Die mindestens fünfjährige Unterbrechung der internationalen Bahnverbindung Stuttgart – Zürich (Gäubahn) betrachten die Fahrgastverbände PRO BAHN und VCD sowie die Fahrgastbeiräte des Landes und des VVS als unverhältnismäßig.

Im Rahmen des Städtebauprojektes Stuttgart 21 beabsichtigt die Stadt Stuttgart, die Bahnlinie im Stadtgebiet Stuttgart zu unterbrechen. Aber erst rund fünf Jahre später soll wieder ein durchgehender Schienenstrang Richtung Süden über den Flughafen entstehen. Während der Dauer der Unterbrechung müssen die Fahrgäste in Stuttgart-Vaihingen bzw. Stuttgart-Nord in die S-Bahn umsteigen. Dadurch verlängert sich die Reisezeit um bis zu eine Stunde. Das Notfallkonzept für die S-Bahn bei einer Störung des Innenstadttunnels funktioniert während der Unterbrechung auch nicht mehr.

„Aus Sicht der Interessenvertreter der Fahrgäste ist diese Unterbrechung unverhältnismäßig,“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb, der auch Vorsitzender des Fahrgastbeirates Baden-Württemberg ist.

„Durch ein geändertes Baufahren kann die Unterbrechung gänzlich vermieden werden und das bei verhältnismäßig geringen Mehraufwendungen im einstelligen Millionenbereich“, betont Matthias Lieb.

Es könne nicht sein, dass die Stadt Stuttgart aus Gründen des Städtebaus die Strecke unterbrechen wolle und die Deutsche Bahn AG zur Vermeidung von Strafzahlungen an die Stadt Stuttgart dies toleriere. Schwer enttäuscht seien die Interessenvertreter der Fahrgäste vom Verkehrsministerium des Landes und vom Verband Region Stuttgart, den Aufgabenträgern für den Schienenverkehr im Land bzw. für die S-Bahn, die ohne Not die Belange der Fahrgäste den städtebaulichen Interessen der Stadt Stuttgart untergeordnet hätten.

„Die Gäubahn ist eine internationale Bahnverbindung in die Schweiz und weiter nach Italien. Die geplanten zusätzlichen Umstiege sind für Fernreisende unattraktiv“, erklärt PRO BAHN-Landesvorsitzender Stefan Buhl und ergänzt: „Die Landeshauptstadt Stuttgart hat auch eine Verantwortung gegenüber dem gesamten Land. Hier wird bewusst Verkehr von der Schiene auf die Straße verlagert – trotz aller verbalen Ankündigungen, mehr Verkehr auf die Schiene bringen zu wollen. Dies widerspricht allen Klimaschutzbemühungen im Verkehr“.

Wolfgang Staiger, Sprecher des VVS-Fahrgastbeirates ergänzt: „Mit der Unterbrechung der Gäubahn steht für mindestens fünf Jahre auch kein Notfallkonzept für rund 400.000 tägliche S-Bahn-Fahrgäste zur Verfügung, wenn es eine Störung im S-Bahn-Tunnel gibt. Heute können S-Bahnen über die Gäubahn zum Hauptbahnhof umgeleitet werden, was derzeit rund zweimal pro Woche geschieht. Zukünftig entfällt diese Möglichkeit. Die Stadtbahn kann diese zusätzlichen Fahrgäste nicht aufnehmen“.

Die Fahrgastverbände und Fahrgastbeiräte fordern deshalb die Projektpartner von Stuttgart 21 auf, diese Unterbrechung der Gäubahn zu unterlassen. Die Gäubahn ist durch ein modifiziertes Bauverfahren bis zur Fertigstellung einer leistungsfähigen alternativen durchgängigen Schienenverbindung vom Hauptbahnhof Richtung Süden vollständig zu erhalten.

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