„Laudato si´ hat 2015 den Nerv der Zeit getroffen und trifft ihn noch heute. Fünf Jahre später hat der Text nichts an Aktualität und Dringlichkeit verloren. Viele Abschnitte erschüttern und bedrücken noch in gleichem Maße, geben jedoch auch noch immer die gleiche Hoffnung“, sagt Dr. Barbara Hendricks, Sprecherin des ZdK-Sachbereichs „Nachhaltige Entwicklung und globale Verantwortung“ anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der Sozial- und Umweltenzyklika Laudato si´ von Papst Franziskus.

Die Sprecherin und der Präsident des ZdK, Prof. Dr. Thomas Sternberg, betonen beide die Relevanz und Bedeutung der Enzyklika, die am 18. Juni 2015 erschien und datiert ist auf den 24. Mai 2015. „Die Sorge für unser gemeinsames Haus ist etwas, das jede und jeden und in besonderem Maße uns als Christinnen und Christen in die Verantwortung nimmt. Aus unserem christlichen Selbstverständnis heraus haben wir die Pflicht, uns für den Erhalt unserer Erde einzusetzen“, betont Sternberg.

Franziskus spricht in seiner Enzyklika allerdings nicht nur Christinnen und Christen an, sondern richtet seine Worte an alle Menschen, die auf diesem Planeten wohnen (LS 3). Gezielt benennt er Problemlagen und Missstände in unserer Welt und richtet sich damit auch an die weltweite Politik. Die internationale Zusammenarbeit ist unerlässlich, wenn es darum geht, die ökologische Krise und die sozialen Ungerechtigkeiten zu bekämpfen/überwinden. Gerade in der heutigen Zeit, in der sich populistische Kräfte weltweit ausbreiten, ist es unverzichtbar, dass sich die werteorientierten Akteure dem entgegenstellen. In diesem Zusammenhang müssen die Vereinten Nationen und die Europäische Union zeigen, dass sie ihr normatives Selbstverständnis verteidigen.

Die Enzyklika erschien in einem für den Klimaschutz bedeutsamen Jahr und kam damit genau zur rechten Zeit. Wie wohl keine Enzyklika zuvor, wurde sie weltweit auch über die kirchlichen Kreise hinaus rezipiert und gewürdigt. Sie hat sowohl innerkirchlich als auch im säkularen Raum weitreichende Debatten angestoßen und ermöglicht. Die Sprecherin und der Präsident hoffen, dass das vielfältige Engagement insbesondere vieler junger Menschen, das vielfach durch die Enzyklika motiviert ist, nicht nachlässt. „Wir brauchen Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, die sich für Klimaschutz einsetzen, auch wenn es sicherlich manchmal unbequem ist.“, so Sternberg.

Weiterhin betont Bundesministerin a.D. Hendricks: „Auch wenn die Corona-Krise gerade medial viel Beachtung erfährt, darf darüber hinaus nicht die andere große Krise vergessen werden, die uns schon seit Jahren beschäftigt und uns vor immense Herausforderungen stellt: die Klima-Krise. So wichtig die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sind, so wichtig ist auch das beharrliche Einwirken auf eine Politik, eine Wirtschaft und eine Gesellschaft, die die Gefahren und Folgen des Klimawandels in den Blick nimmt und dem entgegenwirkt.“

Wegen Covid-19 wurde die VN-Klimakonferenz, die dieses Jahr in Glasgow stattfinden sollte, in den Herbst 2021 verschoben. Eine solche Maßnahme ist nachvollziehbar vor dem Hintergrund der zahlreichen Unsicherheiten, die mit der andauernden Situation einhergehen. Dennoch: der Klimaschutz kennt keine Pause und kann nicht verschoben werden. Deshalb müssen auch in diesem Jahr Staaten ihrer Verantwortung gerecht werden und ihre Klimaschutzstrategien bilanzieren.

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