:30 Uhr findet die Wiederaufnahme statt, weitere Vorstellungen folgen am 2. Mai und 19. Juni. „Es ist eine extrem emotional erzählte Oper. Es geht um Konflikte, die heute noch unmittelbar greifen“, findet Stölzl, der als Filmregisseur („Der Medicus“, „Goethe“, „Ich war noch niemals in New York“) ebenso gefragt ist wie für seine Arbeiten auf bedeutenden Opernbühnen („Rigoletto“ bei den Bregenzer Festspielen, „Andrea Chénier“ an der Bayerischen Staatsoper). Darüber hinaus drehte er auch Videoclips, unter anderem für Madonna und Mick Jagger. Hierzulande wurde Gounods Oper von 1859 meist unter dem Titel „Margarethe“ gespielt. Der Titel „Faust“ blieb ausschließlich Goethes bedeutendster Tragödie vorbehalten. Die resignierte Verzweiflung des alternden Wissenschaftlers Heinrich Faust führt in beiden Werken zum Pakt mit dem Teufel, der ihm das unschuldige Gretchen zuführt. Die naive Margarethe wird in den Tod der Mutter, des Bruders und ihres unehelichen Kindes verstrickt und so von Faust und Mephisto zu Grunde gerichtet. Die Erlösung findet nicht durch Flucht aus dem Kerker, sondern in höherer Instanz statt.

Die Titelpartie übernimmt der Tenor Raimonds Bramanis, Solist an der Lettischen Nationaloper. Jessica Muirhead ist wie bereits in der Premierensaison als Marguerite zu erleben, Almas Svilpa singt den Méphistophélès. In der Rolle des Valentin stellt sich der aus den vereinigten Staaten stammende Bariton Tobias Greenhalgh als neues Ensemblemitglied des Aalto-Theaters vor. Komplettiert wird das Gesangsensemble von Karin Strobos als Siébel und Bettina Ranch als Marthe. Am Pult der Essener Philharmoniker steht Sébastien Rouland, der nicht nur „Faust“-Premiere, sondern auch Massenets „Werther“ und Bizets „Carmen“ in Essen dirigiert hat.

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