Während im Allwetterzoo Münster die Folgen von Covid-19 vorerst aufgefangen werden können, sieht es in Kambodscha schon ganz anders aus. Im ACCB, dem Artenschutzzentrum des Allwetterzoos, stehen die Verantwortlichen gleich vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen, die es zu meistern gilt. So wurde wie in der Domstadt auch und zum Schutz der Tiere die Einrichtung für den Publikumsverkehr bis auf weiteres geschlossen. „Das können wir aber verkraften, sind zurzeit eh so gut wie keine Touristen im Land“, so Dr. Philipp Wagner, Kurator im Allwetterzoo und verantwortlich für den Münsteraner Artenschutz-Außenposten.

Das Personal, das sich eigentlich um die Touristen kümmert, wird nun in das Tagesgeschäft eingebunden. Menschen, die in der Verwaltung des ACCB aktiv sind, machen das aus dem Homeoffice heraus. „Wir haben die Reisetätigkeiten auf ein Minimum reduziert – mit der Folge, dass eine neue Kuratorin aus den Niederlanden ihren Dienstantritt auf unbestimmte Zeit verschieben muss.“ Sie hätte sonst bei betreten von kambodschanischen Boden sofort in staatliche Quarantäne gemusst. „Wir versorgen sie aber bereits mit Arbeit.“

Auch in Kambodscha ist die Versorgung mit wichtigen Alltagsgegenständen und Nahrung kompliziert. Das hat zur Folge, dass Schutzmasken nur noch bei wirklich erforderlichem Bedarf getragen werden. Der Kontakt zu Languren und Gibbons ist auf ein kleines Kernteam reduziert worden „und die Vorräte für haltbare Tiernahrung werden auf zwei bis drei Monate Vorhalt aufgestockt.“

Aktuell vor Ort sind neben dem regulären Team des ACCB auch noch Praktikanten. „Unser deutscher Kollege versucht gerade seine Krankenversicherung zu verlängern, dann würde er bleiben. Sein englischer Mitstreiter muss eigentlich Mitte April seinen neuen Job antreten und vorher noch umziehen. Es ist aber derzeit nicht klar, ob er überhaupt das Land verlassen könnte“, erklärt Wagner die Problematik in dem asiatischen Land.

Ebenfalls zum Team gehören zwei Italienerinnen. Eine davon frisch aus Italien eingereist. „Es kann sein, dass unsere europäischen Mitarbeitenden deswegen von der Regierung durchgetestet werden“, sagt Dr. Philipp Wagner der befürchtet, dass ein Fokus in Kambodscha auf dort lebende Europäer gelegt werden könnte. „Es kann also zu stärkeren Restriktionen kommen, falls die Regierung durchgreifen muss.“ Allerdings nehmen wir unsere Mitarbeiterfürsorge dort ernst und zahlen die Gehälter weiter normal aus.

Auch für den Worst-Case gibt es schon erste Gedankenspiele, wie dann die Arbeit in der Artenschutzeinrichtung weiterhin gewährleistet werden kann. „Falls ein Corona Fall auftritt werden wir das als ACCB Quarantäne Zone handhaben. Das heißt, dass eine Notmannschaft auf dem Gelände des ACCB wohnen wird.“ Der Westfale Michael Meyerhoff, Leiter des ACCB, wird dabei allerdings außerhalb des ACCB bleiben, um die Nahrungsmittelversorgung und ähnliches aufrecht zu erhalten.

Solange es möglich ist, geht der Betrieb im ACCB aber weiter. Die freigewordenen Mitarbeitenden helfen nun in anderen Bereichen aus. „Zum Beispiel bei der Renovierung von Anlagen und Zuchtvolieren. Derzeit wird eine alte Voliere zur Zuchtanlage für den Argala-Marabu umgebaut“, nennt Meyerhoff eines der aktuellen Vorhabe. Von der IUCN wird der Argala als bedroht eingestuft. Bekannt sind zwei Populationen. Während die Population in Assam und Indien auf 800 Tiere geschätzt wird, sind von der zweiten Population in Kambodscha nur 200 Individuen bekannt. Unser Zuchtpaar ist noch jung, harmoniert aber und zeigt immer wieder Brutaktivität, balzt, baut ein Nest und das Weibchen hat auch schon einmal Eier gelegt. „Nun hoffen wir auf Erfolg in der bald fertig renovierten Anlage“, sagt Meyerhoff.

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