Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) hat Anbauberater zu den regionalen Aussaatbedingungen und möglichen Problemen befragt. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Antworten:

Nach Dr. Josef Kuhlmann, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstelle Oldenburg-Süd ist die Aussaat seit etwa Mitte Mai zu 95 % abgeschlossen. Vereinzelt gab es noch Nachsaaten nach Ackergras und vorzeitig gehäckseltem, vertrocknetem Getreide. Wenn nicht bald Regen kommt, sind Probleme aufgrund der Trockenheit nicht auszuschließen. Die Eisheiligen haben teils erhebliche Frostschäden verursacht. Diese waren aber voraussichtlich so früh, dass der Mais sich weitgehend wieder erholt. Für rinderhaltende Betriebe deutet sich eine extreme Futterknappheit v.a. in Moorgebieten an, weil Mäuse und Tipula-Larven hier zu katastrophalen Ausfällen beigetragen haben. Maisnachsaaten können nicht erfolgen, weil diese sofort wieder durch die Tipula-Larven vernichtet würden. Kuhlmanns Fazit: wieder mal ein extremes Jahr für Grünland und Acker.

Dr. Elke Grimme von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in Rendsburg erklärt die Bestellung des Erstfruchtmaises für Anfang Mai, die des Zweitfruchtmaises vor Christi Himmelfahrt für abgeschlossen. Die Bedingungen zur Aussaat waren gut. Der Frost während der Eisheiligen hat die kleinen Pflanzen eventuell leicht beeinträchtigt, aber nicht geschädigt. Wasserknappheit ist bislang nicht abzusehen, der Mais konnte in feuchten Boden gelegt werden.

Dr. Gert Barthelmes, Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg, Teltow, stellt fest, dass man in Sachen Mais in Brandenburg gegenwärtig nicht klagen kann. Die frühen Aussaaten, die etwa ab dem 10. bis 12. April gelegt wurden, sind in ihrer Entwicklung durch den Frost zu den Eisheiligen gebremst worden und weisen häufig gelbe Blätter auf. Er geht davon aus, dass sie sich erholen werden, aber der Vegetationsvorsprung durch die frühe Saat verringert ist. Alle Flächen sind bestellt, es gab keine Verzögerungen. Probleme mit fehlendem Wasser gab es besonders im April, Mais ist hier aber dank seiner späten Aussaat nicht so stark betroffen. Es gab am 11. Mai flächendeckend zwischen 10 und 20 mm Regen, die bis jetzt gereicht haben. Bei Trockenheit wird es lokal eher zur weiblichen Blüte im Juli problematisch.

Nach Aussage von Dr. Hubert Sprich, ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe, ist die Maisaussaat in Baden-Württemberg seit etwa der ersten Maiwoche beendet. Die Bedingungen für die Aussaat waren überwiegend gut bis sehr gut, teilweise gab es aber durch die Trockenheit im April Probleme mit der Saatbettbereitung. In weiten Teilen Baden-Württembergs fiel um den 1. Mai, während der Eisheiligen und am darauf folgenden Wochenende ausreichend Niederschlag, so dass der Mais aktuell nicht unter Trockenheit leidet. Die Bestände sind weiter als in anderen Jahren und stehen meist gut. Aus Nord- und Mittelbaden wurden nach den Frostnächten während der Eisheiligen Schäden gemeldet. Auch wenn die Blätter der jungen Pflanzen überwiegend abgefroren sind, werden sich die Pflanzen wieder erholen, da der Vegetationskegel nicht geschädigt wurde. Nach dem starken Frost im April 2017 wurde in Südbaden die Erfahrung gemacht, dass meist zu früh umgebrochen wurde. Junger Mais kann sich sehr gut regenerieren.

Auch Dr. Joachim Eder, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising, betonte, dass die Maisaussaat in diesem Jahr früh startete, ein Großteil schon im April erledigt war und diese bis zum 10. Mai weitgehend beendet werden konnte. Bis zum derzeitigen Moment ist alles optimal gelaufen. Im Süden gab es kein Problem mit mangelnden Niederschlägen. In den Trockenzonen Unter- und Mittelfrankens dagegen fiel seit der Aussaat kein nennenswerter Regen mehr. Hier waren die vergangenen zwei Jahre schon nicht gut.

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